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A*Lochkinder...weil mir...

Thema: A*Lochkinder...weil mir...

...einige Kommentare im unteren Thread echt sauer aufstoßen... Mein Bruder war nach außen auch so ein Kind (gut, meine Eltern haben ihn selbstverständlich zurecht gewiesen). Im Schulalter stellte sich dann ADHS heraus. Kurze Zeit später Depressionen. Jetzt, mit fast 30, hat er uns erzählt, dass er früher massivst von Klassenlehrerin und Schulkameraden gemobbt/geärgert/geschubst und z.t. verprügelt worden ist. Im Grunde genommen hat er sich nur gewehrt. Warum er damit nicht zu meinen Eltern gegangen ist, weiß der Geier (seine Mitschüler haben ihm immer erzählt, dass ihm sowieso keiner glauben würde, es noch schlimmer werden würde und sie zusammen halten). Mein anderer Bruder und ich sind vom Verhalten ganz anders. Wir sind aber alle, soweit ich das beurteilen kann, gleich liebevoll erzogen worden. Klar muss man den Kindern auch Grenzen aufzeigen und ihnen somit zeigen, dass das Verhalten nicht in Ordnung ist. Aber alles gleich darauf zu schließen, dass das Kind oder die Erziehung der Eltern schei*e ist, finde ich auch nicht toll. Vor allem, wenn man nur eine Seite der Geschichte kennt. Und ja, das triggert mich tierisch. Denn eigentlich ist mein a*lochbruder superlieb...

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 12:44



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Du hast natürlich vollkommen recht, hab im unteren thread auch ein Beispiel genannt für ein"a-kind", was aber auch nur wie unten Schi. Gesagt ein Opfer seiner Umgebung ist. In dem fall waren es Mutter und neuer Freund, in deinem Beispiel die Mitschüler etc. Ich finde wenn man als Eltern merkt das das Kind sich in so eine Richtung entwickelt muss man schauen woran liegt es und wenn man zu dem ergebnis kommt es liegt nicht an uns als Eltern dann muss man halt dem Kind mal auf den Zahn fühlen ob in Schule etc wirklich alle ok ist. Ich glaube viele Kinder würden das nicht unbedingt zuhause erzählen wenn die schon so von den Klassenkameraden unter Druck gesetzt worden. Nichts desto trotz muss man auch mal zurecht weisen, also hätte dein Bruder die im thread genannten Dinge immer und immer wieder mit dir gemacht, dann hättest du dir sicher gewünscht deine Eltern würden eingreifen. Und wenn es eure Cousine wäre dasselbe. Da muss man in der akuten Situation dazwischen gehen. Vor wenn es so kleine Kinder betrifft, ne anderthalb jährige ist komplett wehrlos und auf den Schutz ihrer Eltern angewiesen. Das heißt nicht das man den jungen verurteilen muss aber man muss sich drum kümmern was da los ist. Also meine Meinung

von Liv20 am 03.08.2021, 12:59



Antwort auf Beitrag von Liv20

Da stimme ich dir voll und ganz zu

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 13:52



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Dann wurde dein Bruder also von so genannten Arschloch Kindern misshandelt… Wurde er eigentlich von Ihnen so genannt, oder projizierst du diesen Ausdruck jetzt im Nachhinein auf ihn?

von Fichtenkind am 03.08.2021, 13:05



Antwort auf Beitrag von Fichtenkind

Projektion wegen u.a. Thread ;) Laut Thread wäre er so ein ak gewesen, da die anderen als Gruppe ja zuständig gehalten haben und sich als Unschuldslämmer dargestellt haben.

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 13:55



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Hast du alles gelesen? Auch das man sich dann, wenn man als Eltern nicht weiter kommt, Hilfe suchen muss? Und da istces dann am Ende egal ob der Grubd für das Verhalten Erziehung ist oder aber zB Folge von Defiziten oder gesundheitlichen. Nur einfach nichts tun, und darauf setzen das alle anderen schon Verständnis zeigen, das geht eben gar nicht.

von Felica am 03.08.2021, 13:06



Antwort auf Beitrag von Felica

Du hast aber auch gut vorverurteilt felica. Und ja, ich habe alles gelesen... vielleicht interpretiere ich deine Antwort aus dem ursprünglichen Thread auch falsch... Weil die Eltern nicht eingreifen gehst du davon aus, dass sie keine Hilfe haben. Du weißt es aber nicht! Kannst du auch nicht, weil du nur eine Seite kennst. Ich gebe jedem Recht, der sagt, dass die Eltern eingreifen MÜSSEN, egal ob erkrankt oder "normal" entwickelt.

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 14:00



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Ja, du interpretiert falsch. Den wie ich schrieb, die Eltern haben es dazu erzogen. War ja bei deinem Bruder nicht der Fall.

von Felica am 03.08.2021, 17:42



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Bei allem Verständnis für deine Erfahrungen…. Du kannst ein ADHS Kind NICHT als Maßstab für nicht/ schlecht erzogene Kinder setzen! Nicht mal als passendes Beispiel! Im besagten Thread ist die Ausgangslage weitestgehend bekannt und unterscheidet sich dadurch enorm von deinem Beispiel. Ich kann doch jetzt nicht bei jedem AK erstmal in Bresche springen und sagen „er ist vielleicht krank?! Dann muss mein Kind das jetzt aushalten und von ihm verprügelt werden, er kann ja evtl nichts dafür!“ Nee sorry. Ist nicht. Das ist der Job der Eltern, nicht meiner:

von Meyla am 03.08.2021, 13:23



Antwort auf Beitrag von Meyla

Liebe meyla, Weißt du, ob der junge eventuell auch vorerkrankt ist?!?!? Nochmal, es geht mir um die VORverurteilung! Außerdem habe ich nirgends geschrieben, dass man Prügel eines auffälligen Kindes aushalten soll. Mir geht es um das verallgemeinern, da viele geschrieben haben, dass es eben eine Erziehungssache ist (neee, ist es eben nicht immer).

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 13:52



Antwort auf Beitrag von Meyla

Liebe meyla, Weißt du, ob der junge eventuell auch vorerkrankt ist?!?!? Nochmal, es geht mir um die VORverurteilung! Außerdem habe ich nirgends geschrieben, dass man Prügel eines auffälligen Kindes aushalten soll. Mir geht es um das verallgemeinern, da viele geschrieben haben, dass es eben eine Erziehungssache ist (neee, ist es eben nicht immer).

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 13:52



Antwort auf Beitrag von Meyla

Liebe meyla, Weißt du, ob der junge eventuell auch vorerkrankt ist?!?!? Nochmal, es geht mir um die VORverurteilung! Außerdem habe ich nirgends geschrieben, dass man Prügel eines auffälligen Kindes aushalten soll. Mir geht es um das verallgemeinern, da viele geschrieben haben, dass es eben eine Erziehungssache ist (neee, ist es eben nicht immer).

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 13:52



Antwort auf Beitrag von Meyla

Liebe meyla, Weißt du, ob der junge eventuell auch vorerkrankt ist?!?!? Nochmal, es geht mir um die VORverurteilung! Außerdem habe ich nirgends geschrieben, dass man Prügel eines auffälligen Kindes aushalten soll. Mir geht es um das verallgemeinern, da viele geschrieben haben, dass es eben eine Erziehungssache ist (neee, ist es eben nicht immer).

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 13:52



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Ja natürlich gucke ich bei einem auffälligen Kind erstmal die Eltern an und male mir keine imaginäre Krankenakte aus. Wird mein Kind angegangen interessiert mich der Grund nicht, dann gehe ich dazwischen!

von Meyla am 03.08.2021, 13:57



Antwort auf Beitrag von Meyla

Du möchtest es nicht verstehen, oder?

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 14:01



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Du hast vollkommen Recht- es gibt oft Gründe für so ein Verhalten und es ist eben nicht die Norm. Darum war auch mein Empfinden unten, dass eine verzögerte Entwicklung vorliegen könnte, oder ADHS oder sonst was. Dass sich dein Bruder niemandem anvertrauen konnte, ist sehr traurig. Ich hoffe ihm geht es inzwischen besser und er ist bei euch gut aufgehoben!

von Tini_79 am 03.08.2021, 13:29



Antwort auf Beitrag von Tini_79

Danke. Ja, aber er hat sich erst vor ca 2 Jahren geöffnet... Deswegen stößt mir sowas echt sauer auf.

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 14:04



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Fast immer sind A+Lochkinder nur das Produkt ihrer Umgebung. Und sie sind fast immer Opfer ihrer Umgebung. Aus eigenem erleben, weiß ich wie schlecht und falsch Lehrer, Erzieher, Eltern und andere Erwachsene reagieren können. Dass es Lehrer gibt, die gemobbten Kindern nicht helfen sondern beim mobben mitmachen. Es wäre schön würde bei allen Kindern egal ob erstmal Täter oder Opfer genauer geschaut werden würde, warum reagiert das Kind so. Kinder zeigen oft ein verzerrtes Spiegelbild von dem was sie erleben. Das kann sein, dass die Eltern untereinander nicht gut miteinander umgehen, dort evtl. Gewalt und Druck vorgelebt wird. Aber auch, dass es kaum bis gar keine Erziehung gibt und die Kinder ohne Halt "schwimmen". Diese Unsicherheit kann Gewalt gegen andere auslösen. Massives ausgrenzen von Gleichaltrigen, Mobbing von anderen kann dazu führen, dass Kinder dieses gegen jüngere nachmachen, einsetzen, um auch mal der Stärkere zu sein. Sicher gibt es noch viele andere Ursachen. Und Mischformen. Daher gibt es auch kein Lösung, die für alle A+Lochkinder passt. Genaues hinschauen offenes reden ohne Anklage und Schuldzuweisung ist oft ein erster Schritt.

von Luna Sophie am 03.08.2021, 13:36



Antwort auf Beitrag von Luna Sophie

Wenn andere gerade deutlich jüngere Kinder angegangen werden, müssen diese selbstverständlich geschützt werden. Ganz egal aus welchem Grund ein Kind ein anderes massiv ärgert, quält,... die Kinder müssen getrennt werden.

von Luna Sophie am 03.08.2021, 13:40



Antwort auf Beitrag von Luna Sophie

Toll geschrieben. Das wollte ich eigentlich auch nur damit ausdrücken... Und selbstverständlich muss dazwischen gegangen werden, wenn ein Kind ein anderes körperlich angeht.

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 14:03



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Oft haben angebliche A-Kinder Defizite. Ein Kind, das nicht gut sprechen kann, oder kein gutes Körpergefühl hat, kann durchaus auf "körperliche" Weise Kontakt suchen, frustriert sein. Und da kleine Kinder noch keine gute Frustrationstoleranz haben, leben sie das dann aus. Echte A-Kinder haben meist die passenden Eltern. Und da gibt es ein ganzes Kaleidoskop an Sachen, die Eltern (bewußt) falsch machen können. Ignorant sein, dem Kind nicht zuhören, es nicht respektieren, sich selber fehlerlos sehen und Fehler nicht zugeben können, die Trotzphase als persönlichen Angriff sehen, jeglichen Willen des Kindes brechen damit es spurt, das Kind schlagen, und so weiter. Auch ist das Verhalten der Eltern zueinander prägend. Schreien sich die Eltern im Streit an, wird ein Kind das sehr wahrscheinlich übernehmen. Schlagen die Eltern das Kind, wird es das auch übernehmen, die Eltern sind schließlich das Vorbild. Es gibt keine perfekten Eltern, und ich bin auch weit davon entfernt, aber wenn man sich selber und das eigene Verhalten reflektiert, kann man sehr oft erkennen, dass das angebliche "Fehlverhalten" des Kindes ein Resultat des eigenen Verhaltens ist. Aber diese Art der Reflexion sehe ich immer seltener, und um sich nicht vom "Thron" runter begeben zu müssen, ist alles andere schuld. Die anderen Kinder, AD(H)S, Entwicklungsstörungen etc.pp. Man sollte, bevor man die Diagnostik anwirft, immer sich selber analysieren. Ich bin als Kind massiv gemobbt worden, auch war ich in den höheren Klassen meist Außenseiter (da schüchtern und unsicher), das hat mich dauerhaft geprägt, und ich vertraue fremden Menschen sehr schlecht, und kann mich noch schlechter anderen gegenüber öffnen. Was mich zum Außenseiter macht, der Kreis schließt sich also.

Mitglied inaktiv - 03.08.2021, 14:01



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Ich finde , man kann das so nicht vergleichen. Bei deinem Bruder war es ja eher umgedreht, gepaart mit Versäumnissen der Erwachsenen drum herum. Ansich aber fand ich damals 2 Sätze gut. 1. Ein Kind was Probleme macht , HAT welche . Und 2. Auch behinderte ( wahlweise entwicklungsverzögert , kranke ect.pp) Kinder haben ein Recht auf Erziehung. Entwicklungsstörungen, Krankheiten ect. sind in meinen Augen auch keine ( Dauer) Ausreden für massives ! fehlendes Sozialverhalten. Sicherlich kann man nicht alles mit mangelnder Erziehung abtun aber oft genug mit einer zu rosa Brille im Blick auf,s eigene Kind bei den Eltern und mangelnde Hilfe( suche). ( Ging mir ja auch am Anfang so ). Denn ich kann solche Aussagen , " ist halt aufgeweckt" ," bissel wild" , " das wächst sich aus" oder "eigene kleine Persönlichkeit " wenn ein Kind permanent Probleme hat/ macht ,und dazu noch ständig Toleranz und Nachsicht von Anderen erwartet wird , ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.

von memory am 03.08.2021, 14:14



Antwort auf Beitrag von memory

Alles gut. Da bin ich voll bei dir! Mir ging es auch nicht um den Vergleich der Situation, sondern darum, dass verallgemeinert wurde und (wieder Mal) alle über einen Kamm geschert werden... Sicherlich muss was gemacht werden und man sollte das Verhalten niemals abtun. Aber immer nur fehlende Erziehung oder das Kind als Ak zu betiteln ist nicht okay. Und das ging mir eben auf den Zeiger. Vielleicht (mit Sicherheit) reagiere ich auch gerade etwas über. Ich schieb es Mal auf die Schwangerschaft die macht mich etwas emotionaler als sonst

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 14:21



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Ja ich versteh schon. Ich habe mir ( oh je wie das klingt) auch in manchen Situationen gewünscht, dass man meinem Kind ansieht, warum er so ist, wie er ist. Und viele Situationen haben wir schlicht vermieden, bis er verstanden hatte, wie er sich verhalten muss. Ich verstehe aber auch andere Eltern, die von solchen Kindern genervt sind. Ich war ja oft selbst genervt. Dein Bruder hatte die Chance leider nicht gehabt, mit Strategien und Anleitungen besser durch die Schule zukommen. Umso schöner, dass er so ein toller Mensch geworden ist.

von memory am 03.08.2021, 14:38



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Kein Kind ist doch freiwillig so, oder? Kinder haben doch ein reines Wesen... erstmal. Wenn eine Krankheit dahinter steckt, kann man das versuchen zu therapieren, aber es gibt halt auch Kinder, die von ihren 'asozialen' Familien und Umgebung garnicht wissen, was Empathie und Sozialverhalten bedeuten. Manchmal ist es nämlich doch auch ( wenigstens Mit-) Schuld der Eltern.

von luna8 am 03.08.2021, 14:19



Antwort auf Beitrag von luna8

Jahaaa, eben! Manchmal. Oder von mir aus auch häufig oder oft. Aber eben nicht immer...darum geht es mir ja.

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 14:24



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Ja, klar. Das steht für mich auch garnicht in Frage. Die Kinder können eh nix dafür und sowas wie Mobbing von Lehrerseite aus gehört normal angezeigt. Ganz schlimm.

von luna8 am 03.08.2021, 14:52



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Nein, es ist immer Schuld der Eltern. Suche da jetzt bitte keine Ausreden. Zum einen werden A-Lochkindde erzogen. Sie sind das Ergebnis der Erziehung der Eltern. Da gibt es absolut kein beschönigen. Das andere sind Kinder mit Defiziten und da müssen die Eltern sich entsprechende Hilfe suchen. Dein Bruder hatte seine Probleme. Ds grösste scheinbar darin das er sich nicht deinen Eltern anvertraut hat. Und das habe diese klar verbockt. Kein Kind sollte Angst haben mit so etwas mit seinen Eltern reden zu können. Dazu werden sich wohl die Lehrer und Erzieher auch öfters an deine Eltern gewendet haben. Auch da haben deine Eltern scheinbar falsch oder gar nicht reagiert. Das haben sie zu verschulden. Und jetzt deinem Bruder die Schuld zu geben, so nach dem.motto, selbst schuld, hätte er das mal früher angesprochen, das kann es nicht sein. Unser grosses Kind hat auch Defizite. Vorallen sprachliche. Was die Zeit im KiGa nicht gerade leicht gemacht hat. Aber, statt zu sagen, das ist eben so, haben wir Hilfe gesucht und angenommen. Mit dem Ergebnis das Kind auf eine Sprachförderschule gekommen ist und dort solange bleibt wie es nötig ist. Im Alltag ist Kind Gross deutlich anstrengender wie der kleine Bruder. Das ist so und wird wohl auch so bleiben. Wir müssen beide Kinder nach deren eigenen Bedarf erziehen, was nicht immer leicht ist. Aber das ist Elternsein eben nie. Leichter wäre es natürlich zu sagen, wir erziehen beide gleich, aber dann würden wir keinen von beiden gerecht werden.

von Felica am 03.08.2021, 17:56



Antwort auf Beitrag von Felica

Du, ich suche bestimmt keine Ausreden. Aber es ist nicht immer Schuld der Eltern. Und es sind eben auch nicht immer nur reine a-kinder. Das siehst du falsch. Was sollen Lehrer und Erzieher meinen Eltern gesagt haben? Das ihr Kind ein Rüpel ist, der andere Kinder haut? Ja, das haben sie. Denn leider hat keiner mitbekommen, wie sehr sich die Gruppendynamik dahingehend bewegt hat! Meinem Bruder gebe ich definitiv keine Schuld. Habe ich das irgendwo? Vor 20 Jahren im 400 Einwohner Dorf war es noch ein bisschen anders. Aber bei dir kann ich mir eh den Mund fusselig reden. Du weißt es sowieso besser...

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 20:08



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Aber woraus schließt du das Vorverurteilt wird? Woraus das man nur eine Seite kennt? Im Freundeskreis meines Sohnes gibt es auch ein akind das ich unten zuerst erwähnen wollte. Hätte es dann auch geheißen das ich ihn vorverurteile? Nur eine Seite kenne? Und das weißt du woher? Bevor ich das Kind in die akind Schublade geschoben habe, habe ich ihn natürlich erstmal eine Weile beobachtet, in der Kita und privat mit seinen Eltern. Auch gab es Unterhaltungen mit den Eltern, sowohl bei kitafesten als auch bei Spielverabredungen. Ich konnte mir also sehr gut ein Bild davon machen. Niemand (mit gesunden Menschenverstand) sieht einmalig ein "unerzogenes" kind und knallt ihm gleich den akind Stempel auf. Auch in unserem Fall kann ich sehr gut verstehen warum der Junge ein akind ist. Denn er ist einfach 1:1 sein Vater. Und die Mutter winkt alles mit einem peinlich berührten lächeln ab "so sind Jungs halt". Und natürlich weiß ich um das schlimme Schicksal der Familie und das sie vermutlich nur deshalb so sind. Das ändert aber nichts daran das sie ihr Kind zum akind erziehen. Die Tochter übrigens nicht. Denn Mädchen müssen ja lieb und freundlich sein. Der Junge hingegen ist so extrem das unser Hund seitdem ein völlig anderer ist und er nicht mehr mit auf Ausflüge mitgenommen werden kann. Das muss man sich mal überlegen! Er hat nachhaltig das Leben unseres Hundes massiv verschlechtert! Ich habe absolut das Recht dieses Kind akind zu nennen. Im übrigen haben sowohl mein Bruder als auch ich selbst ADHS. Mein Bruder war da ein ganz extremer Fall, er war auch sehr aggressiv und dabei immer sehr groß und breit. Wenn der also zugeschlagen hat haben dir die Ohren noch ne Woche später geklingelt. Trotzdem hätte ich vollstes Verständnis für jede andere Mutter gehabt die ihn oder mich in die akind Schublade steckt. Als aussenstehende Person ist es schön wenn man darauf Rücksicht nimmt, aber das erwarte ich nicht. Und das ist legitim.

von mausebär2011 am 03.08.2021, 15:22



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Meinen Beitrag habe ich aufgrund des Threads erstellt, bzw eines daraus resultierenden Beitrags. Daher Vorverurteilung. ;) Und aufgrund des Threads kennen wir alle in diesem einen speziellen Fall eben nur eine Seite. Bei einer persönlichen Erfahrung, die du in deinem Umfeld gemacht hast, ist es ja auch okay. Du gibst aber nicht nur die Schuld den Eltern oder dem Kind, sondern einer Verkettung von Umständen (Erziehung, soziales Umfeld, Charakter des Kindes). DAS ist aber auch von mehreren Seiten betrachten. Wäre so argumentiert worden, hatte ich mich gar nicht so aufgeregt. Ich habe auch nirgends geschrieben, dass man Rücksicht nehmen möchte. Nur das man eben nicht immer die Hintergründe kennt. Nochmal: Ja, solche Kinder brauchen feste Regeln,Strukturen und eben auch Zurechtweisung. Und wenn die Eltern das nicht schaffen dann eben von Person xyz die daran beteiligt ist. Ich kann die sonst aber gerne den vorverteilenden Beitrag per PN zuschicken. Öffentlich machen finde ich doof...hat was von anprangern.

von Muhkuh-87 am 03.08.2021, 16:43



Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Ich habe nicht alle Kommentare gelesen, manche fand ich aber auch heftig (ich finde beisoielsweise, dass man fremde, nämlich nicht eigene Kinder nicht anzufassen hat!). Der Grundtenor war aber schon, das eigene Kind zu schützen und das sehe ich auch absolut so. Auch wenn meine Herangehensweise da anders wäre als manch Vorgeschlagenes. Aus meiner Arbeit kenne ich es, dass wirklich viele Mobber selbst gemobbt wurden. Aber macht das ihr Verhalten besser? Nein. Das Verhalten muss sich dennoch ändern. Es ist gut und wichtig genau hinzuschauen, solche Kinder nicht zu verurteilen. Da bin ich bei dir. Aber die Grenze ist in so einem Fall überschritten und das muss dem Kind klar und deutlich gemacht werden, mit allen Konsequenzen. Das eigens Erlebte kann und muss anschließend immer noch aufgearbeitet werden, aber im Vordergrund steht der Schutz des Schwächeren.

von Ruto am 03.08.2021, 18:17



Antwort auf Beitrag von Ruto

Ich finde das der eigene Neffe nicht gleich ein fremdes Kind ist. Und in diesem Fall ist es ja über einen längeren Zeitraum immer schlimmer geworden und natürlich versucht man es mit einem "Nein" und mit Gesprächen mit den Eltern. Aber wenn jedes 'bitte hör auf damit" nicht funktioniert, dann finde ich das man die kinder sehr wohl trennen kann indem man den Neffen weg zieht. Es würde ja nicht vorgeschlagen ihn ja nicht brutal zu Boden werfen oder ihm weh zutun, das macht man ja grundsätzlich nicht ob mit den eigenen oder mit dem völlig fremden Neffen, aber man muss die Situation beenden. Also ganz praktisch wenn dein Kind über einen gewissen Zeitraum immer wieder und immer schlimmer von seinem/ihrem Neffen drangsaliert wird, seine Eltern machen nichts und dein NEIN hilft nicht, würdest du es dann dabei belassen? Ich finde weg ziehen kann man auch machen ohne dem Kind weh zutun und das ist unter diesen Umständen evtl auch nötig

von Liv20 am 03.08.2021, 18:59