Frage: Vorzeitige Einleitung wegen Makrosomie?

Guten Tag, ich bin derzeit in der 39.SSW (38+2) und hatte, durch die Überweisung meiner Frauenärztin, vorgestern ein Gespräch zur Geburtsplanung in unserer Wunschklinik aufgrund des Verdachts auf fetale Makrosomie. Dort wurde per Ultraschall erneut vermessen und auch diese Ärztin kam auf ein Schätzgewicht von aktuell etwa 4070 g und einen Kopfumfang von etwa 34 cm. Sie sagte, wir hätten nun zwei Möglichkeiten: 1. Nächste Woche bei 39+0 einleiten oder 2. abwarten bis die Geburt von allein beginnt, dann erneut vermessen und schauen ob eine natürliche Geburt noch möglich ist oder lieber aufgrund der Größe ein Kaiserschnitt gemacht werden sollte. Nun bin ich mir sehr unsicher was das Beste für mich und mein Kind ist. Ich möchte definitiv eine natürliche Geburt, einen KS nur im Notfall. Da die Kinder in meiner Familie generell recht groß geboren wurden, meist um die 4kg, auch mal 5 kg oder 60 cm, und ich selbst 3 Wochen vor Termin mit 4000g zur Welt kam und nun mit 175 cm auch nicht gerade klein bin habe ich mir bisher kaum Gedanken gemacht weil er seiner Entwicklung immer 2-3 Wochen voraus war. -Es ist doch sicher nicht gut für das Kind wenn es sogar vor ET per Einleitung auf die Welt "gezwungen" wird oder? Ich denke wenn er soweit ist wird er sich schon auf den Weg machen. - Mein Gebärmutterhals ist zwar verkürzt, der Muttermund jedoch noch fest verschlossen. Würde eine Einleitung bei solch einem Befund überhaupt Sinn machen? Oder wäre ein KS vorprogrammiert? - Die Ärzte warnten uns vor der Gefahr des Steckenbleibens und einer Schulterdystokie. Laut ärztlicher Aussage ist unser Kind jedoch nicht nur recht schwer sondern auch lang. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit einer Schulterdystokie und Langzeitfolgen wie Lähmungen etc.? - Würde es einen großen Unterschied machen noch die eine Woche bis zum ET abzuwarten und dann einzuleiten wenn sich bis dahin nichts getan hat? - Ich habe mir nun Wehentee nach Stademann gemacht um so erstmal einen natürlichen Anstupser zu geben, macht es überhaupt Sinn diesen zu trinken solange der Muttermund noch geschlossen ist etc.? Vielen Dank im Voraus und viele Grüße, Lotti

von Lottikarotti6 am 31.01.2015, 12:42



Antwort auf: Vorzeitige Einleitung wegen Makrosomie?

Liebe lottikarotti, "Es ist doch sicher nicht gut für das Kind wenn es sogar vor ET per Einleitung auf die Welt "gezwungen" wird oder? Ich denke wenn er soweit ist wird er sich schon auf den Weg machen." Der Ultraschall basiert auf bestimmten Maßen. Diese müssen korrekt erhoben werden - dann "rechnet" der Computer. In der späteren Schwangerschaft sind das u.a. BPD, ATD und spezifisches Gewicht Mensch. Nehmen wir an, korrekt erhoben sind diese Maße alle "5". Der PC rechnet 5x5x5=125 Wird nur ein Maß (bedingt durch Schallschatten, unkorrekte Messung, ungünstige Lage des Kindes - z.B. der Kopf liegt schräg anstatt schön seitlich!!) anders gemessen, dann ergibt sich zum Beispiel 6x5x5=150 Dass ist 1/5 mehr! 4x5x5=100 Das ist ein 1/5 weniger. Die Daten geben also nur einen groben Überblick, da es sich immer nur um Schätzwerte handelt! "Mein Gebärmutterhals ist zwar verkürzt, der Muttermund jedoch noch fest verschlossen. Würde eine Einleitung bei solch einem Befund überhaupt Sinn machen? Oder wäre ein KS vorprogrammiert?" Leider ist die Gefahr in eine Sectio zu schliddern durchaus erhöht! "Die Ärzte warnten uns vor der Gefahr des Steckenbleibens und einer Schulterdystokie. Laut ärztlicher Aussage ist unser Kind jedoch nicht nur recht schwer sondern auch lang. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit einer Schulterdystokie und Langzeitfolgen wie Lähmungen etc.?" Eine Schulterdystokie kommt bei kleinen, bei normalgewichtigen und etwas verstärkt bei übergewichtigen Kindern vor! Das Ereignis ist deshalb so dramatisch, weil es alle unvorhergesehen trifft - und zwar in einer Phase der Geburt, wo man Komplikationen am allerwenigsten gebrauchen kann! Deshalb ist es für das Team einer geburtshilflichen Abteilung ganz wichtig, den Fall der Schulterdystokie immer wieder und wieder (am Phantom) zu üben, damit jeder Handgriff für diesen Notfall sitzt - damit eben keine Hektik ausbricht und eben nicht am Kind gezerrt wird wie verrückt. Da Ihr Kind lang ist, ist es ja auch schmal. Zeigt ja auch der Kopfumfang. "Würde es einen großen Unterschied machen noch die eine Woche bis zum ET abzuwarten und dann einzuleiten wenn sich bis dahin nichts getan hat?" NEIN! "Ich habe mir nun Wehentee nach Stademann gemacht um so erstmal einen natürlichen Anstupser zu geben, macht es überhaupt Sinn diesen zu trinken solange der Muttermund noch geschlossen ist etc.?" Ja! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 01.02.2015



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