Trotz oder mehr ?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Trotz oder mehr ?

Guten Tag Herr Dr. Posth, ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr ! Mein Sohn (im Dez. 3 Jahre) geht seit August 08 in den Kiga. Sanfte Ablösung klappte schnell und gut. Er ist schon immer anderen Kindern gegenüber eher "duldend" und sucht von sich aus kaum Kontakt zu ihnen. Mehr auf Erwachsene bezogen. (Einzelkind, Bindung und Loslösung m.E. gut gelaufen). Ich habe mich immer sehr viel mit ihm beschäftigt. Spielt so langsam auch mal allein, aber lieber mit mir oder im Kiga mit den Erzieherinnen. In seinem Wesen ist er im Kiga sehr defensiv und zieht sich aus jedem Konflikt raus. Die Spannung die er innerlich trotzdem fühlt, läßt er dann zu Hause raus. Mit viel trotzen, hauen und auch erlernten Schimpfwörtern aus Kiga. Erstaunt waren wir aber, dass er auch in den Weihnachtsferien (14 Tage ohne Kiga) dieses Verhalten nicht abgelegt hat. Wir fragen uns, ob sein Verhalten doch andere Gründe hat, die an uns liegen? Wie verhalten wir uns richtig und helfen ihm da durch? Danke und Grüße !

Mitglied inaktiv - 05.01.2009, 10:20

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Antwort auf: Trotz oder mehr ?

Stichwort: Selbstentdeckung Hallo, die Loslösung kann man mit 3 Jahren noch nicht als beendet bezeichnen, allerdings löst sie jetzt zunehmend das vorerst fertige Selbst mit verstandesmäßiger Kommunikation ab. Daher lässt also im Normalfall der Trotz dann nach. Das Regelkonzept übernimmt die Steuerung im sozialen Umgang. Wenn es in dieser Abfolge nicht so richtig weitergehen will, dann stört irgendetwas den reibungslosen Ablauf. Im Falle Ihres Sohnes könnte es eine Überforderung im Ki-ga sein. so wie Sie sein Verhalten sort schildern, erweist er sich als noch zu gering fähig, den sozialen Umgang mit den anderen Kindern zu pflegen. Außerdem ist er Einzelkind, was seine Fähigkeiten diesbezüglich nicht fördert. Sprechen Sie mit den Erzieherinnen, was im Ki-ga für Ihren Sohn noch getan werden kann. Er braucht offensichtlich noch ganz viel Unterstützung. Bekommt er sie nicht, gerät er in Stress, den er dann zu Hause im "geschützen Raum" heraus lässt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.01.2009

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