Frage: Schlaf

Guten Tag, mein Sohn ist jetz 6 Monate und kam vier Wochen früher auf die Welt. Jetzt zu meinem Problem er schläft seit gut vier Wochen ganz schlecht. Tagsüber ein bis zwei mal eine halbe Stunde und nachts kommt er bis zu vier mal er geht um halb zehn ins Bett um eins fängt es an. Mittlerweile schläft er an der Brust da ich sonst die ganze nacht unterwegs wäre (habe ich schon probiert aber das habe ich nur drei Tage durchgehalten). Um sieben ist dann die nacht um wenn nicht schon um halb sechs. Was könnte das sein? Er hat sich nie im Bett erschreckt und mit dem hinlegen und mal schreien lassen oder am Bett sitzen und streicheln habe ich schon alles hinter mir ohne Erfolg. Ich hoffe Sie können mir helfen. Mein KA meint er hat Tag und Nacht verwechselt da das schon mal eine Zeit war aber mit umstellen hat auch nicht geklappt. LG Kerstin mit Flo

Mitglied inaktiv - 14.09.2004, 10:32



Antwort auf: Schlaf

(Stichwort Schlafprobleme) Liebe Kerstin, jede Mutter, jeder Vater muß sich drei Dinge fragen, wenn der Säugling/das Kleinkind nicht richtig ein- oder durchschläft: Erstens, ist es wirklich die richtige Schlafenszeit für mein Kind, nicht zu früh, nicht zu spät? Zweitens, ist mein Kind satt, daß es möglichst 6-8 Stunden Nachtschlaf (später auch länger) durchhält? Drittens, stimmt die Schlafumgebung? Zu erstens: Legt man einen säugling zum Schlafen hin, wenn ihm gerade überhaupt nicht nach Schlafen zumute ist, und verläßt ihn dann auch noch allein in seinem Bettchen, dann ist sein Schreien geradezu vorprogrammiert. Und vom Schreikonditionieren kann ich wie mehrfach betont (Ferber-Methode) nur dringend abraten. Aber auch ein aufgedrehter Säugling oder ein völlig übermüdetes Kleinkind wird nicht so ohne weiteres einschlafen. Es ist schon wichtig, den richtigen Zeitpunkt, die optimale Müdigkeit also abzupassen. Mit der Zeit fädeln sich dann verläßliche Rhythmen ein. Zu zweitens: Gerade im zweiten Lebenshalbjahr spielt es eine große Rolle, ob ein Kind abends satt genug wird, um "durchschlafen" zu können, wobei dann also das Zufüttern wichtig wird (Abendbrei). Rein gestillte Säuglinge werden auch im zweiten Lebenshalbjahr nachts immer wieder wach und brauchen neben der gewohnten Beruhigung durch die Brust auch Nahrung. Eine Mutter muß das wissen und akzeptieren. Die anderen dürfen nachts nicht mehr gefüttert werden, sondern müssen andere liebevolle Beruhigungsmaßnahmen erfahren, falls sie wach werden. Dadurch lernen sie durchzuschlafen, wenn nicht gerade Zähne oder ein Infekt ihnen Qual bereitet. Zu drittens: Zum Schlafen muß es im Zimmer ruhig und einigermaßen dunkel sein. Außerdem: Kein Kind möchte allein einschlafen. Alle Säuglinge lieben es gewiegt, geschunkelt oder getragen zu werden. Manche schlafen auch im Bettchen ein unter dem Dabeisein von Mutter oder vielleicht auch schon Vater. Spieluhr, selbst gesungene Lieder (Schlaflieder) oder sanfte Musik erleichtern das Einschlafen. Schlafbegleiter oder der Schnuller (Übergangsobjekt) gehören ins Bett, und das Bett sollte gemütlich sein. Die unmittelbare Nähe zu den Eltern ist Grundvoraussetzung für einen ruhigen Schlaf. Es muß dabei nicht das Elternbett sein, kann es aber. Für kleine Schlafzimmer gibt es Balkonbetten. Grundsätzlich gilt: weder einschlafen noch durchschlafen läßt sich erzwingen. Wir Erwachsenen wissen das alle. Wieso meinen wir, bei Säuglingen und Kleinkinder sei das anders? Wenn die eben aufgezählten Grundregeln Beachtung finden, die man unter dem Oberbegriff Einschlafritual zusammenfaßt, dann hat man ein gute Chance, diese schwierige Zeit unbeschadet (Eltern und Kind!) zu überstehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.09.2004



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