Lieber Dr. Posth,
meine 1. Tochter habe ich immer sofort getröstet, wennimmer sie quengelte oder weinte. Das kam allerdings nur selten vor, da sie ein sehr pflegeleichtes Baby war.
Als sie 16 Monate alt war, kam ihr Bruder zu Welt. Er war im Vergleich zu ihr ein Schreibaby. Ich habe ihn sehr viel im Tragetuch getragen, bei mir im Bett schlafen lassen usw. Nur musste er auch manchmal schreien, bis ich ihn wieder nahm, weil ich z.b. seine Schwester anziehen, wickeln oder waschen musste. Er war dabei zwar immer mit im Raum und konnte zusehen, aber das beruhigte ihn nicht.
Auch jetzt - mit 11 Monaten - quengelt er noch sehr viel und möchte noch sehr viel getragen werden oder an einer Hand laufen. Er kann noch nicht krabbeln oder robben. Wir waren schon beim Osteopathen, der stellte nur leichte Verspannungen fest. Auch KG haben wir kurz probiert, hatte aber keine "Erfolge" und so dachte ich mir, dass er eben nur noch etwas Zeit bräuchte.
Ist er deshalb so anhänglich, weil ich ihn in den ersten Monaten nicht immer gleich trösten konnte? Sonst steht er fast immer im Mittelpunkt, seine Schwester muss sehr zurückstecken.
Wann wird er zufriedener? Oder habe ich sein Vertrauen zerstört?
Was meinen Sie aus entwicklungstechnischer Sicht?
Besten Dank
Susanne
Mitglied inaktiv - 17.02.2003, 09:32
Antwort auf:
Quengeln, weil er manchmal schreien musste?
Liebe Susanne, gerade das Weinen aus Ärger, das ja oft nur einem lauteren Jammern mit Unterbrechungen entspricht, ist eine Methode auch schon des Säuglings, unliebsame Gefühle innerlich abzuwehren. Später kennen wir das als nörgeln oder eben quengeln bei Kleinkindern usw. Es verursacht sicher keinen psychischen Schaden, möglicherweise verhindert es sogar einen solchen. Wie könnte sonst ein Säugling/Kleinkind psychisch gesund aufwachsen, denn paradiesische Zustände haben wir ja nicht auf Erden.
Wenn ein Säugling sich mit 11 Monaten noch in keiner Weise fortbewegen kann, hat er allerdings allen Grund, unzufrieden mit sich zu sein. sie müssen ihm also helfen, seine Motorik in Gagn zu bekommen. Da wäre KG auf neurophysiologischer Basis nach Bobath schon angeraten. Sie sollten es unbedingt noch einmal versuchen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.02.2003
Antwort auf:
Quengeln, weil er manchmal schreien musste?
Manchmal denke ich, er ist müde und daher das Quengeln.
Aber ausser zu seinem Mittagsschlaf, also nach dem Essen, schläft er nicht in seinem Bett ein, sondern weint nur. Wenn wir allerdings im Auto oder mit Kinderwagen unterwegs sind, schläft er schon vor dem Mittagsschlaf ein.
Was meinen Sie?
Danke! Susanne
Mitglied inaktiv - 17.02.2003, 09:38