Warum ist der Trotz bei müden Kindern kaum noch steuerbar?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Warum ist der Trotz bei müden Kindern kaum noch steuerbar?

hallo herr posth! wieso sind die willensausdruecke bei mueden kindern so viel stärker und kaum noch steuerbar? mein sohn, 27 monate alt, ist meistens ziemlich kooperativ, finde ich. neigt sich der tag dem ende zu, ist es jedoch fast immer unmöglich, ihn ohne tränen zum nachhausegehen zu bewegen. will aufm fahrrad sitzen bleiben, drinnen sich weder jacke noch schuhe ausziehen, alles ist falsch. das gleiche nach dem mittagessen vorm spazierengehen zum einschlafen. gibt es da irgendeinen trick? ich muss dann ja in solchen situationen meinen plan durchdruecken, denn er ist muede/hungrig und es geht ihm ja auch besser mit essen im bauch oder nach dem mittagsschlaf. nuetzt es was, dem kind nachzugeben? klar will es nicht, aber eigentlich ist es ja doch sein beduerfniss, satt zu werden und schlaf zu bekommen - und fuer die beduerfnissbefriedigung bin ich ja da. vielen dank, julle

von julle1 am 03.10.2011, 12:57



Antwort auf: Warum ist der Trotz bei müden Kindern kaum noch steuerbar?

Hallo, Müdigkeit, Hunger und Durst, aber z.B. auch das Bedürfnis nach Ausscheidung sind Elementarbedürfnisse. Sie dulden im Grunde genommen keinen Aufschub. Mit der Zeit lernen wir dann selbst bei diesen Bedürfnissen Aufschub zu akzeptieren ohne darüber in Rage geraten. Bei Kinder ist das aber anders. Sie tolerieren in solchen Momenten einen Bedürfnisaufschub noch ganz schlecht und sind dann manchmal "unausstehlich". Dabei kommen sich die Kinder dann auch selbst in die Quere und vehalten sich paradox. Das, was Sie dringend brauchen, lehnen sie dann plötzlich auch noch ab. Gerade in solchen Momenten ist es wichtig, mit Überzeugungskraft und Überredungsmacht die Entscheidung für das Kind zu treffen und ein bisschen Protest auch mal in Kauf zu nehmen. Am Ende ist das Kind eher beruhigt als verärgert, wenn die Eltern eine Entscheidung zu seinen Gunsten getroffen haben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.10.2011



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