Mein Sohn ist 6 Monate alt. Seit einiger Zeit hat er das Stehen entdeckt. Da wir ein bisschen Angst um seine Beine haben wir das nicht gefördert, doch er macht Terror bis er stehen darf. Der Kinderarzt meinte, es wäre zwar nicht schädlich, aber auch nicht förderlich, weil Babys vom Liegen aus die meisten Dinge lernen. Am Rollen jedoch hat er kaum Interesse! Er hat sich schon 1x auf den Bauch gedreht, seitdem aber nicht wieder, übt auch nicht. Müssen wir das fördern? Dann noch was: Er akzeptiert als Trost und zum Einschlafen nur die Brust, gegen das Herumtragen in der Wiegehaltung wehrt er sich total. Allenfalls Schaukeln in der Softtragetasche ist noch okay, aber dafür wird er langsam zu groß. Meine Nachsorgehebamme sagte, wenn man dabei bleibt, streichelt und zuredet kann man ihn schreien lassen bis er einschläft. Ist das ok? Im Moment schläft er sehr schlecht, wacht dauernd schreiend auf und wenn die Brust nicht sofort da ist brüllt er und will sie nicht mehr. Woran kann das liegen?
Mitglied inaktiv - 08.10.2007, 14:06
Antwort auf:
Motorische Entwicklung
Hallo, die frühe Stehtendenz schadet den Beinen nicht, denn sie unterstützen den Säugling ja immer unter den Achseln. Damit reduziert sich das Köpergewicht automatisch. Die Säugling möchten gerne immer den Kopf oben haben, denn dann können sie am besten die Welt entdecken. Das Drehen kommt jetzt erst, also haben Sie einfach Geduld. Sie müssen das nicht besonders fördern.
Mit einem halben Jahr können die Säuglinge durchaus noch in den Schlaf gestillt werden oder zum Einschlafen ein Fläschchen bekommen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber vom Daneben sitzen während der Säugling schreit halte ich nichts. Es zwar immer noch besser als wenn der Säugling alleine in seinem Zimmer schreit, aber förderlich ist das nicht. Ich vermute, daß ein Großteil der unsicheren Bindungen am Ende des 1. Lebensjahres auf das Konto solcher falschen Praktiken geht. Der Stress, der durch das Schreien entsteht, führt die Säuglinge in eine emotionale Klemme, was Sie daran erkennen, daß die Säuglinge dann ihre Bezugspersonen nicht mehr bedingungslos akzeptieren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.10.2007