Lieber Dr. Posth! Habe 2 Fragen bzgl. meines Sohnes Robin 10M., Z.n. Neugeborenkrämpfen, VD akute Infarzierung li subkortikal, re Capsula interna. Phenobarbitalgabe seit 2. Lebenstag.
1. Sprache: Lallen od. "Plaudern" nur schubweise, 1x im 6. M. (dadada & prusten) und jetzt 1 Woche (mamama, bababa). Seitdem wieder Ruhe, nur Kreischen, quietschen oder Summlaute, kein Plaudern mehr. Verständnis f. Objekte aber vorh. z. B. Wo ist die Uhr, Ball, Mama, Papa? Er schaut hin bzw. zeigt. Ist dies "nicht plappern" normal bzw. wie können wir ihn fördern? Kann dies mit der Infarzierung zusammenhängen (die lt. Ärzte aber minimal ist)?
2. Spielen: Wirklich seit Wochen (Februar) nur Tür auf, Tür zu (stundenlang), evtl. auch mal eine Schublade. Angebotenes Spielzeug wird sämtlich ignoriert, evtl. nicht interessant genug? Welches Spielzeug wäre in dem Alter ideal?
Motorisch gut entwickelt (leichter Hypotonus li), krabbelt und zieht sich hoch seit 8. Monat (KG nach Voijta fast beendet).
Mitglied inaktiv - 03.04.2006, 09:29
Antwort auf:
Spielen und Sprachentwicklung Vielen Dank und viele Grüße schon hier
Hallo, ohne eine neuropädiatrische Untersuchung ist es für mich schwer, zu einem Säugling mit solcher Anamnese etwas assagekräftiges zu sagen. Sie beziehen Ihre Frage auf den kognitiven Bereich und die Sprachentwicklung. Das Schädigungsmuster im Gehirn Ihres Sohnes gehört aber überwiegend in den motorischen Bereich, so daß nennenswerte Folgen hierdurch zu erwarten sind. Der muskuläre Hypertonus links paßt zur Infarzierung der Capsula interna rechts.
Das Sprachzentrum liegt in der hinteren mittleren Frontalhirnwindung, bei Rechtshändern links, also "weit weg". Ebenso weit weg und links liegt das primäre Hörzentrum in der oberen Schläfenwindung, also dürfte vonseiten der Sprachentwicklung nichts Nachteiligens zu erwarten sein. Das Handlungsplanungszentrum liegt wiederum im Frontalhirn links über rechts, obere Windungen, so daß auch hier nichts Wesentliches passiert sein dürfte, außer, wenn die gesamte Grunderkrankung, die Neugeborenenkrämpfe (Urs. bekannt?) oder die Luminalbehandlung sekundäre Auswirkungen hätte. Aber das ist so speziell, das kann ich Ihnen übers Internet nicht sagen. Gehen Sie mit Ihrem Sohn in ein SPZ? Vermutlich ja. Wenden Sie sich bitte dort an einen kompetenten KiA/KiÄ. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.04.2006