Hallo Frau Höfel,
Ich muss nun auch eine Frage an Sie richten.
Meine Tochter (6Monate) schläft seit 4 Wochen nachts wirklich schlecht. Sie war erst alle 2 Stunden wach und nun, seit einer Woche, jede Stunde. Sie ist nicht richtig wach und weint nur. Ich habe sie getragen und die Positionen dabei geämdert, aber es hat ewig gedauert, bis sie wieder schlief. Also habe ich wahrscheinlich einen riesen Fehler gemacht und sie gestillt. Das heißt ich stille nun so die Nächte vor mich hin und sie schläft an der Brust ein. Das war dann irgendwann das Bequemste für mich.
An ihrem Bäuchlein kann es nicht liegen, macht regelmäßig ihre Geschäfte. Tagsüber ist sie topfit. Das einzige was sein kann, dass vlt die Zähne drücken. Keine Ahnung.
Nimmt das irgendwann ein Ende? Habe ich mit dem Stillen nun alles falsch gemacht, dass sie sich so sehr daran gewöhnt?
Bei dem großen Bruder hat es nachts immer einigermaßen geklappt.
Ich weiß nicht mehr weiter und leide an Schlafmangel.
Vielen Dank schon mal für eine Antwort.
von
unseremama
am 11.04.2014, 07:51
Antwort auf:
6 Monate altes Baby schläft schlecht
Liebe unseremama,
Sie haben nichts falsch gemacht. Ihr Kind macht einen ganz normalen Entwicklungsschritt durch.
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (Sie erleben es ja gerade!)!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 12.04.2014