Frage: Wut, was tun?

Hallo, mein Sohn(19Mon.) reagiert momentan oft agressiv wenn ihm etwas nicht passt. Z.B.wenn ich ihm etwas wegnehmen muss o. etwas nicht so klappt wie er es möchte. Er bekommt einen verbissenen Gesichtsausdruck,kratzt,schlägt,o.versucht zu beißen. Habe da bisher in ernstem Ton gesagt "Nein das tut weh" o. "Aua,laß das bitte". Wenn er nach 3x nicht aufhört, setz ich ihn vom Arm runter o. geh von ihm weg, bleib aber im selben Zimmer während er wütend schreit. Vor kurzem habe ich nur Aua gesagt,ganz betroffen geguckt,getan als ob ich gleich weinen müsste u. ihm den Rücken zugedreht. Da kam er an, hat mir 1x ins (traurige)Gesicht geschaut u.dann ganz ruhig angefangen zu spielen ohne mich weiter zu beachten. Wie müsste ich denn reagieren falls er versucht mich zu trösten? einfach wieder fröhlich sein,umarmen o.loben? Ab u.zu wirft er wütend sein Spielzeug umher. Gibt es einen Weg wie ich ihm zeigen kann seine Wut nicht so zerstörerisch auszuleben,evtl.Kissen hauen o.Ball werfen?

Mitglied inaktiv - 08.10.2007, 02:26



Antwort auf: Wut, was tun?

Hallo, zunächst einmal sollten Sie verstehen, daß die Kinder in diesem Alter die Wut und den Widerstand brauchen, um zu sich selbst gelangen. Das ist nur zu verstehen, wenn man weiß, daß sich die Kinder in diesem Alter noch ganz in den engen Bindungen zu den Eltern befinden, wobei einer die primäre Bindung verkörpert, meist dei Mutter, und der Andere die Loslösung (s. gezielter Suchlauf, Langtext, Teil 3). Wenn man so will, müssen sich die Kinder "freikämpfen". Allerdings hängt wie sie das tun, sehr viel von ihren persönlichen Anlagen ab und sehr viel auch von ihren bisher erworbenen Beziehungserfahrungen zu den Eltern. Eher aggressiv veranlagte Kinder setzen solche Mittel ein, wie das auch Ihr Sohn tut. In gewisser Weise müssen Eltern sich schon auf diesen Befreiungskampf einlassen, dabei aber Mittel entwickeln, ein aufschaukeln aggressiver Elemente rechtzeitig zu verhindern (alles in meinem Langtext genau erklärt). Methoden der Induktion (s.a. gezielter Suchlauf), also sich betroffen und "verletzt" geben und damit das Mitleid seines Kindes anstoßen, geht erst richtig, wenn die Kinder 2 Jahre und älter sind. Dann ist es aber die richtige Methode. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.10.2007



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