Hallo Herr Dr. Posth,
mein Sohn ist nun 21 Monate alt und ich versuche ihn Forumsgerecht zu erziehen. Immer Trösten bei Weinen, Familienbett mit mir (Mann schläft extra) noch keine Fremdbetreuung.
In letzter Zeit neigt er dazu zu schreien (nicht Weinen) wenn ihm etwas nicht recht ist, dies aber nicht so schlimm ist, dass er weinen müsste. Er schreit auch wenn er sehr übermütig oder sehr gerne wenn ich telefoniere (da kommt er dann hinter mir her, so dass ein Gespräch nicht mehr möglich ist). Ist das in dieser Entwicklungsphase normal? Kann oder sollte man das unterbinden (mein Mann schimpft ihn wenn er das tut)? Ich versuche ihm zu sagen, dass das in meinen Ohren weh tut und er etwas leiser sein soll. Aber eigentlich hilft nichts wirklich.
Würde mich über Ihre Einschätzung freuen!
Vielen Dank
Karo
von
karo09
am 15.10.2012, 07:31
Antwort auf:
warum lautes Schreien/Rufen
Liebe Karo, in diesem Alter hilft die auf einer Erklärung beruhende Belehrung noch wenig, weil das Kind noch nicht versteht, was Sie meinen. Denn Rücksichtnahme ist für Kinder im Trotzalter noch kein Thema. Sie ringen um ihr Selbst, um die Bedeutung ihrer Person und nehmen sich selbst demzufolge am wichtigsten. Es ärgert sie auch, wenn sich die Bindungsperson intensiv mit einem anderen Menschen befasst, z.B. auch am Telefon. Dann versuchen sie zu stören und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Aber auch schimpfen ist in diesem Fall kein guter Weg.
Besser ist es, man überlegt sich vorher, wann dieses bewusst inszenierte Schreien auftritt, und wie man es verhindern kann. Dazu zählen dann Ablenkung und gezielte Beschäftigung des Kindes in der Zeit, in der man mit etwas anderem beschäftigt ist. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 16.10.2012
