Frage: Losloeung/Trotz II

Um Widerstand zu zuegeln lenke ich mein Baby am besten ab. Erst mit etwa 18 Monaten kann er das Wort Nein verstehen b.z.w. ist in der Lage sich empathisch zu verhalten (das muss ich ihm natuerliche spielerisch beibringen). Mein Baby ist 15 Monate und ist wohl in der Losloesungsphase...er will so einiges nicht und ist zum Teil recht bockig. Nichts schlimmes, halt anstrengend aber das vergeht ja auch wieder. Meine konkrete Frage bezieht sich wiederum auf den Vater (hatte schon mal wegen ev. Verlustaengsten gemailt), der ja in der Losloeung eine entscheidende Rolle bekommt. Nun er ist nicht da...Alle 1.5 Monate auf Reisen fuer 3 Wochen. Er ist also nur bedingt verfuegbar. Kann die Funktion auch von der Oma uebernommen werden? Sie sieht Elio jeden Tag 5 Stunden (ich arbeite halbtags). Freu mich auf Ihren Kommentar. Gruss Christiane

Mitglied inaktiv - 21.02.2005, 15:17



Antwort auf: Losloeung/Trotz II

Liebe Christiane, ich wünsche mir, daß alle Mütter meine Texte mit soviel Interesse und Verständnis lesen. Der Unterschied zwischen anfänglichem Widerstand und nachfolgendem Trotz besteht darin, daß der Trotz schon zielgerichtetes Handeln offenbart, während der anfängliche Widerstand noch seine Gelegenheit braucht. Daher ist am Anfang mehr mit Geschick und Ablenkung zu machen, beim Trotz dann mit klaren Interventionen (Einschreiten). Der nur bedingt verfügbare Vater läßt sich in der Tat durch eine Ersatzperson bis zu einem gewissen Grade ersetzen. Dann muß der Vater akzeptieren, daß es manchmal nur "zweite Wahl" ist. Aber das gleiche Los trifft oft Mütter, die im ersten Lebensjahr ihrerseits eine Ersatzbezugsperson einschalten. Ist gar kein sicheres Loslösungsvorbild vorhanden, folgt eigentlich regelmäßig die aggressiv verstärkte Loslösung von der Mutter, die nicht mehr entwicklungsgemäß weiterhin als primäre Bindungsperson mit sich erhaltender Mutter-Kind-Dyade fungiert. Dies nur zum allgemeinen Verständnis, denn das ist ja nicht Ihr Problem. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.02.2005



Antwort auf: Losloeung/Trotz II

Lieber Herr Dr. Posth, da bei uns ja die fehlende Loslösungsfigur durchaus ein Problem ist (und vielleicht nicht nur unseres), wäre es sehr schön, wenn Sie vielleicht noch ein paar Tips zum Umgang mit diesem Problem geben könnten. Was können Mütter tun außer händeringend ;) nach einem neuen Partner zu suchen?

Mitglied inaktiv - 23.02.2005, 13:37



Antwort auf: Losloeung/Trotz II

Hallo Herr Dr. Posth, mich würde interessieren, welche Interventionen sich bei Trotzanfällen bewert haben ? Ich habe jetzt schon sehr viel hier im Forum gelesen, teils muß ich zugeben, ist es auch manchmal verwirrend. Da man doch, zumindest hab ich die Auffassung bekommen, besser mit Vermeidung von Trotzsituationen arbeiten soll. Ab welchem Lebensmonat kehrt sich das denn um, und wie sieht ein angemessenes Verhalten der Eltern aus ? Vielen Dank im Voraus, mfg Ronny Schneider

Mitglied inaktiv - 24.02.2005, 19:28



Antwort auf: Losloeung/Trotz II

Stichwort aggressiv unterstütze Loslösung Hallo, ja, eine wichtige Zusatzfrage. Zunächst einmal müssen sicherlich Ersatzvorbilder gefunden werden. Das können neben weiteren Personen aus der Familie auch dauerhaft befreundete Menschen sein. Alle diese Personen, das ist sehr wichtig, müssen sich ihrer Verantwortung bewußt sein, was heißt, daß ihr Einsatz entsprechend einfühlsam, zuverlässig und beständig sein muß. Die Mutter selbst muß prinzipiell über die Problematik aufgeklärt sein und notfalls mit einer Familienberatung zusammen arbeiten. Bis zu einem gewissen Grade muß sie die aggressiven Tendenzen ihres Kindes ertragen, wobei die wirklichen Schwierigkeiten meist durch die Impulsdurchbrüche beim Kind entstehen. Also stark impulsive Kinder sind natürlich doppelt problematisch. Allerdings müssen zwischen Mutter und Kind sehr klare Regeln ausgehandelt werden, was geht und was absolut nicht geht. D.h. eine alleinerziehende Mutter muß viel klarer und strukturierter in ihren Handlungszuweisungen dem Kind gegenüber auftreten, als eine andere. Dazu braucht sie wahrscheinlich hier und da professionelle Hilfe und Unterstüzung. letzteres darf man aber nicht mit übertriebener Strenge gleichsetzen, das ist wichtig. Dies wären einmal ein paar wichtige Aspekte. Vielleicht hilft es Ihnen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.02.2005



Antwort auf: Losloeung/Trotz II

Hallo, bitte stellen Sie mir diese Frage wegen ihres Umfangs noch einmal gesondert. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.02.2005



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