Frage: Schlaf des Kindes und Eltern ohne Privatsphäre

Helft mir! Heute morgen hatte ich solch eine Wut, dass ich meine dreijährige Tochter anbrüllte und dann wutentbrannt um 6 Uhr ins Büro fuhr(dreimal die Woche bringt mein MAnn sie in den Kiga, weil ich arbeiten muss). Kurz zu dem Verlauf der hochkeimenden Verzweiflung: Um 4:45 war ich hellwach weil meine Tochter mir irgendwie ins Gesicht geschlagen hat. Sie kommt seit einigen Wochen nachts zu uns ins Bett (sie träumt nicht schlecht, ist nicht krank und hat auch keine Angst).Also überlegte ich eine Weile, ob ich aufstehen sollte und kuschelte dabei mit ihr. Dann dachte ich mir: Okay MAma- Joggingklammotten und -schuhe an und ne Runde um den Block joggen - du hast es mehr als nötig. Über diesem Ge-danken schlief ich ein und wachte 5:15 auf. Ich verwarf das joggen und dachte, wenn ich um 6:30 im Büro sein kann, dann hab ich nach Feierabend (mittag) noch genügend Zeit, die Wohnung etwas auf Vordermann zu bringen und zu lüften. Also schlich ich mich raus und zog leise die tür vom Schlafzimmer zu. Dann stieg ich unter die Dusche, besser ich hockte mich, denn das ist leiser, da prasselt das Wasser nicht von oben runter und macht Krach. Ich trocknete mich gerade ab, da stellte ich fest, dass ich vergessen hatte, einen neuen Schlüpfer aus dem Schlafzimmer mitzunehmen. Gottseidank war da ja noch die Frische-Wäsche-Kiste unten im Wohnzimmer und ich hoffte, dort einen Schlüpfer zu finden. Denn ins Schlafzimmer wollte ich nicht, um meine Tochter (seeehr feine Antennen) nicht wach zu machen. Also wickelte ich mich in ein Handtuch und schlich runter um mir nen Schlüpper zu holen. Noch schnell Türen und Fenster auf zum Lüften, dann wieder hoch schleichen, leise anziehen und blooooooß niemanden wecken. Leise anziehen, schminken, auf Haare fönen verzichte ich weil das Krach macht. Egal, ich seh auch so gut aus;-). Weitere Planung: runtergehen, gemütlich nen Kaffee schlürfen, lüften, dann meine Tochter eine Banane bringen, ein wenig kuscheln und Quatsch machen. Scheibenkleister, Pustekuchen.Tochter wurde um 5:45 wach,lag mit meinem Mann in dem riesigen Bett und motzte rum, dass sie keinen Platz hätte und überhaupt jetzt wach wäre (nach 9 Std. Schlaf!). Heul, Gnatsch, mecker, motz. Ich ging ins Schlafzimmer, knuddelte sie und sagte ihr, dass die Mama jetzt sehr früh arbeiten geht und sie ncoh ein bisschen schlafen kann. Seeeehr früh - noch dunkel draussen - die Vögelchen schlafen auch noch, usw. usw. NEin - sie ist wach (Augenreib - offensichtlich noch todmüde) und hat im Bett keinen Platz und der Papa darf nicht im Bett liegen und soll ihr Platz machen usw, usw. Und so geht das fast jeden Morgen. Ich fühl mich wie ein Verbrecher im eigenen Haus. Mittlerweile bin ich wieder etwas ruhiger, aber heute morgen kam eine richtige Feuerwelle in mir hoch. Es kann doch nicht sein, dass unser Leben und unsere Gewohnheiten auschließlich durch Rücksichtnahme geprägt sind. Wir haben doch auch ein Recht, Gewohnheiten zu leben, Privats-phäre zu haben. Das war lange Zeit der Abend, die Nacht und der frühe Morgen. Eben wenn die Tochter in ihrem Bettchen schlief. Davon ist nichts mehr übrig. Müssen mein Mann und ich uns jetzt Urlaub nehmen und S.. zu haben, während unser Kind im Kiga ist? Oder das auf die Zeit verschieben, wenn die Großeltern sie mal nehmen (alle 3 Monate für eine NAcht). Ich könnt mir im nachhinein aufs Maul hauen, dass ich es nicht gehalten habe und meine Tochter so anbrüllte. Ich war so durch den Wind, dass ich erst nach Ankunft im Büro bemerkte, dass ich noch meinen Lockenwickler im Stirnhaar hatte. Gottseidank war noch niemand da. Habt ihr einen Vorschlag, wie ich (wir?) aus der Nummer zur Zu- und Seelenfriedenheit aller Beteiligten wieder rauskommen. Ich nicht - fühle mich gerade wie ein pfeifender Teekessel. Gruss Eine verzweifelte Mama, der eigentlich sehr am Herzen liegt, ihrem Kind eine unbeschwerte, glückliche, zufriedene Kindheit zu geben. Und genau das habe ich wohl heute morgen ziemlich verbaselt.

Mitglied inaktiv - 06.03.2003, 07:40



Antwort auf: Schlaf des Kindes und Eltern ohne Privatsphäre

Liebe Makira und all die anderen Mütter, mit Tyrannei (J.Prekop!)des Kindes hat das alles gar nichts zu tun. Bedenken Sie immer, daß Ihre Kinder in diesem Alter doch noch gar keine Vorstellung haben von dem, was Sie als Eltern außer Vater und Mutter des Kindes zu sein noch mit miteinander machen möchten. Denken Sie einmal zurück, wann Sie angefangen haben, über S.. (Sex) nachzudenken. Natürlich besteht in dieser Hinsicht ein Konflikt. Der jedoch basiert hauptsächlich darauf, daß wir, die modernen und aufgeklärten Menschen einen enorm hohen Anspruch haben auf die Freiheiten, miteinander das tun zu können, worauf wir gerade Lust verspüren. Das war nicht immer so, um nicht zu sagen, das war noch nie so. Kinderzimmer sind eine Erfindung der verstädterten Industriegesellschaft des 18. Jahrhundert. Vorher schliefen die Kinder immer im Zimmer ihrer Eltern. Trotzdem gab es viel mehr Kinder als heute ?!!! Also, es muß da Mittel und Wege geben ... Phantasie ist gefragt. Irgendwann zwischen 3 und 4 Jahre, ein gutes emotionales Polster vorausgesetzt, lassen sich Kinder gerne ins eigene Zimmer ausquartieren, wenn man ihnen eine kuschelige, eigene! Ecke vorbereitet. Natürlich rufen Sie mal des nachts, ob man noch da ist, oder kommen "rüber", wenn sie schlecht geträumt haben, etc., aber das sind Dinge, die in jede Familie hinein gehören. Damit müssen wir alle als überzeugte Eltern leben! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.03.2003



Antwort auf: Schlaf des Kindes und Eltern ohne Privatsphäre

Ich habe keinen Rat für Dich, aber sehr viel Verständnis, da es uns mit unserem 2-jährigen ganz ähnlich geht, mit dem kleinen Unterschied, dass bei ihm ich diejenige bin, die ihm Platz wegnimmt, gehen soll, Wickeln und Zähne Putzen ab und an nicht darf, weil das alles Daddy’s Aufgaben wären (er ist der Haupterziehende). Ich kann Deine Wut verstehen und mir ist es auch mehr als einmal passiert, dass ich den Kleinen angeschrieen habe. Ich versuche es dann aber gleich wieder in Ordnung zu bringen und zwar „Frieden schliessen“ bevor wir uns trennen, damit er nicht einen längeren Eindruck hat, ich wäre auf ihn sauer. Wir versuchen die Probleme friedlich zu lösen, sprich zwingen ihn nicht, alleine zu schlafen, geben oft nach, wenn er sich nicht alleine beschäftigen will und uns um sich braucht. Wir versuchen halt immer wieder zu erklären und haben den Eindruck, dass wir mit ruhigen Erklärungen am weitesten kommen, auch wenn es oft „Rückschläge“ gibt. So z.B. schläft er nicht mehr in unserem Bett und kommt auch immer seltener, wir können in Ruhe Essen und er spielt daneben ohne uns zu stören, das Schlafengehen schränkt sich langsam auf halbe Stunde und eine Geschichte ein usw. Es ist nicht einfach und manchmal sehr frustrierend, dennoch ziehen wir dieses langsame „aus dem Babyalter herauswachsen“ den kategorischen Methoden vor, auch wenn es bedeutet, dass unsere Intimsphäre ziemlich klein ist. Wir können auch nur sehr begrenzt gemeinsam ausgehen, da er mit Babysitter zwar problemlos bleibt, dennoch nicht schlafen gehen möchte. Wir müssen also spätestens um 22 Uhr wieder zu hause sein.... Und ja, ausgiebige Nächte zu Zweit, ob zuhause oder unterwegs können wir uns nur gönnen, wenn die Grosseltern da sind J)). Vielleicht hilft Dir, dass Du nicht alleine mit solchen Problemen bist, vielleicht hat Dr. Posth auch einen besseren Rat. Liebe Grüsse, Hanna

Mitglied inaktiv - 06.03.2003, 11:08



Antwort auf: Schlaf des Kindes und Eltern ohne Privatsphäre

Hi! Magst Du Deine Ausführungen nicht mal an Brigitte schicken oder Frau im Spiegel? Vielleicht haben die Platz für eine weitere Mütterkolumne? Der Stil würd doch passen? ;-D

Mitglied inaktiv - 06.03.2003, 22:34



Antwort auf: Schlaf des Kindes und Eltern ohne Privatsphäre

Hallo, egal, wieviel Schlaf Dir Deine Tochter raubt, denk daran, es ist ja nicht für die Ewigkeit. Spätestens in, na ja, sagen wir mal vierzehn Jahren, wärst Du froh, Du wüsstest sie sicher in Eurem Bett und müsstest nicht raten, wo sie ist *g*. Im Ernst, wenn Eure Tochter momentan nachts das Bedürfnis nach Eurer Nähe hat, dann lasst das zu. Die Phase wird wieder vorbeigehen vorallem wenn sie bekommt, was sie braucht. (Sie hat ja tagsüber recht wenig von Euch, wenn Ihr arbeitet, vielleicht holt sie sich das fehlende dann nachts). Vielleicht könnt Ihr mit ihr ja auch vereinbaren, dass sie abends zwar in ihrem Bett einschläft und morgens ab einer bestimmten Uhrzeit zu Euch ins Bett darf. Wenn sie vorher zu Euch ins Zimmer möchte, darf sie zwar, muss dann aber in ein, neben den Eltern stehendes Zusatzbett, damit alle genug Platz haben. Wäre das was? LG Anda

Mitglied inaktiv - 07.03.2003, 09:40



Antwort auf: Schlaf des Kindes und Eltern ohne Privatsphäre

Ich habe erst gestern zu meinem Mann gesagt, wer nachts keine Privatsphäre mehr möchte, der schaffe sich Kinder an *fg*. Unsere 3,5jährige schlief bis vor kurzem auch noch in unserem Bett und das Theater mit dem Papa, der ihr den ganzen Platz wegnimmt hatten wir auch. Seit sie ihr Spielbett hat schläft sie auch darin. Allerdings ruft sie mindestens einmal nachts nach mir und wehe der Papa kommt! Und seit drei Monaten steht jetzt wieder die Wiege im Schlafzimmer, der zweite "Störenfried" ist da. Mal sehen wann diese (bestimmt im Wohnzimmer gezeugte *g*) Maus unser Zimmer verlässt. Aber wahrscheinlich werden wir diese Zeiten viel zu früh vermissen! Es tut nur immer wieder gut zu hören dass auch Andere so kleine "Tyrannen" zuhause haben. LG jula

Mitglied inaktiv - 07.03.2003, 15:47



Antwort auf: Schlaf des Kindes und Eltern ohne Privatsphäre

Mein Beitrag war mit einem breiten Grinsen geschrieben und bestimmt nicht erntgemeint! Hab ihn grad noch mal gelesen und gemerkt dass er auch anders aufgefasst werden kann! Ich liebe meine beiden Wunschkinder und Sex im Wohnzimmer hatten wir vorher auch ab und an! Nur über die Tatsache das man 24Stunden lang Eltern ist, wird oft zuwenig gesprochen finde ich. Und deswegen hab ich überhaupt gepostet, denn selbst im Freundeskreis ernten wir oft Unverständtniss darüber dass wir unsere Beiden bei uns schlafen lassen. Ich wollte Makira nur sagen dass sie nicht die Einzige ist bei der die Kinder zuhause "die Macht übernommen haben".

Mitglied inaktiv - 09.03.2003, 13:44



Antwort auf: Schlaf des Kindes und Eltern ohne Privatsphäre

das weiß einer, der Kinder in die Welt setzt, doch eigentlich schon vorher. Ich frag mich schon gelegentlich, warum Menschen, die diese Tatsache als Last empfinden und der Welt und dem Kind daraus einen Vorwurf machen, unbedingt Kinder haben müssen. Man kann auch Tante und Onkel sein. Oder Paten. Dann muß man nicht so leiden. b.

Mitglied inaktiv - 09.03.2003, 19:22



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