Liebe Frau Höfel, ich hatte Ihnen bereits folgende Fragen gestellt und Sie hatten darauf geantwortet. Vielen lieben Dank für Ihre Antwort und Mühe. Ich habe nun noch ein paar Fragen und wäre dankbar, über weitere Antworten. Meine Fragen stehen ganz unten unter unserem Emailverlauf. "Ich habe am 12.11.2015 eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Die Geburt wurde am 12.11.2015 um 9:30 Uhr eingeleitet. Gegen 22:00 Uhr platzte völlig unerwartet und ohne Anzeichen die Fruchtblase noch im CTG-Kontrollraum. Danach ging es Schlag auf Schlag. Heftigste Wehen mit kurzen bis gar keinen Pausen noch im CTG-Raum, dann erste Presswehen auf dem Flur und eine sehr schnelle Entbindung im Kreißsaal. Gegen 23:00 Uhr war die süße Maus geboren. Nach einer halben Stunde verabreichte man mir Oxytocin, da die Plazenta sich nicht von alleine löste. Nach ruckartigem Ziehen an der Nabelschnur löste sich die Plazenta. Ich blieb ca. 8 Stunden zur Überwachung im Kreißsaal, da ich vermehrte Sickerblutungen hatte. HB sank von 10,8 auf 5,8. Im Wochenbett lösten sich immer wieder faustgroße Koagel. Als ich wieder zu Hause war, bekam ich Unterleibsschmerzen und ging zum Gynäkologen, der einen koagelbedingten Wochenflussstau diagnostizierte und diesen lösen wollte. Wegen der dadurch entstandenen erneuten Blutungen ging es erneut mit Blaulicht ins Krankenhaus. Dort stellte man keine Blutung mehr fest und entließ mich nach 3 Tagen. Wieder zu Hause bekam ich einen Blutsturz und musste wieder mit Blaulicht ins Krankenhaus. Dort erkannte man die starken Blutungen und machte in der Nacht noch eine Ausschabung. Dort entdeckte man einen Plazentarest. Lange Rede, kurzer Sinn...:) Wie schätzen Sie das Risiko ein, dass ich wieder unter derartigen Komplikationen zu leiden habe? Der Plazentarest war nicht mit der Gebärmutter verwachsen. Er hat sich einfach nicht gelöst. Gibt es da eine Neigung oder war das reiner Zufall bei mir? Und ist das Risiko noch höher, weil durch die geburtsnahe Ausschabung Verwachsungen mit der Plazenta nun noch wahrscheinlicher sind? Kann es an der Einleitung gelegen haben? Es war ja zumindest ein Eingriff gegen die Natur. Vielleicht war die Plazenta "noch nicht bereit"? Würden Sie eine erneute Schwangerschaft als hohes Risiko in Bezug auf mein Leben ansehen? Ich habe natürlich Angst, beim nächsten Kind zu verbluten. Gibt es eventuell Vorkehrungen, die getroffen werden könnten? Vielen lieben Dank Liebe Ally, wenn ich Ihren Fall als Fallbeispiel in der Schule vorstellen würde, würden 18 Hände in die Luft fliegen und eine Frage gestellt werden: “Hat denn niemand gesehen, dass die Placenta nicht vollständig war?“ Das hat anscheinend niemand gesehen. Die zweite Frage wäre: „Was meint die Frau mit Reißen – wir sollen doch nicht an der Placenta reißen!“ Ich weiß natürlich nicht, was Sie damit meinen – aber Reißen ist immer unglücklich. Wir fahren in solch einem Fall nach Harnblase leeren, Eisblase, Sandsack, Akupunktur mit der Frau in den OP und lösen die Placenta per Hand unter Narkose. Auf meine Frage, was zu tun wäre, würde die Antwort wahrscheinlich lauten: Bei der nächsten Schwangerschaft auf jeden Fall früh mit dem geburtshilflichen Team reden. Klare Absprachen treffen was die Gewinnung der Placenta betrifft. Lieber eine manuelle Lösung als das Lösen auf Teufel-komm-raus. Liebe Grüße Martina Höfel" 1. Es hat anscheinend niemand gesehen, dass ein Stück Plazenta fehlt. Das Stück war wohl sehr klein und saß angeblich im Gebärmutterhals, wo ja eigentlich keine Plazenta sitzt. Später war das Stück durch einen großen Polyp verdeckt, der sich über den Rest legte und bis in den Gebärmutterhals ragte. Hätte man so ein kleines fehlendes Stück sehen können? 2. Nach 30 Minuten wurde mir Oxytocin verabreicht, da die Plazenta sich nicht löste. Durch den Tropf löste sich die Plazenta. Die Hebamme zog dabei recht ruckartig an der Nabelschnur. Ist das eigentlich nicht sinnvoll? 3. Halten Sie eine weitere Schwangerschaft für sehr riskant? Ich möchte zwar sehr gern weitere Kinder, aber nicht, wenn ein hohes Risiko für lebensbedrohliche Komplikationen besteht. Würden Sie mir davon abraten? Herzliche Grüße Ally
von Ally721983 am 18.02.2016, 22:00