Hallo Frau Höfel!
Mein mittlerweile fast sechs Monate alter Sohn schläft leider nur an der Brust und am Tage auch in der Tragehilfe ein. Nachts heißt das für mich, nach höchstens zwei Stunden wird er wach und weint bis er an die Brust darf. Er wiegt nun schon neun Kilo bei ca.68 cm, was das viele Tragen am Tage für mich sehr anstrengend macht. Er schläft nachts in einem Beistellbett, es ist super anstrengend ihn jedesmal heraus und wieder hinein zu legen... Überall lese ich, dass er keine nächtlichen Mahlzeiten mehr benötigt, man Babys nachts nicht mehr stillen sollte usw. Aber ich kann ihn doch nicht schreien lassen... Ich weiß dass wir dies am Anfang "versaut" haben... Was können wir tun, ohne ihn schreien lassen zu müssen, damit er ohne in den Schlaf zu stillen wieder einschläft (und ohne Trage)?? Können Sie uns bitte helfen?
von
katsta
am 15.12.2013, 17:30
Antwort auf:
Wie kann ich meinem Baby das Einschlafen beibringen?
Liebe katsta,
das ist völlig normal! Ihr Sohn scheint im Moment nachts die Mahlzeiten zu brauchen. Geben Sie sie ihm - allen guten Ratschlägen zum Trotz. Natürlich kann ein Kind nachts ohne Nahrung auskommen (im Sinne von: es wird nicht verhungern), aber manche Kinder können nachts einfacher Nahrung aufnehmen (im Sinne von: Bauch voll, wohl fühlen, Bedürfnis befriedigt, nicht soviel Ablenkung wie tagsüber).
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (Sie erleben es ja gerade!)!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung - umso schneller schlafen alle wieder!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 16.12.2013