Sehr geehrter Herr Posth,
unser Sohn leidet ebenfalls unter Trngsangst u. wir befinden uns inmitten der Eingew. im KiGa. Vorgesch.: Mit 1-2 Mon. wurden ihm Vojta-Übungen verordnet, vermutlich dadurch wurde sein Urvertrauen gestört. Angst vor fremden Räumen u. and. Menschen als Mama/Papa war die Folge bis er ca. 3 wurde. Seitdem super Entwicklung was fremde Räume u. Menschen betrifft. Vor 1,5 J. wurde sein Bruder geboren. Jetzt seit 3 Wochen Eingew. im KiGa (immer mit kl. Bruder, der aber nicht eingew. wird). Die Erzieherin hat sich alle Mühe geg., eine sanfte Eing. zu praktiz.: die ersten Tage war ich immer mit dabei (1h, 1,5h). Dann Trennung aber im KiGa geblieben, dann Trennung ausgeweitet auf 1h und 1,5h. Hat geweint, ließ sich aber beruhigen. Dann letzte Woche Anruf: ich solle kommen, es ginge nicht mehr. Am nächsten Tag trotzdem Trennung 1h. Seitdem weint er immer wenn ich gehe und bricht sofort in Tränen aus, wenn ich wieder komme. Wie sollen wir bei d. Eingew. weiter verfahren?
Mitglied inaktiv - 03.10.2011, 18:09
Antwort auf:
Trennungsangst 3,5 Jähriger: Wie sollen wir bei der Eingewöhnung weiter vorgehen
Stichwort: Trennungsangst
Hallo, um die Entwicklung zu einer dauerhaften Trennungsangst gleich im Keim zu ersticken, sollten Sie die Ki-ga-Eingewöhnung vorerst abbrechen. Trennungsangst kann man nicht mit "dosiertem Aussetzen der Angst" bekämpfen wie die phobischen Ängste z.B. vor Tieren. Die Trennungsangst löst einen "generalisierten Angstzustand" im Kind aus, und der führt beim Kind erst einmal zur Vermeidung. Die Vermeidung ist in diesem Zusammenhang aber Schutz vor zu hoher Stressbelastung, so wie sie auch keine heiße Herdplatte mehr anfassen, wenn Sie sich einmal verbrannt haben. Der Wiederanfang der Ablösung muss aber kommen, und der kommt vom Kind, nämlich dann, wenn es innerlich zur Ruhe gekommen ist. Dann äußert das Kind auf einmal wieder so etwas wie Lust auf den Ki-ga, macht aber Bedingungen. Diese Bedingungen laufen erneut auf eine sanfte Ablösung hinaus. Aber dann geht es meistens schon viel besser. viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.10.2011