Wie bekomme ich meinen Sohn satt?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Wie bekomme ich meinen Sohn satt?

Hallo, Mein Sohn wird nächste Woche 6 Monate , wir haben bereits vor 7 Wochen mit der Beikost begonnen . Erst Kürbis , dann Kürbis - Kartoffel nun seit ein paar Tagen mit etwas Fleisch. Ab und an versuchen wir am nachmittag oder Abend (manchmal auch morgens)einen getreide obstbrei. Wir haben auch schon pastinake oder fenchebrei gehabt , grundsätzlich isst er das , aber meist nicht mehr als 80gr Die Kartoffel koche ich meistens selbst und gebe Kürbis aus dem Glas. Obst mag er natürlich lieber , vermutlich aufgrund der süße. Er isst leider nie ganze Portionen . Ab wann sollte er das? Bedeutet ich muss ihn danach noch stillen. (15 min später) er trinkt trotzdem noch extrem viel an der Brust , sodass er oft spuckt .Wasser trinkt er ,aber vermutlich nicht genug (ca 30-50 ml am Tag) Mein Sohn hat auch ständig Bauchschmerzen und ich weiß nicht wieso :( Er ist komplett fixiert auf meine Brust und fordert diese nach ein paar Löffeln Brei ein. Ich nehme leider sehr stark ab durch das stillen , mein Sohn wird immer prächtiger (8,5 Kilo) nun möchte ich dringend abstillen und ihn natürlich auch satt bekommen!! Nachts kommt er sehr oft , manchmal alle Stunde aber ich versuche ihn nur alle 2-3 Std zu stillen. Wie kann ich die nächtliche stillerei beenden bzw generell ihn an eine Milch rankriegen? Soll ich 1er Milch versuchen oder noch pre? Soll er bereits Abendbrei (schmelzflocken und obstbrei) bekommen mit h-Milch (mit mumi habe ich es versucht , mag er nicht ) Flasche nimmt er leider garnicht , nur etwas Wasser aus der schnabeltasse... aus dem Becher trinkt er auch etwas ,aber leider nicht genug. Ich bin wirklich mit allem sehr geduldig und verständnisvoll , aber ich versuche das alles bereits seit mehreren Wochen :( Wie viel Flüssigkeit benötigt mein Baby und muss es Milch sein? Bin wirklich am verzweifeln :( Lieben Dank für die Antwort

von Pimu123 am 19.03.2018, 13:44



Antwort auf: Wie bekomme ich meinen Sohn satt?

Liebe „Pimu123“, Sie brauchen nicht verzweifeln, es gibt einfach Kinder, die sind vom ersten Löffel an so begeistert und kaum mehr zu bremsen. Dann gibt es Babys wie Ihren Kleinen, die gehen etwas bedächtiger an die feste Kost heran und wissen zunächst gar nichts damit anzufangen. Das ist oft eine Geduldsprobe für uns Eltern. Möchten wir doch, dass es nach unserem Plan so und so vorwärts geht. Aber unsere kleinen Lieblinge gehen da eben ihr eigenes Tempo. Da können wir nichts erzwingen. Da heißt es für Sie als Mama geduldig dran bleiben. Manchmal macht es von einem Tag zum nächsten „Klick“ und die Portionen und das Interesse werden größer. Das Essen vom Löffel ist eine vollkommen neue Erfahrung für ein Kind. Ihr Junge muss sich nun mit einer neuen Füttertechnik anfreunden. Er muss das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung erlernen, das ist was ganz anderes als das Saugen an der Brust. Und obendrein muss Ihr Kleiner ungewohnte Geschmackserlebnisse akzeptieren lernen. Er wird jetzt erfahren, dass es neben der Milch auch noch was anderes zu essen gibt. Es schmeckt anders als Milch und auch die Konsistenz ist eine andere. Bei manchen Babys kann das wirklich einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Damit sich Ihr Schatz daran gewöhnen kann, ist es genau richtig, wenn Sie ihr weiterhin täglich die Gelegenheit geben es zu lernen. Alles ohne Zwang, Sie haben keine Eile. Noch drei Tipps zur Unterstützung: Achten Sie darauf, dass der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit groß genug ist, damit auch genug Hunger da ist. Ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihr Kleiner nicht essen mag, nicht gleich Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Versuchen Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass es dann besser klappt. Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz auch noch durch spielerisches Erforschen mit den eigenen Händen mehr Bezug am Essen entwickeln. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihren Kleinen damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Aber, setzen Sie weder sich noch Ihren Schatz unter Druck. Dazu besteht kein Anlass. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihm Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Freude am Essen und positive Vorbilder sind die besten Tipps überhaupt. Das Thema „zusätzliche Flüssigkeit“ können Sie auch ganz entspannt sehen. Die wird erst dann notwendig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Also ab der dritten Beikostmahlzeit. Und auch dann müssen es noch keine "Riesenmengen" sein. Gerne können Sie Ihrem Kleinen aber mal etwas Wasser aus dem Becher anbieten, nur so zum Üben. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen überhaupt erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser zu stillen. Bieten Sie Ihrem Jungen dann das Trinken ganz zwanglos an. Er hat ein gutes Durstgefühl und weiß am besten wie viel er braucht. Ein Tipp: Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht. Ist sie regelmäßig nass und schwer, wissen Sie, dass alles passt. Möchten Sie abstillen, nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch von Ihrem kleinen Sohn. Bemühen Sie sich nicht etwas unbedingt erreichen zu müssen, oder dass etwas klappen muss. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen. Ihr Kleiner braucht im zweiten Halbjahr noch 400-500 ml Milch oder Gramm Milchbrei. Den Milchbrei würde ich aber erst einführen, wenn Ihr Schatz eine ganze Portion (etwa 190g) eines Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breies am Mittag isst. Es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Ihr Sohn merkt, dass da ein Umbruch stattfindet. Geben Sie Ihrem Jungen dafür genug Zeit sich einzustellen. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn er diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Außerdem ist Ihr Sohn den Geschmack der Muttermilch gewöhnt. Sie können mit einer Anfangsnahrung wie der Pre oder der 1 zufüttern. Bei den Säuglingsnahrungen ist eine Pre-Milch immer der Muttermilch am nächsten. Versuchen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihres Kleinen zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst. Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern. Achten Sie darauf, dass der Kleine beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Es muss nicht die Stillposition sein. Manchmal ist es sogar besser, wenn eine andere Füttersituation geboten wird als beim Stillen: anderer Raum, andere Person, abdunkeln und ohne Störungen…. Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Reichen Sie die Milch mal aus der Tasse/dem Becher. Das kann schon gleich interessanter sein, wenn die Kleinen trinken dürfen wie die Großen. Mit etwas Übung klappt das bald recht gut. Am Anfang müssen es auch nicht gleich Riesenmengen sein, das baut sich auf. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Jetzt ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt. Zeigen Sie Ihrem Jungen, dass es auch ohne die Brust intensive Nähe gibt. Bieten Sie Ihrem Kleinen ohne Zwang und Druck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird sich Ihr Sohn bald an die „andere“ Milch gewöhnen. Das nächtliche Stillen ist viel mehr als alleinige Nahrungsaufnahme, es vermittelt Geborgenheit und ist eine extra Kuscheleinheit. Haben Sie das Gefühl, es ist mehr die Suche nach Nähe als der Hunger, können Sie nachts versuchen Ihren Sohn immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Durchhaltevermögen und alles Liebe für Sie und Ihren Kleinen! Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 20.03.2018



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