Nehmen die Babys Schaden wenn sie mal schreien?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Nehmen die Babys Schaden wenn sie mal schreien?

Lieber Herr Posth versch. Fragen zum schreien. 1. Ist es schlimmer ein Baby von 4 Wochen 3 Min. schreien zu lassen, (weil man in der Dusche ist) als ein 1 Jähriges? Einige sagen, ab 6 Monaten muss man nicht mehr so promt reagieren wie vorher. Stimmt das? Nehmen die Babys vorher mehr Schaden? 2. Manchmal kann man nicht sofort reagieren. Z.B. im Auto, wenn das baby im Autositz hinten weint, weil es einfach kein Autofahren mag. Wie ist das nun? Ist das fürs Baby gleich schlimm wie bei Eltern welche das Baby einige Zeit alleine schreien lassen? 3. Ich kenne geferberte Babys (kommt für uns NICHT in Frage), welche total fröhlich wirken und nun gut ausgeschlafen sind, während unser Sohn (12.M. )immer noch alle 1-2 Stunden in der nacht aufwacht und gestillt werden will und dann oft müde am Tag ist. Keine Zahnschmerzen, wollen noch nicht abstillen. Warum ertragen manche Babys das ferbern so "gut"? Was sollen wir bei unserem Kind machen wegen dem schlafen? V.D

von Sunneschyn am 18.07.2011, 12:43

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Antwort auf: Nehmen die Babys Schaden wenn sie mal schreien?

Hallo, das Trügerische beim "Ferbern" und allen ähnlich funktionierenden Konditionierungsmaßnahmen ist die Anpassungsfähigkeit des Kindes. Vordergründig wirkt das so, als hätte man einen erzieherischen Erfolg erzielt, hintergründig aber gärt im Kind ein Dauerstress, der erst später in schwierigen Verhaltensweisen zum Ausbruch kommt. Nur dann zieht keiner mehr Ursache und Wirkung zusammen, weil der Zeitabstand zu groß erscheint. Aber das emotionale Gedächtnis vergisst viel schlechter als das kognitiv-biographische. Hingegen ist Ärger- und Wutgeschrei zunächst einmal auch immer Frustrationsabwehr und somit unschädlich. Man sollte aber auch dieses Prinzip nicht überstrapazieren. 3 Minuten werden aber im Einzelfall nichts anrichten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.07.2011

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