Liebe frau höfel, mein mann und ich waren uns von anfang an einig, dass er bei der geburt vor der tür wartet. Er ist mit der situation überfordert und wäre mit seinen ängsten und seinem drang die sache in die hand zu nehmen eher eine belastung als eine hilfe für mich. Mir ist meine intimsphäre wichtig und ich wrde mich mit zuschauern beim gebären unwohl fühlen. Bei der ersten geburt habe ich eine beleghebamme mitgenommen und mein mann hat draussen gewartet. Das war super.
Leider haben nun aus kostengründen alle beleghebammen aufgehört und es gibt weit und breit keine mehr. Jetzt machen wir uns beide sorgen wegen der zweiten geburt. Da ich risikoschwanger bin, muss ich in einer klinik entbinden. Ich möchte aber nicht dazu gedrängt werden, meinen mann mitzunehmen, nur weil das heute "in" ist. Eine andere passende begleitperson habe ich auch nicht und auch eine doula gibt es hier nicht. Aber kann ich denn alleine entbinden? Betreut eine hebamme nicht mehrere geburten? Liege ich dann stundenlang alleine mit wehen in einem zimmer, und es schaut nur ab und zu mal jemand vorbei? Wie kann ich denn dann auf mich aufmerksam machen, wenn ich hilfe brauche? Ich befürchte, dass der partner im schichtbetrieb als kostenloser geburtshelfer fest einkalkuliert ist. Ich brauche niemanden, der mir die hand hält, aber ich möchte nicht unter wehen nach einer hebamme suchen müssen. Sofern ich anständig versorgt bin, bekomme ich die geburt wunderbar alleine hin. Haben sie ein paar tipps zum thema für mich?
von
Bine.30
am 19.12.2013, 21:19
Antwort auf:
Geburt ohne begleitung möglich?
Hi, ich hatte meinen Mann zwar mit im KH, aber es war auch ständig eine Hebamme da. Im Höchstfall war sie mal 10 min weg und das nur am Anfang. Zwischendurch wurde dann gewechselt weil die erste Hebamme Feierabend hatte. Aber beide waren wirklich klasse! Sobald du "in Geburt" liegst, also die Wehen Muttermund wirksam sind, lässt dich keiner mehr aus den Augen. Du bekommst quasi eine eigene Hebamme o. meinst du die Hebamme ist nebenan einem Baby am raushelfen und du musst das alleine machen? Desweiteren bist du ja am CTG angeschlossen und hast die normale Klingel, per Sprechverbindung bist du direkt mit jemanden im Kontakt. Vielleicht kannst du ja mit deinem Mann vereinbaren so lange bei dir zu sein wie ihr zwei euch dabei wohlfühlt und dann geht er erst raus. Ansonsten mach dir keine Sorgen. Im KH ist immer einer für dich da und vorallem fürs Baby.....und.......es werden auch nicht unbedingt 10 Frauen gleichzeitig entbinden ;-) Ich habe bei uns in der Uni entbunden. Vll. ist das eine Alternative für dich. Dort ist die Belegschaft auf jeden Fall höher als im "normalem KH". LG
von
alexrasselbande
am 19.12.2013, 23:57
Antwort auf:
Geburt ohne begleitung möglich?
Hallo,
mein Mann wollte auch nicht bei den Entbindungen dabei sein, und ich habe das akzeptiert. Ich kenne Männer, die von ihren Frauen emotional erpresst und gezwungen wurden, dabei zu sein, und das hat ihnen und der Beziehung oft nicht gut getan.
Wenn Dein Mann nicht dabei sein will, kann die Lösung so aussehen: Er bleibt nur während der Eröffnungsphase dabei. Da bist Du ja noch angezogen unten herum. Diese Phase dauert ja oft ziemlich lange, aber das weißt Du ja noch selbst. Ich fänd's Quatsch, wenn er Dich hier schon alleinließe, denn dabei passiert doch noch nichts Spannendes, und Du hast auch noch keine unerträglich starken Wehen.
Mein Mann ist erst rausgegangen, als es ernster wurde, das war okay für uns Beide. Ich hatte dabei einmal nur die normale Klinikhebamme (die aber die ganze Zeit im Raum war), beim zweiten Mal eine Beleg-Hebi. Ich denke, in einer guten Klinik solltest Du auch von den festangestellten Hebis nicht alleingelassen werden. Frage doch bei einer Kreißsaalführung oder auch telefonisch einfach mal nach, wie die Personlasituation ist. Sage dazu, dass Du "Alleingebärende" bist und daher nicht allein gelassen werden möchtest.
Du kannst natürlich auch eine Freundin, Deine Mutter oder eine Tante mitnehmen, das ist alles erlaubt. Ein Muss finde ich persönlich das nicht.
LG
von
Bonnie
am 20.12.2013, 13:11
Antwort auf:
Geburt ohne begleitung möglich?
Du bist nicht die erste Frau, die ohne Begleitung den Kreißsaal aufsucht - bis vor einigen Jahren war das gang und gebe.
Der Partner ist natürlich nicht als "kostenloser Geburtshelfer" fest einkalkuliert (wie denn auch?), aber es hat sich gezeigt, daß viele Paare die Geburt gerne gemeinsam erleben resp. nahezu jede Frau eine vertraute Person zur Geburt an ihrer Seite haben sollte.
Mit einer Beleghebamme kann das garantiert werden, im Schichbetrieb einer Klinik muß aber tatsächlich damit gerechnet werden, daß nicht die gesamte Zeit eine Hebamme an der Seite der Frau weilt. Je nach Andrang kommt es durchaus vor, daß eine Hebamme mehr als eine Gebärende betreuen muß.
Am Sichersten aufgehoben ist man in dieser Hinsicht dann ev. in einer Ausbildungsklinik, wo dann zumindest eine Hebammenschülerin "fest eingeteilt" ist.
von
Andrea6
am 20.12.2013, 18:13