Guten morgen Herr Dr Posth
Mein Baby ist 6 Monate alt. Er schläft nur ein: wenn ich ihn stille, im Tragetuch herumtrage, im Auto oder wenn ich ihn in meinen Armen hin und her schaukle.
Nach ein paar Stunden wacht er auf und will wieder herumgetragen werden oder gestillt werden. Er wacht auf und schreit, ist grimmig. Glaub er ist müde und will einfach nur schlafen.
Meine Familienberaterin sagt dass der Schlaf von Innen kommen Muss ohne äußere Einflüsse. Ich soll ihn dann einfach nicht hochheben, nicht stillen. sondern ihn im Bett lassen, mit ihm reden und Kopf streicheln und mich dann vom Bett entfernen soll.
1) Ist das Ihrer Meinung nach richtig?
2) Wie kann ich mein Sohn ohne äußeren Einfluss(stillen, herumtragen,..) zum schlafen bringen?
3) Die Familienberaterin meint mit 6 Monaten muß er 12 h durchschlafen können. Ist das ihrer Meinung nach richtig?
4) Wo kann ich mich im Internet über dieses Thema schlau machen?
Ich danke Ihnen Sehr
Johanna
von
Ioanna
am 09.01.2012, 08:37
Antwort auf:
Schlaf
Liebe Johanna, hier in diesem Forum können Sie sich schlau machen. Alle Fragen zum Schlafen sind hier ausführlich besprochen, s. gezielter Suchlauf unter "Einschlafprobleme im Säuglingsalter" oder "Schlafprobleme" allgemein. Wieso Ihre Familienberaterin auf die Idee kommt, ein Säugling mit 6 Monaten müsse 12 Stunden durchschlafen, ist mir vollkommen scheierhaft. Wenn er überhaupt duchschlaft, dann höchstens 8 Stunden, d.h. er überschläft die Nachtmahlzeit. Aber die meisten Säuglinge benötigen bis über die 6-Monatsgrenze hinaus noch eine Nachtmahlzeit.
Auch ist es längst überholt zu glauben, ein Säugling müsse oder könne lernen, in seinem Bettchen liegend einzuschlafen. Das tun nur die wenigsten, und das sind die ganz genügsamen. Alle anderen benötigen Hilfe durch die Bezugsperson durch Stillen und Herumtragen, und früher auch wiegen, als es noch die Wiege zu schlafen gab. Ältere Säuglinge schlafen schon mal im Bettchen ein, wenn das Bett Räder hat und man es herumschieben kann. Auf jeden Fall braucht der Säugling eine enge Beziehung zu seiner Hauptbezugsperson, meistens sogar noch Körperkontakt, und er braucht beruhigende Bewegung, weil das die Produktion der Schlafhormone anstößt und tiefe Entspannung hervorruft. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.01.2012