lieber dr.posth!
sohn, 2 jahre und 9 monate, sensibel, bei fremden defensiv, beobachter, forumsgemäss, trotz seit er 1,5 jahre alt ist, loslösung gut über papa, keine fremdbetreuung. Er schläft immer noch im elternzimmer, aber im eigenen bett. er wacht immer noch nachts um die 1-3x auf. schreit dann, tritt um sich, schreit dass wir weg gehen sollen. nicht immer aber sehr sehr oft. wir wissen nicht mehr weiter. er war schon immer ein sehr schlechter schläfer. hat nie durchgeschlafen. er schläft immer noch mit wasserfläschchen ein. sollen wir die schlafsituation ändern? ist ihm das doch alles zu nahe? wir verstehen nicht, warum er immer so wütend erwacht? was können wir tun? danke für ihren rat!
von
sterne1
am 07.10.2013, 08:42
Antwort auf:
schlaf
Hallo, das Verhalten, das Sie von Ihrem Sohn im Schlaf bzw. beim Erwachen beschreiben, klingt nach einem Pavor nocturnus oder Nachtschreck (s. gezielter Suchlauf). Typisch für den Nachtschreck ist, dass er in der Regel in der ersten Nachthälfte, d.h. vor Mitternacht, auftritt. Selten tritt er mehr als einmal pro Nacht auf. Aber ganz charakteristisch im Gegensatz zum Albtraum ist die Nichtansprechbarkeit des Kindes, das Agieren im Halbschlaf und die Erinnerungslosigkeit am nächsten Morgen. Typisch ist auch die aggressive Note im Verhalten und das Abwehren der Bindungsperson. Den Kindern ist das nicht bewusst und was durchkommt, sind dem Trotz ähnlich Erscheinungen. Betroffen sind eher ängstlich sensible Kinder. Außer, dass man daneben sitzt und leise und beruhigend auf sein Kind einredet gibt es nichts zu tun. Diese Form der Schlafstörung geht wieder vorbei. Aber man könnte sich natürlich fragen, ob es es irgendetwas beim Einschlafritual zu ändern gibt, oder ob überhaupt eins eingeführt werden muss. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.10.2013