Frage: Nachtrag zu "Trotz" von heute morgen

Lieber Dr. Posth, ich habe Ihre Ausführungen zu Widerstand und Trotz in Ihrem Buch gelesen, da Karim allerdings schon mit 8 Monaten heftig Widerstand leistete (fing mit wickeln an), kommt es mir mit jetzt mit knapp 14 Monaten schon wie Trotz vor. Klar versuche ich immer erst abzulenken und zu beschwichtigen, das funktioniert bei diesem Temperamentsbündel allerdings nur selten und bevor ich dann selber die Nerven verliere, setze ich ihn lieber kurz weg, dann bleibe ich ruhiger und alles löst sich schneller wieder auf. Ist das ok so? Ich kann Ihnen gar nicht oft genug dafür danken, dass Sie mich so viel beraten und mir auch immer Argumentationshilfe geben für meinen zugewandten "Erziehungsstil", für den ich oft kritisiert werde. Anfangs war das hart für mich ("...du verwöhnst ihn, du musst ihn auch mal schreien lassen...") - mit Ihrer Hilfe bin ich da inzwischen sehr viel selbstbewusster geworden. LG, Moni

Mitglied inaktiv - 15.10.2007, 15:53



Antwort auf: Nachtrag zu "Trotz" von heute morgen

Liebe Moni, an welchem Punkt genau der frühe Widerstand in echten Trotz umschlägt, ist schwer auszumachen. Die Unterscheidnung ist auch nur wichtig für das Verständnis dessen, was da in den Kindern tatsächlich vorgeht. Der Widerstand dient der Erfahrung des Selbst und der eigenen Willenfunktion. Der Trotz ist der Ausdruck von Selbstbehauptung und das Bemühen um Selbstbestimmung. Trotzverhalten entspricht somit auch schon einer gewissen handlungsplanung, während der Widerstand reine Reaktion auf das ist, was die Eltern mit ihrem Kinder gerade tun wollen. Es handlet sich also um Entwicklungsschritte der Selbstentfaltung, die aufeinander folgen. Bevor man sein Kind wegsetzt oder kurz verlässt, sollte man immer das Drohen und Schimpfen einsetzen, aber natürlich im maßvollen Rahmen. Die soziale Trennung hat schon etwas Beängstigendes für das Kind. die meisten Kinder kommen ja auch sofort wieder angelaufen und bitten um Versöhnung. Mein Forum und mein Buch sind auch genau dafür gedacht, Eltern nicht nur konkret psychologische Erklärung und pödagogischen Rat bei ihrer Erziehungsleistung zu bieten, sondern auch einfach nur Argumentationshilfe und eine Plattfrom dafür, sich gegen vordergründige und kurzschlüssige Erziehungsempfehlungen durchsetzen zu können. Viele Grüße und vielen Dank für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.10.2007



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