Sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich lese immer gerne in Ihrem Forum und schätze Ihre Arbeit sehr! Unser Sohn, 22M, schläft im eigenen Bett im eigenen Zimmer (kein Platz im ESZ) begleitet ein. Wenn er nachts aufwacht, holen wir ihn zu uns. Auch dort wacht er noch ca dreimal auf. Seit er nachts nicht mehr gestillt wird (damals 9 M), wird er mit Wasserfläschchen beruhigt, weil er nie einen Schnuller wollte. Wir nehmen es ihm nach ein paar Schlucken weg, sonst würde er die ganze Flasche leer trinken. Seit neustem lässt er sie sich aber nicht mehr nehmen. Er weint dann und tut mir so Leid, weil ich denke, den Schnuller würden wir ihm ja auch lassen. Sein Schmusetuch ist dann auch kein Trost. Wenn er so viel trinkt, wie er will, ist er morgens richtig nass, wenn wir nicht zwischendurch wickeln. Welches Vorgehen würden Sie vorschlagen? Er hat vor 7W eine Schwester bekommen und hat in den letzten 2 Wochen auch tagsüber einen starken Willen entwickelt. Vielen Dank im Voraus! Viele Grüße,Marlene
Mitglied inaktiv - 09.12.2013, 07:56
Antwort auf:
Wie entwöhnen wir ihn vom Wasserfläschchen?
Liebe Marlene, die Geburt der kleinen Schwester bleibt natürlich nicht ohne Antwort bei Ihrem Sohn. Jetzt schläft das Baby bei Ihnen, und er muss in einem anderen Zmmer schlafen. Dadurch fühlen sich alle Kinder, wirklich alle, in ihrer Wertigkeit zurückgesetzt. Der Trotz als Selbstbehauptungsinstrument verstärkt sich folgerichtig. Wenn das Schlafzimmer für 3 Betten zu klein ist, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ein Brett zwischen beiden Elternbetten zur Vergrößerung der Liegefläche oder der Vater schläft eine Zeitlang bei dem älteren Kind (was natürlich für die Loslösung gut ist). Gut finde ich aber nur die erste Lösung. Die zweite wird jedoch auch häufig gewählt. Das Wasserfläschchen werden Sie Ihrem Sohn noch eine Zeitlang lassen müssen, denn das ist jetzt sein Selbstberuhigungsinstrument. Den Zähnen schadet es nichts. Es sollte aber nicht mehr als 50 ml enthalten und wenn die ausgetrunken sind, saugt Ihr Sohn auch an der leeren Flasche (wie an einem Schnuller). Ich glaube, so kommen Sie erst einmal am besten klar. Viele Grüße und danke für Ihre anerkennenden Worte.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.12.2013