Schimpfwörter/Spucken ist das normal in dem Alter?

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Schimpfwörter/Spucken ist das normal in dem Alter?

Lieber Herr Posth, Sohn ist 3 Jahre/5 Monate, aufgeweckt, sprachlich/kognitiv weit, kontaktfreudig, freundlich und offen gegenüber fremden Kindern/Erwachsenen. Mit 18 Monaten in die Krippe, ein Jahr später in den Kindergarten, beide Ablösungen sanft (Bezugserzieherinnen). Geht sehr gerne in den Kindergarten (ganztags). Papa verfügbar, war auch teilweise in Elternzeit, aber etwas ungeduldiger. Seit einigen Monaten richtige Papa-Phase (muss in den Kindergarten bringen). Insgesamt impulsives und sehr exploratives Temperament, Trotz ist besser geworden, aber kommt noch vor (z.B. im Supermarkt). Das Problem: in Situationen, die ihm nicht passen aber manchmal auch einfach so spuckt er oder haut, benutzt Schimpfwörter. Wir versuchen ruhig zu bleiben, aber das klappt nicht immer so. Er haut auch im Kindergarten andere Kinder (bei Konflikten). Meistens geht es dabei um Spielzeug, welches er für sich reklamiert. Erzieherin hält das noch für normal. Aber ist es das? Oder Warnsignal? DANKE

von isna am 26.09.2011, 09:19

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Antwort auf: Schimpfwörter/Spucken ist das normal in dem Alter?

Hallo, nein, gezieltes Schlagen, um Spielzeug an sich zu bringen oder ein anderes Kind in die Defensive zu zwingen, gehört nicht zum Standardprogramm des Menschen. Das zu behaupten heißt wenig Kenntnisse über die frühkindliche Entwicklung zu besitzen. Die Schimpfwörter und das Anspucken kommen höchstwahrscheinlich aus diesem Ki-ga, in dem Hauen auch als Normalverhalten angesehen wird. Übrigens gilt dieses Aussage für Jungen wie auch für Mädchen oder werden da Unterschiede gemacht? Mit 3 1/2 Jahren ist es wichtig, die Kinder durch Induktion (s. gezielter Suchlauf) zu einem sozial verträglichen Handeln anzuhalten, also Empathie zu fördern. Das ist vielleicht im Moment ein bisschen anstrengender, aber anti- und dissoziale Entwicklungen später sind ungleich schwieriger in den Griff zu bekommen. Nur damit haben dann die Erzieherinnen nichts mehr zu tun. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.09.2011

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