Lieber Dr. Posth, danke, nun bin ich erstmal wieder im Spielkreis dabei und mache folgende Beobachtungen: Er braucht viel Begleitung im Kontakt mit gleichaltrigen Kindern, sowohl im Spiel und posit. Kontakt und vor allem in Konfliktsituationen. Man merkt es ihm nicht immer an, wie sehr ihn die Situation beschäftigt. Das habe ich nun der Erz. gesagt. Dann scheint er sich mehr für Kontakt und Spielmöglichkeiten der großen Kiga-Kinder zu interessieren. Man hat den Eindruck er ist kognitiv unterfordert und sozial-emotional überfordert. Zweitens Alltag: Plötzlich fällt LL von mir wieder schwerer. Sehr!!! unglücklich wenn ich weggehe und braucht immer wieder Versicherung, dass ich wiederkomme. Wird auch nervös, wenn Papa weggeht. Sagt oft: "Mama, Papa und Patrick. Alle sind da" Veränderung zu Hause: Ich bin schwanger 13. Wo. Merkt er was? Oder Entwicklungsschub? Habe Angst, LL von mir aus zu erschweren. Gebe seinen Nähebedürfnissen nach. Ist das richtig oder kontraproduktiv?
von
Minet78
am 05.11.2012, 08:20
Antwort auf:
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Ratlos_49379.htm
Hallo, Ihre Vermutung dürfte richtig sein, kognitiv vielleicht ein bisschen unterfordert, ist Ihr Sohn emotional und sozial noch überfordert. Das merkt er selbst und zieht sich aus der Gruppe zurück oder leidet still vor sich hin. Da er die Erwartungen der Umgebung spürt, versucht er sich dennoch anzupassen, was ihm aber nicht gelingt. so spielt er leiber mit größeren Kindern, die viel weniger mit ihm rangeln und ihm in der einen oder anderen Frage auch schon helfen. Gleichaltrige tun das nicht.
Es kommt zu Rückschritten in der Ablösung und zu Hause treten regressive Verhaltensweisen auf. so betrachtet eine eindeutige Entwicklungskrise. Ihr Sohn wird wieder sehr anhänglich und traut sich nichts mehr. Dabei sucht er die Einheit seiner vertrauten familiären Konstellation. Ich denke von Ihrer erneuten Schwangerschaft wird er noch nichts Konkretes merken, es sei denn sie sprächen in seinem Beisein darüber. Der Regression als Eltern zu folgen ist das richtige Vorgehen. Damit behindern Sie nichts und hemmen auch nicht die Weiterentwicklung, sondern stabilisieren Ihren Sohn auf der letzten sicheren Entwicklungsebene und ermöglichen ihm einen neuen Reifungsschritt (s. Regression im gezielten Suchlauf). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.11.2012