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Trotzphase und/oder Geschwisterkrise

Thema: Trotzphase und/oder Geschwisterkrise

Guten Morgen, Also gerade ist mein Nervenkostüm natürlich recht dünn, aber unsere Große (bald 3) bringt uns an ganz neue Grenzen. Seitdem ihr Bruder auf der Welt is (Mitte November) macht sie kein Mittagsschlaf mehr. Sie war vorher schon am umstellen, aber sie ist natürlich abends jetzt hundemüde und furchtbar schlecht gelaunt. Momentan braucht man das Wort Nein nur denken und sie flippt extrem aus. Ich stille Tandem und meistens geht das auch, aber da jetzt wieder Milch kommt würde sie am liebsten nur noch Mumi trinken-.- (der kleine bekommt genug, er nimmt super zu) Mir ist es dann manchmal einfach unangenehm und ich sage, dass es jetzt reicht. Katastrophe. Heute war im Adventskalender nicht die passende Schokolade und sie ist völlig ausgeflippt. Wir haben dann "getauscht", weil es wirkliche Ausmaße angenommen hat. Die Nachbarn müssen denken wir misshandeln unser Kind. Sie darf abends etwas Fernsehen und fragt sie natürlich ständig danach. Wir achten wirklich sehr darauf, dass sie Exklusivzeit mit Mama und Papa bekommt. Ich pumpe zum Tandemstillen also extra noch ab, damit ich Zeit mit ihr allein verbringen kann. Ich weiß , sie ist erst 3 und es ist keine einfache Zeit für sie... Ich frag mich nur, wann diese extreme Stimmung wieder etwas normaler wird? Wir bieten alternativen, begleiten die Wut und so weiter. Heißt es einfach durchstehen, oder sollen wir was anders machen? Liebe Grüße

von MamaTeaRex am 07.12.2023, 08:34



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Hallo, ich glaube, ein Problem könnte es sein, dass du deiner Großen ambivalente Signale sendest. Einerseits stillst du sie noch, andererseits sagst du: „Mir ist es dann manchmal einfach unangenehm, und ich sage, dass es jetzt reicht.“ Damit kann ein kleines Kind nichts anfangen. Dass Mama gern stillt, aber manchmal dann doch nicht gern stillt, ist für ein kleines Kind nicht einzuordnen. Es braucht Sicherheit und Eindeutigkeit. Das Stillen ist etwas Selbstverständliches für deine Tochter, sie vertraut darauf, dass du es gern machst. Wenn du dich dann plötzlich abwehrend zeigst, verunsichert sie das sehr. Ambivalente Signale der Mutter gehören zu den belastendsten Dingen für Kinder. Wenn dir das Stillen der Großen langsam zu viel wird - und danach klingt es- würde ich sie jetzt abstillen. Klar gibt es dann Protest, und das ist ja auch ihr gutes Recht. Aber sie ist in einem Alter, wo sie diese Ablösung gut schafft. Vor allem bist du dann eindeutig und klar, und das ist wichtig für deine Tochter. Sie ist längst im sog. Autonomie-Alter. Sie versteht, dass ihre Wünsche und Mamas Wünsche nicht automatisch identisch sind. Du darfst dich jetzt abgrenzen ihr gegenüber und abstillen, aber dann auch konsequent, nicht mal so, mal so. Natürlich stellt auch das die normale und unvermeidliche Geschwistereifersucht nicht ab, die bleibt euch erhalten, bis deine Kinder volljährig sind und das Haus verlassen - frühestens. Die Eifersucht der Großen auf die Kleinen ist irre anstrengend, ich hätte das früher auch nicht gedacht. Aber bei uns war es genauso. Es ist dabei übrigens typisch, dass die Eifersucht sich auf Nebenkriegsschauplätzen zeigt, also durch forderndes, anstrengendes Verhalten des großen Kindes. Nicht unbedingt durch direkte Wut gegenüber dem Baby. Die kommt später, wenn das jüngere Kind krabbelt und läuft und in ihr Revier eindringt, ihre Sachen nimmt usw. Du musst nicht allzeit perfekt und geduldig sein. Aber du solltest klar sein und deine Signale eindeutig. Wenn dich das Tandemstillen öfters mal nervt, hör damit auf. Du darfst das, und deine Tochter hält es besser aus, als wenn sie merkt, du hast einen inneren Widerstand dagegen. Denn dann lernt sie höchstens, dass man seinen Körper auch zur Verfügung stellen sollte, wenn man das innerlich gar nicht will, anstatt für sich einzutreten. Und das ist bestimmt nicht die Botschaft, die du deiner Tochter für ihr eigenes Leben mitgeben möchtest. LG

von Jorinde17 am 07.12.2023, 08:53



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Ich finde auch das du dich entscheiden musst ob du stillen möchtest oder nicht, deine Tochter scheint das Mal ja und mal nein extrem zu verunsichern

von misses-cat am 07.12.2023, 09:17



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Wahrscheinlich habt ihr recht... Aber wie mach ich das. Seit einem Jahr versuch das. Sie weint so bitterlich wenn ich es abends Verneinen... das zerreißt mir echt das Herz.

von MamaTeaRex am 07.12.2023, 09:31



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Besonders ihr Bruder darf ja noch gestillt werden... Oh man...

von MamaTeaRex am 07.12.2023, 09:33



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Ja das ist jetzt ne extrem doofe Situation, bzw bei doofe Zeit dafür. Ohne Tränen wird es nicht gehen aber entweder stellst du dein Bedürfnis zurück und stillst weiter ( dann kannst du aber wenigstens noch von ner ganzen Zeit ausgehen) oder du siehst das dein Bedürfnis genauso wichtig ist wie das deiner Tochter. Beim stillen geht es bei deiner Tochter ja nicht mehr darum satt zu werden, sie braucht es als Ritual oder für die Nähe zu dir. Nähe kann man auch anders befriedigen aber da musst du müsst ihr eure Tochter bei begleiten. Wie weit kann der Vater dich dabei unterstützen?

von misses-cat am 07.12.2023, 09:41



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Die Zeit im Krankenhaus konnte er super mit ihr. Jetzt wo ich wieder da bin, heißt es viel "nein, die Mama soll xy" Gestern hab ich ein Buch für kinder zum Thema abstillen gekauft und gestern abend hat sie dann echt gesagt "Mama nur kuscheln " Denkst du es würde echt noch ewig dauern? Iwie hab ich immer gehofft es interessiert sie einfach iwann nicht mehr.

von MamaTeaRex am 07.12.2023, 10:57



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Ich glaube, meine Tochter (inzwischen 7) hätte damals noch ewig gestillt. Als ihre beiden Schwestern geboren wurden war sie 6, da kam sie auch kurz auf die Idee, sie wolle auch nochmal Milch. Auch wenn das eher scherzhaft und schnell geklärt war, ist auch sie teilweise sehr grummelig, wenn ihre Schwestern schon wieder gestillt werden. Aufmerksamkeit, kuscheln, alles Dinge, die sie auch mit 7 natürlich noch möchte :)

von M und Ms am 07.12.2023, 11:04



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Wenn es für alle aushaltbar ist würde ich einfach sagen begleiten und durchhalten. Wir haben genau den gleichen Altersunterschied und die gleiche Situation mit dem abschaffend es Mittagsschlafs. Ich war nachmittags auch immer fix und fertig - aber es wird definitiv ganz von alleine besser kann ich jetzt sagen, nachdem unsere kleine inzwischen schon 1,5 ist Bei uns war es einfach die Kombination aus Kindergartenstart, Geschwisterchen und kein Mittagsschlaf- das ist einfach viel für die kleinen. Nach 3-4 Monaten wurde es deutlich besser Viele Grüße

von Gummibär2020 am 07.12.2023, 09:47



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Danke :) 3-4 Monate ist mal be Zahl. Ich denke ich werde ihren Geburtstag ins Auge fassen.

von MamaTeaRex am 07.12.2023, 11:08



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

hi, es wurde schon häufiger geschrieben, Du musst nun klare position beziehen in Bezug auf ihr stillen. das heist aber nicht, dass Du abstillen musst. Ich habe abstillen schleichend gemacht. klare Ansage, dass es mir Tags einfach zu anstrengend ist und ich das aufhören möchte. das habe ich zwei/drei Tage gesagt. dann habe ich gesagt, "Du weist, dass mich das stillen tagsüber anstrengt. übermorgen hören wir damit auf." "... morgen hören wir auf." und dann konsequent sein. du hast dadurch vorbereitet und nicht ad hoc aufgehört und dein Kind konnte sich drsuf vorbereiten. sollte es zur Wut kommen. begleiten! "es ist okay wütend zu sein. es war echt schön. leider ist das nun vorbei. möchtest Du kuscheln?" (meine verweigern sich - verständlich ;) ) Je nach uhrzeit gern "ersatz" anbieten KEINE Süßigkeiten. besser, Gurke,Apfel ect. und das Kind nach kurzer Rückmeldung bri der Wut in Ruhe lassen. "okay, Du bist noch wütend. ich lass Dich nun in Ruhe und setzte mich hier hin. ich bin da." das kannst Du immer so machen. wut ist okay. beschreib die gefühle von ihr und das Du da bist und dann lass sie. sei einfach nur im gleichen Raum. wenn sie fertig ist, dann komnt sie zu dir. das einzige, wo Du eingreifen musst ist, wenn sie sich oder andere wehtut oder was kaputt macht. "es ist okay wütend zu sein, dennoch tun wir niemanden weh und machen nichts kaputt!" tja, ansonsten. die Phase dauert bis etwa 4, dann wird es "ruhiger". sie wird mit ihrer Wut besser umgehen können. und ansonsten... es wird bessere Tage geben. hier wird nun schon viel miteinander gespielt. das streiten wird mehr allein ausgetragen alles gute

Mitglied inaktiv - 07.12.2023, 09:47



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Gib deinem kond mehr Führung. Du bist der Erwachsene und nicht deine Tochter. Steh für ein NEIN ein. Und Mumi braucht ein dreijähriges Kind nicht.Stillst du das kleine Kind bis drei? Dann geht das große Kind in die Schule. Bitte sei auch da erwachsen.

von StiflersMom am 07.12.2023, 09:59



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Jetzt komplett abzustillen in der krassesten Veränderung ihres Lebens, halte ich für falsch. Das hätte vor der Geburt stattfinden müssen. Wäre es eine Option, sie nur noch abends zu stillen? Dann könntest du ihr klare Orientierung geben und ich würde das genauso kommunizieren: "Es wird ab nächster Woche eine Veränderung geben und es ist okay, wenn dich das wütend macht. Ich werde dich in X Tagen nur noch abends zum Einschlafen stillen. Ich liebe dich, ich bin gerne in deiner Nähe UND ich werde dich nicht mehr tagsüber stillen." (lass das "aber" bewusst weg, kein Bezug zu ihr, nur das, was DU willst). Sage ihr das jeden Abend, vielleicht eine Woche über, mit einer Art Countdown (in XY Tagen). Das gibt ihr etwas Adaptionszeit. Und dann: Grenze halten. So hart es ist. Begleite sie, biete Nähe an, aber bleibe bei deinem klaren nein. Es wird sehr wahrscheinlich in der ersten Zeit zur Aggressionen ggü. dem Geschwisterkind kommen. Das ist normal, das unterbindest du natürlich. Vermeide jede Form des "großen Kinds"-Sprechs und sensibilisiere nach Möglichkeit auch Besucher dafür. Je weniger sie gefragt wird, wie wahnsinnig toll das Leben als große Schwester ist (it's not...), desto besser wird sie die neue Situation annehmen. Sag ihr, dass sie immer dein kleines Baby sein wird auch ohne dass sie deine Milch trinkt. Knuddel sie, bis sie stopp sagt, betüddel sie. Du machst damit absolut nichts "in die falsche Richtung", du gibst ihr Raum, sich selbst als älteres Geschwisterkind zu entdecken. Alleinezeit bietest du schon an, das ist super. Versuche, ganz viele Rollenspiele zu machen (wirklich eines meiner Lieblingstools für jede Art von Konflikt, Kinder lernen extrem im Spiel!). Nimm zwei Puppen, Autos, Schleichtiere (womit auch immer sie gerne spielt) und lass diese den aktuellen Konflikt durchleben, ohne Bezug zu deiner Tochter herzustellen. Sie ist nur externer Beobachter und darf von außen auf ihre eigene Situation gucken. Das sorgt dafür, dass sie sich gesehen und weniger alleine fühlt. Ich mach das gerade mal ganz plastisch: Das kann z.B. so aussehen, dass die eine Puppe der anderen erzählt, dass sie ein neues Geschwisterchen bekommen hat und ganz gemischte Gefühle darüber hat. Dann sagt sie "Dieser Teil meines Körper freut sich riesig!" (linker Arm) "Und dieser Teil meines Körpers hat große Angst!" (anderer Arm)."Dieser Teil meines Körpers ist einfach total aufgeregt!" (linkes Bein) "Und dieser Teil wird manchmal richtig wütend" (anderes Bein). Die Arbeit mit verschiedenen Körperteilen gibt Kindern die Möglichkeit, verschiedenen Emotionen in sich zu prozessieren, ohne dass diese Emotion ihr ganzes Sein bestimmt und sie sich als schlechten Menschen sehen. Gehe danach zu was Alltäglichem über, lies ein Buch, frag sie, ob sie einen Snack möchte. Stelle keinen Transfer zu ihr her. Sie wird diese Rollenspiel aufsaugen wie ein Schwamm und in sich verarbeiten. Das sorgt für Emotionsregulation. Ich wünsche dir viel Kraft. Es wird besser!

von Daria87 am 07.12.2023, 10:08



Antwort auf Beitrag von Daria87

Vielen Dank für den super Tipp mit dem Rollenspiel. Das werde ich auf jeden Fall machen. Ich dachte daran bis Weihnachten Tagsüber nicht mehr zu stillen und ab ihrem Geburtstag (Ende Januar) nachts auch nicht mehr. Dadurch dass ich vor der Geburt viel liegen musste, war die bereits da schon deutlich anhänglicher. Einen passenden Zeitpunkt wird es wohl nie geben. :(

von MamaTeaRex am 07.12.2023, 11:06



Antwort auf Beitrag von Daria87

Super wertvolle Tipps, davon nehme ich mir auch was mit, danke!

von cherish am 07.12.2023, 11:21



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Genau wie von Daria beschrieben. Der mit Abstand hilfreichste Kommentar. Einen Großteil der übrigen kannst du vergessen! Bloß nicht abstillen. Wenn ich später Zeit habe, schicke ich dir eine PN. Ich habe vor ziemlich genau 5 Monate das Gleiche durchgemacht.

von misssilence am 07.12.2023, 17:34



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Dreijährige verstehen ja sehr viel. Ich würde immer wieder erwähnen, dass deine 3 jährige wie Papa und Mama Zähne im Mund hat und deswegen ja auch vom Tisch essen kann, das Baby aber nicht, darum braucht es noch Mamas Brust. Und ein Ritual für Abends etablieren, Buch anschauen und dann alle ins große Ehebett. Alles liebe

von Aurum am 07.12.2023, 11:02



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Deine Maus ist 2 Jahre alt, bald 3, und wurde vor wenigen Wochen zum Geschwisterchen. Das ist so eine große Veränderung, das ich da nun so viel wie möglich "gleich" lassen würde. Wenn dir das Stillen zu viel wird, kannst du es natürlich ändern oder auch ganz lassen. Mir ging es bei Kind 2 auch so - und das ganz ohne zusätzliches Baby. Ich habe dann phasenweise nur noch im Bett gestillt, also zum Einschlafen, nachts, morgens zum Aufwachen oder eben tagsüber, wenn ein Schläfchen anstand. Das wurde auch recht schnell verstanden. So hatte ich meine "Still-Pausen" und sie ihr geliebtes Ritual. :-)

von Baerchie90 am 07.12.2023, 11:26



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Hallo, Es wurde ja schon sehr viel geschrieben...ich wollte noch einen buchtipp da lassen Das gewünschteste wunschkind treibt mich in den Wahnsinn Geschwister edition! Das hilft mir immer noch sehr. Meine kleine ist jetzt 7 Monate und meine große 3 Jahre alt. Auch hier läuft immer noch nicht alles rund und die große hat Tage da macht man ALLES falsch.

von Kugelzeit2020 am 07.12.2023, 12:28



Antwort auf Beitrag von Kugelzeit2020

Danke, Ich hab das Buch daheim. Vllt sollte ich zur bestärken nochmal drin blättern. Danke :) tut gut zu wissen, dass es anderen Eltern auch so geht.

von MamaTeaRex am 07.12.2023, 13:45



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Wenn du nicht zum Lesen kommst, rentiert sich auch noch die Hörbuch Fassung ;)

von misssilence am 07.12.2023, 17:35



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Ich habe gerade eine kurze Podcast-Folge gehört, die vielleicht auch auf deine Tochter passt. Es geht darum was passiert wenn sensible Kinder „fest stecken“. Ich kann das aus eigener Erfahrung nur bestätigen. https://www.everand.com/podcast/617630188/Why-Sensitive-Kids-become-Stuck-Kids

von Fleurdelys am 08.12.2023, 06:37



Antwort auf Beitrag von Fleurdelys

Danke dir. Ich bin gerade dazu gekommen den Podcast anzuhören. Denke, gerade hat sich halt ihre Welt extrem geändert. Bald haben wir bestimmt eine neue Struktur mit ihrem Bruder.

von MamaTeaRex am 08.12.2023, 21:54



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Kinder können nicht non stop happy sein. Das ist nun mal so im Leben. Jeder muss lernen Dinge zu "ertragen". Also ein Nein zu akzeptieren. Gleich die Schoki austauschen, weil das Kind heult? Ne. Da bin ich raus. So eine Situation da muss das Kind durch. Stillen obwohl ich das nicht will? Auch da bin ich raus. Gibt genug Nahrungsmittel für ne 3jährige und andere Arten Liebe und Geborgenheit zu spenden. Ich gebe meinen Kindern sehr viel aber es gehört für mich zur normalen Entwicklung, wenn ich notwendige Grenzen setze. Der Protest gehört auch dazu und da muss man dann durch - Kind und Eltern.

von kia-ora am 07.12.2023, 19:04



Antwort auf Beitrag von kia-ora

Da bin ich bei kia-ora. Ich habe das Gefühl, dass ihr viel zu viel Gewese um die 3jährige macht. Alles tut, um ja keine negativen Emotionen aufkommen zu lassen. Aber ich glaube, dass sich die Katze da in den Schwanz beißt. Sie muss lernen, und das will sie unterbewusst auch, wo Grenzen sind. Je mehr ihr versucht "ihr alles Recht" zu machen, desto mehr lasst ihr sie eigentlich im luftleeren Raum hängen. Das befeuert eure Spirale. Trau deiner Tochter mehr zu!

von Phila83 am 07.12.2023, 19:47



Antwort auf Beitrag von Phila83

Es geht da vermutlich weniger um die Tochter, als dass man ganz pragmatisch sich das Leben einfacher machen möchte. Und bevor ich den 100ten Wutanfall am Tag aushalte und begleite, wenn icg gerade nicht die Nerven dazu habe, dann tausche ich due Schokolade eben mal aus - das juckt mich nicht, der 100te Wutanfall aber schon. Das ist Pragmatismus, der bei einer Mutter im Wochenbett, drei Wochen nach Geburt des zweiten Kindes, für mein Empfinden, gerechtfertigt ist.

von misssilence am 07.12.2023, 22:10



Antwort auf Beitrag von misssilence

Die Schokolade ist absolut nichtig. Wenn es schon 100te Wutanfälle gibt, dann sollte ein nichtiger Grund der Anfang vom "Nein" sein. Meine sind 20 Monate auseinander, ich damals schon ae, und der Große ist gehörig steil gegangen. Er wurde damals auch noch gestillt zum Einschlafen und Aufwachen. Er hat alles mögliche nach mir und dem Baby geworfen, wenn ich die Kleine an der Brust hatte. Ich hab ihn abgestillt. Er durfte PRE/Flasche haben. Man muss sich als Mutter auch eingestehen, dass sich Dinge verändert haben. Man ist nicht mehr Mutter von nur EINEM Kind. Da sind jetzt 2! Das 2. öfters zum Papa, damit das erste Exklusivzeit kriegt? Ging bei uns ja sowieso nicht. Aber warum sollte das 1.Kind mehr Rechte haben als das 2.Kind? Auf lange Sicht geht das nicht. Im oben genannten Fall läuft glaub ich schon langes viel zu zentriert auf K1. K1 ist 3J, nicht 3M. Da ist ein Neugeborenes! DAS hat auch seine Daseinsberechtigung und sollte nicht hinter den Wutanfällen von K1 stehen! Von denen ich denke, dass sie sich zum Großteil nur entwickeln konnten, weil die Eltern den Nährboden dafür bereitet haben. Erziehung sollte eigentlich nicht erst mit 3J angefangen. Auch die Erziehung zur emotionalen Reife. Natürlich sind Kinder in ihrem Temperament unterschiedlich und haben unterschiedliche Bedürfnisse in der Begleitung.

von Phila83 am 07.12.2023, 23:26



Antwort auf Beitrag von Phila83

“und sollte nicht hinter den Wutanfällen von K1 stehen! Von denen ich denke, dass sie sich zum Großteil nur entwickeln konnten, weil die Eltern den Nährboden dafür bereitet haben.” Eltern, die einen “Nährboden” für Wutanfälle bereiten, haben ganz entscheidend zur Entwicklung der emotionalen Reife beigetragen! Ich weiß, dass dein Satz negativ gemeint war, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich das in der Gesellschaft endlich setzt: wenn ein Kleinkind seine Wut in Reinform zeigt, fühlt es sich SICHER. Unsere Aufgabe ist es um Himmels Willen nicht, ihm diesen Nährboden zu entziehen, sondern sie mit den nötigen Werkzeugen auszustatten, diese Wut gescheit zu regulieren. Das lernen sie aber nicht, wenn Wut nicht gefühlt werden darf. Das Kind ist 3 Jahre alt, nicht 13! Für eine 3-jährige hat ein Neugeborenes überhaupt keine Daseinsberechtigung, sondern steht in erster Linie als Sinnbild dafür, die o.g. Sicherheit (die in einem 3-jährigen Kinderhirn das Überleben garantiert) zu gefährden. Nichts anderes geht in diesem Kind gerade vor. Es will sehen, ob sein System noch sicher ist.

von Daria87 am 08.12.2023, 03:50



Antwort auf Beitrag von Daria87

Dumm nur, dass es das vorige "System" mit Geburt eines Geschwisterchens so nicht mehr gibt, nicht mehr geben kann, d.h., es muss ein neues "System" her, in dem das ältere Kind natürlich noch gesehen wird und alles erhält, was es braucht, das "neue" Kind aber eben auch nicht nur so nebenherläuft und sozusagen die Abfälle vom Großen bekommt (da gruselt es mich bei manchen beschriebenen Konstellationen hier im Forum - schon seit Jahren - wie da das ältere Kind Prinz/Prinzessin bleibt und dem jüngeren die Aschenputtel-Rolle bleibt). M.E. geht das nicht ohne Abstriche oder positiver formuliert Kompromisse und klar ist das für das jüngere Kind einfacher, da es alles ja gar nicht anders kennt. Und beim älteren fängt da dann eben die "Kunst" an. Wie man das hinkriegt, ist m.E. sehr individuell, hängt vom eigenen Charakter und dem des Kindes ab und ich denke, es ist auch viel Glück dabei, ob es gut klappt oder weniger.

von Sille74 am 09.12.2023, 14:01



Antwort auf Beitrag von MamaTeaRex

Das Thema scheint schon länger ein sehr ungesunder Machtkampf zwischen euch zu sein.....DU willst seit einem Jahr abstillen, sie bockt und darf weiterstillen.....wieso gibst du ihr soviel Macht über dich und DEINEN Körper? Bisher scheint sie leider nur gelernt zu haben, dass sie nur laut und lange genug schreien muss und schon erfüllen sich alle Wünsche. Aber das Leben ist nun einmal kein Wunschkonzert. Es wird Zeit, dass ihr als Eltern die Zügel ihr aus der Hand und in eure nehmt. Nein heißt nein - das sollte die von dir lernen. Und wenn du nein zum stillen sagst, ist nein. Und wenn der Nikolaus die falsche Schoki bringt - Pech gehabt. Vielleicht ist dann an einem anderen Tag die richtige drin und wenn nicht, dann nicht. Das Leben ist kein Wunschkonzert.

von KielSprotte am 08.12.2023, 02:28