Hallo,
Sohn, gerade 5J (zwei Brüder, 3J), forumsgemäß erzogen. Defensives Kind. Braucht Zeit zum auftauen, dann ist er aber überall dabei. Wir versuchen so gut es geht sein Selbstbewusstsein zu stärken.
Zu Hause versucht er eher der "Chef" zu sein (besonders bei seinen Brüdern), fragt manchmal "darf ich heute bestimmen", was wir so gut es geht gewähren. Er ist sehr launisch, gut gelaunt und unheimlich lieb, teilt etc, dann plötzlich schlecht gelaunt, verbietet alles (seine Brüder dürfen sein Bücher nicht anschauen etc), wir versuchen ihm Platz nur für ihn&seine Sachen zu geben. Unser Problem: Er kann sehr "hinterhältig" sein. Dh wenn wir nicht schauen piekst er seine Brüder, schubst sie eben mal um, tritt ihnen auf die Hand im vorbei gehen, wird übermütig, schubst sie herum, das alles ohne vorherigen Streit. Wir haben natürlich Regeln dagegen. Ab und zu ist er auch gegenüber "fremden" Kindern so.Warum macht er das, was tun?
Danke!
von
phil19
am 17.10.2011, 07:49
Antwort auf:
Warum ärgert unser Sohn immer seine Geschwister?
Stichwort: Selbstbewusstsein
Hallo, selbstunsichere Kinder, genau wie selbstunsichere Menschen allgemein, sind wankelmütig in ihren sozialen Verhaltensweisen. Fühlen sie sich gerade gut, können sie sehr sozial sein, fühlen sie sich gerade schlecht, können sie missgünstig und übellaunig sein. Ihr Selbst ist noch zu wenig stabil, als dass es ihre momentane Gefühlszustände in sich selbst ausgleichen könnten. Diese Menschen brauchen immer andere dazu, wobei kleinere und schwächere Personen willfährige Opfer sind.
Die Stärke des Selbst eines Kindes mit 5-6 Jahren lässt sich immer gut testen anhand seiner Reaktionsweise, wenn es ein Spiel verliert. Gewinnen und Verlieren sind wichtige Funktionsgrößen in der Selbstentwicklung. Aber egal wie dieser "Test" ausgeht, Selbstbeswusstsein kann man nicht verordnen, es muss wachsen können. Unter dem Stichwort "Selbstbewusstsein" finden Sie Postings, in denenen ich erklärt habe, wie man das am besten macht. Aber Sie können gerne auch gezielt fragen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 17.10.2011