Hallo dr. posth, mein sohn (26 monate), viel getragen, nie schreiengelassen, netter grosser bruder (5 jahre). Kneift schon seit monaten. Wir ermahnen immer „nein, nicht kneifen“. Der grosse weint öfter, weil mini ihn vorw. Ins gesicht kneift bis es blutet. Er wehrt die angriffe nicht ab. Bei mir und oma macht er das ab und zu, beim papa nicht. bei den Tamu kindern seit eingewöhnt. Da blutet jd tag einer im gesicht.unangenehm! Er macht das schon so lange. Oftmals, wenn die stimmung am ausgelassensten ist. Warum? dabei „brutaler gesichtsausdruck“(erschreckend).in DER form "normal"? alles hier gelesen z d themen aggression&induktion (mache ich jetzt auch). Aber es tut sich nix. Hab gelesen, bis 3 jahre ist es so schlimm? Er wird jetzt echt 10 monate noch die kinder so zerfleischen? Ich hab angst, dass weil er jetzt so ist, dass es später ein aggressives kind wird. hat das was zu sagen?Haben sie erklärende, beruhigende worte für mich? manchmal wütend, aber auch lieb u. schmusig.valerie
von
viperk
am 08.07.2013, 08:30
Antwort auf:
kneifen 2 jhrg
Liebe Valerie, es ist schwer für mich, eine direkte Beurteilung kindlichen Verhaltens abzugeben, wenn ich das Kind nicht selbst erlebt habe. Ich stimme Ihnen aber zu in der Aussage, dass ein solcher Drang nach Angriff auf ein anderes Kind, nicht mehr dem Üblichen entspricht. Man wird sich fragen müssen, woher dieses Verhalten kommt, und was es in Gang gesetzt hat. Kneifen, Pitschen, Kratzen Beißen usw. sind an und für sich spielerische, frühkindliche Verhaltensweise verbunden mit ersten aggressiven Regungen, die nun einmal im Menschen angelegt sind. Da werden auch kleine Machtkämpfe mit ausgetragen, wenn es sich um gleichaltrige Kinder handelt und wenn Konflikte auftreten. so gilt es zu beobachten, was vorher passiert, wenn eine solche Kneifattacke auftritt. Dann ist zu klären, warum Ihr Sohn auf keine anderen Strategien verfällt als nur auf diese. Und dann ist auch noch zu hinterfragen, warum er zusätzlich kratzt, denn wenn es beim anderen blutet, muss Haut verletzt sein.
Auf jeden Fall gilt es in solchen Fällen, jede Attacke dieser Art klar abzuwehren und mit dem nötigen Ausdruck von Schmerz zu kommentieren. Da gilt auch für den Schutz anderer Kinder. Die Empathie muss sich erst in Ihrem Sohn richtig ausbilden, und bis dahin muss er erleben, was dieses Verhalten für Konsequenzen nach sich zieht. Diese müssen einerseits klar negativ beschrieben sein und andererseits die Zufügung von Schmerz beim Anderen erkenntlich machen. Was man aber nicht machen darf, ist mit gleicher Münze heimzahlen, das Kind ausschimpfen und es bestrafen. Wenn Sie das einhalten, werden Sie erfolgreich das Verhalten Ihres Sohnes ändern. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.07.2013