Frage: Ich brauche Rat bitte

Hallo Frau Bader, Ich habe ein Problem mit dem Vater meines Sohnes. Leider wird das ziemlich lang hier. Jonas ist fast 5 Jahre alt. Sein Vater holt ihn mittlerweile nur noch alle 5 Wochen, obwohl ein 14tägiges Besuchsrecht vereinbart ist mit dem Jugendamt. Ansonsten hört man von ihm gar nichts. Jonas war schon mehrere Male im Krankenhaus. Er wird auch nicht besucht, es wird auch nicht gefragt, wie es ihm geht. In seiner neuen Familie sind alle gegen Jonas. Deshalb hat ihn sein Vater erzählt, dass ihn dort keiner leiden kann und er immer jetzt zur Oma mit ihm geht die 2 Tage. Fakt ist jetzt, dass er wieder in diese Familie fährt, obwohl Jonas dort sehr mit Nichtachtung gestraft wird und kaum mit der kleinen Schwester spielen darf. Mit dem Jugendamt gab es schon Aussprachen, da Jonas von ihm negativ beeinflusst wurde, z. B. sollte er nicht zu meinen Mann Papa sagen, da er nicht sein Papa sei u.s.w. Er bekam vom Jugendamt eine Verwarnung auf Entziehung des Umgangsrechts. Danach ging es ca. ein Jahr gut. Jonas ist gern bei seinem Vater, ja er vergöttert ihn. Leider fragt er immer uns, warum ihn sein Vater nicht holt, warum nur so selten u.s.w. Wenn er von ihm wiederkommt, ist er verbockt, will hinziehen zu ihm und nicht mehr zu uns kommen u.s.w. Beim Abschied heult der Vater vor dem Jungen, weil ihm ja angeblich der Abschied so schwer fällt. Wichtig vielleicht noch, dass sein Vater im Nebenort arbeitet. Nun ist es wieder so gewesen, dass Jonas zu meinem Mann sagte, er habe ihn nichts zu sagen, weil er nicht sein Vater sei. Das habe ihn Papa Axel gesagt. Heute ist nun folgendes passiert: Gespräch am Frühstückstisch am 23.07.05, eine Woche nach Besuch. Jonas deckt sich neuerdings auch bei heißen Temperaturen bis über die Ohren zu im Bett. Selbst die Haare sind nicht mehr zu sehen. Oft müssen wir ihn wecken, da er pitschnass geschwitzt ist. Jonas: „ich habe so einen riesen Durst“ (nachdem er das 2. Glas Apfelschorle verlangt hat). In der Zeit erzählt mir mein Mann, dass Jonas in der Nacht wieder geweint hat (wie fast jede Nacht, oft schreit er höllisch). Als mein Mann ins Zimmer kam, wollte Jonas trinken. Am Frühstückstisch entwickelt sich folgendes Gespräch: Ich:“ warum hast du denn die Nacht wieder so geschrien“ Mein Mann:“er hatte Durst“ und danach zu Jonas:“ wenn du dich nicht immer so über beide Ohren zudecken würdest, hättest du in der Nacht auch nicht soviel Durst, aber du schwitzt so stark, dass das Durst macht“ Jonas:“ ich muss mich aber so zudecken“ Ich: „aber warum denn?“ Jonas:“ na wenn die Einbrecher kommen, dann können sie mich nicht sehen, und deshalb können sie mich auch nicht erschießen“ (von Einbrechern erzählt er in letzter Zeit sehr oft). Ich: „aber Jonas woher hast du denn so was, hier kommen doch nie im Leben Einbrecher rein“ (wir wohnen im 5. Stock) Er:“ das habe ich im Fernsehen gesehen“ Ich:“wo siehst du denn so was?“ Er:“ bei Papa Axel“ Ich: „ist das ein Trickfilm oder ein richtiger Film mit richtigen Personen?“ Er:“ ein richtiger Film mit richtigen Personen“ Ich:“ sind da böse Menschen, die andere erschießen?“ Er:“ ja das sind böse und liebe Menschen und einige versuchen, die lieben Menschen zu beschützen und dann kommen die bösen und schießen“. Ich: „wie heisst den der Film?“ Er:“weiss ich nicht“ Ich:“ bekommst du bei solch einen Film nicht Angst beim schauen?“ Er:“ doch, aber wenn es gruselig wird, halte ich mir immer die Augen und Ohren zu.“ Hinterher erkläre ich Jonas, wie ein Film gedreht wird, was sich Regisseure so ausdenken, dass die Schauspieler Schauspieler sind und die meisten Filme ja eigentlich nur Märchen sind, um ihn zu beruhigen. Jonas findet Filme gucken cool, er kann nicht verstehen, was hier für ein Schaden angerichtet wird. Bitte entschuldigen sie die Länge meiner Ausführungen, aber ich weiss mir keinen Rat mehr. Habe ich eine Handhabe gegen solche Sachen? Ich möchte meinen Sohn dem nicht mehr aussetzen, so sehr er an seinem Vater hängt. Ich habe schon mehrere Male mit ihm gesprochen, ihn angefleht, es sein zu lassen, aber es bringt nichts. Er ist scheinbar so begriffsstutzig, dass er gar nicht sieht, dass er Fehler macht. Ich danke Ihnen ganz herzlich fürs Lesen und hoffe, dass sie mir raten können. Liebe Grüße Jana

Mitglied inaktiv - 23.07.2005, 11:23



Antwort auf: Ich brauche Rat bitte

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von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 25.07.2005