Frage: zur Frage vom 17.01.2011/Einschulung

Hallo Herr Dr. Posth, die Fachleute sind der Spieltherapeut, die Familienhelferin, der Tester (auf Hochbegabung spezialisierter Sonderpädagoge vom Schulamt) & die Kiga-Erzieherin. Lehrerin & Rektor sind bereit den Weg mit uns zu gehen, da sie sein Potential sehen & die Probleme auch mit der Hochbegabung in Verbindung bringen. Alle Beteiligten gehen davon aus, dass die Schwierigkeiten auch bei regulärer Einschulung aufgetreten wären. Lion ist sehr bemüht sein Verhalten zu ändern. Schule & ich arbeiten vermehrt mit positiven Verstärkern & engeren Grenzen. Der Kinderpsychiater (kennt ihn seit 2 ½ Jahren) hat nun angeraten, wegen diagnostiziertem ADHS Medikinet einzusetzen. Ein Versuch ist es wert, da er auch im Freizeitbereich (Sport) vermehrt aneckt. Ich weiß nicht, ob uns Erziehungsberatung hilft, da ich auf eigenen Wunsch seit 3 Jahren Familienhilfe vom Jugendamt habe. Haben Sie auf Grund der zusätzlichen Informationen noch eine Idee? Danke & Gruß, Kerstin

Mitglied inaktiv - 24.01.2011, 06:44



Antwort auf: zur Frage vom 17.01.2011/Einschulung

Stichwort: ADHS Liebe Kerstin, damit deckt sich ja, was ich an Bedenken vorgebracht habe. Und es zeigt, wie so oft, dass das emotionale und soziale Problem des Kindes nicht richtig gesehen wird und mit der kognitiven Leistungsfähigkeit einfach nur zugedeckt wird. Recht haben die Fachleute wohl darin zu sagen, dass die Probleme auch gekommen wären, wenn man Ihren Sohn erst 1 Jahr später eigenschult hätte. Denn in ihm scheint eine generelle Entwicklungsproblematik zu stecken. Therapien dahingehend laufen schon, haben aber offensichtlich noch nicht das ereichen können, was wünschenswert wäre. Wenn die Schule Ihnen das Angebot macht, erst einmal unter den gegebenen Voraussetzungen ihren Sohn "mitzutragen", dann sollten Sie die pädagogische Einrichtung darauf auch verpflichten. Von der Behandlung mit Medikinet würde ich vorerst noch absehen. Wir haben ja dann genau das Konstrukt, das in solchen Fällen immer wieder bemüht wird und geradezu einen speziellen Diagnose-Boom auslöst : Schwieriges Kind (früher oft Schreibaby, extremes Trotzverhalten, aggrressiv-oppositionele Verhaltensweisen im Ki-ga und in der Schule dann Probleme mit der Aufmerksamkeit und der Disziplin. Diagnose ADHS und Gabe von Methylphenidat.Dieser Automatismus kann auch zur Falle für das Kind werden. In der Schule mittragen eines solchen Kindes bedeutet umsichtiges und verständnisvolles Verhalten der Lehrer(in), gleichzeitig klare Ansagen im Unterricht und konsequentes Handeln bei Verstößen, enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule, individuelle Hausaufgabenbetreuung, Anbahnung sozialer Kontakte, wenn nötig. Den Freizeitbereich decken die angeleiteten Eltern ab, denen wenn nötig aufsuchende Hilfe gewährt wird (sozialpäd. Familienhilfe etc.). Dann bedarf es auch keiner zusätzlichen Erziehungsberatung. Bei großer Ungeschicklichkeit in der körperlichen Beherrschung wäre Ergotherapie das Mittel der Wahl.Viele Grüße .

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.01.2011



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