Frage: Schreien, wenn ich dusche + andere Problemr

Hallo! Meinen Sohn Julian (17 Monate) stört es jetzt schon eine ganze Weile sehr, wenn ich dusche. Als er noch klein war, habe ich ihn immer im Babysafe mit ins Bad genommen und es hat ihn nicht gestört. Nun macht er aber ein riesiges Theater, wenn ich dusche, auch wenn sein Papa zu Hause ist und mit ihm spielt. Zur Zeit spielt oder kuschelt er aber eigentlich auch nur dann mit seinem Vater, wenn ich gar nicht zu Hause bin. Wie sollten wir uns deswegen am besten verhalten? Dann habe ich noch eine Frage zum Nachtschlaf. Julian hat bis jetzt noch nie durchgeschlafen. Ich stille ihn auch noch. Zur Zeit wird er sehr oft nachts wach, weil mal wieder ein Zahn durchbricht. Ich stille ihn dann jedes Mal, allerdings nur ganz kurz, da er so wieder recht schnell einschläft. Ist das so o.k.? Vielen Dank! Ute + Julian

Mitglied inaktiv - 05.09.2005, 18:50



Antwort auf: Schreien, wenn ich dusche + andere Problemr

Liebe Ute, ob Sie mir nun folgen oder nicht, ich sehe einen Zusammenhang zwischen Ihrem noch bestehenden Stillangebot und dem "Theater", das er macht, wenn Sie unter die Dusche gehen. Und auch die anderen Probleme hängen damit irgendwie zusammen. Das nächtliche Stillangebot, auch wenn es nur bei Zahnungsproblemen angewandt wird (?), führt meiner Aufassung nach wie jedes Langzeitstillen zur erschwerten Loslösung. Darüber wurde hier im Forum schon trefflich gestritten, denn diese Meinung wird nicht von allen Müttern geteilt. Unter dem Stichwort "Langzeitstillen" dürften Sie solche Beiträge finden. Erschwerte Loslösung bedeutet, daß sich das Kind aus der primären Bindung nicht adäquat lösen kann und aggressive Verhaltenselemente dazu benutzt, um in seiner Selbstentwicklung doch weiter voran zu kommen. Davon schreiben Sie allerdings nichts. Aber sie spüren seine irrationalen Trennungsängste, die ihn befallen, wenn Sie unter die Dusche gehen, und er ihrer in dieser Zeit nicht habhaft werden kann. D.h. er zeigt noch die Zeichen extremer Anhänglichkeit. Auch die gehören zur erschwerten Loslösung. Offenbar kann ihm der Vater bei dieser inneren Problematik nicht recht weiter helfen, was bei einer normalen Loslösung gut gelänge. Dies ist eine kurze Analyse Ihrer Situation. Der einzige Ausweg wäre die Verabschiedung aus dem Langzeitstillen, was in diesem Alter auch nicht mehr so einfach ist. Es geht nur über starke und einfühlsam angewandte Alternativen. Auch mit Hilfe des Vaters. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.09.2005



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