Frage: Trotz

Hallo, wir haben gerade die zweite Trotzphase eingeleitet. Unser Sohn ist jetzt 2 3/4 Jahre. Es begann mit dem Satz: "Das möchte ich nicht." Seitdem mag er viel nicht. Er mag sich keine Hände waschen. Er mag nicht diesen Weg gehen. Er mag sein Feuerwehrauto nicht, das verschenkt er an seinen Freund usw. Er provoziert uns offensichtlich. Essen auf den Boden schmeißen, Latz in die Suppe tauchen usw. Schlimm ist, dass wenn ihm etwas nicht rausgeht, er mit Gegenständen oder Essen wirft, vor lauter Zorn. Er war schon immer ein Kind, dass seine Gefühle sehr auslebt. Er ist nur am Nörgeln und Jammern und fühlt sich selbst nicht wohl. Wir versuchen ihm, wo nötig, Grenzen zu setzen, mit strengen Worten rausgehen oder selbst mal von ihm weggehen. Alles hat aber nur mäßig Erfolg. Unsere Frage: Wie sollen wir mit ihm und seinen Anfällen umgehen? Was kann man durchgehen lassen, was nicht, wo ist die Grenze, welches Mittel ist geeignet? (Suchlauf gelesen) Vielen Dank und liebe Grüße.

Mitglied inaktiv - 11.01.2010, 13:40



Antwort auf: Trotz

Stichwort: Regelkonzept kontra Grenzsetzung Hallo, am Anfang der Überlegung, wie geht es weiter mit meinem Kind, steht immer die Frage, warum verhält es sich so? Wie würde es sich denn normal verhalten? Normalerweise entwickelt sich ein bald 3-jähriges Kind auf die verbale Verhandlung zu. Das heißt, wenn etwas nicht gewährt wird, etwas missglückt oder etwas Unliebsames stattfinden muss, dann fängt das Kind jetzt an, verbal auf dem zu beharren was es erreichen möchte. Das endet dann manchmal in einer endlosen Auseinandersetzung auf sprachlich freilich noch einfachem Niveau. Überhaupt muss die Sprachentwicklung dafür in Gang gekommen sein. Anders die Kinder, die sich weiter energisch selbst behaupten müssen, weil ihnen gar kein geistiger und aktioneller Freiraum gewährt worden ist. Also das Verhältnis zwischen der Macht der Eltern und der Macht des Kindes war stark zu Ungunsten des Kindes verschoben (strenge, autoritäre Erziehung, ständiges Grenzen setzen usw.). Bis in die neuesten Publikationen im Sachbuchbereich zu Erziehungsfragen findet man immer noch die Uraltempfehlung, einem Kind frühzeitig Grenzen setzen zu müssen. Leider auch bei Autoren, von denen man etwas anderes erwartet hätte. Grenzen kann ein Kind aber nur von selbst finden, wenn es gemeinsam aufgestellte Regeln bricht. Ein konsequentes Einhaltgebieten mit dem Signal, Verständnis für den Fehler des Kindes zu haben, schafft variable Grenzen, die schließlich anerkannt werden. Auch Erwachsene haben übrigens Grenzen im Verhalten Kindern gegenüber. Häufig wird das geflisstentlich übergangen. Ich sage das hier nur als allgemeines Problem. Wie es bei Ihnen bisher gewesen ist, weiß ich natürlich nicht. Vielleicht schreiben Sie mir davon. Dann kann ich Ihnen besser helfen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.01.2010



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