Hallo Dr. Posth!
Meine Tochter Anna ist seit heute 4 Monate. Da ich sie noch stille, schläft sie dabei immer abends ein und ich lege sie dann in ihr Bettchen. Ich möchte sie bis ca. ½ Jahr stillen und mache mir jetzt schon Gedanken, wie es mit dem Einschlafen wird, wenn sie nicht mehr an der Brust einschlafen kann (zum Nachmittagsschlaf mache ich es genauso). Seit 7 Tagen habe ich abends versucht, sie noch wach nach dem Stillen in ihr Bettchen zu legen. Leider weint sie sehr stark und ich setzte mich dann auch ans Bettchen und rede leise und halte Händchen, aber es macht es nur noch schlimmer. Ich weiß, dass ich sie in den ersten Monaten sicher verwöhnt habe, wenn sie bei mir einschläft, aber meinen Sie nicht, ich muss irgendwann mal damit anfangen, sie wach in ihr Bett zu legen? Würden sie das Buch “Jedes Kind kann schlafen lernen“ empfehlen? Vielen, vielen Dank!
Liebe Grüße, Diana
Mitglied inaktiv - 18.10.2005, 15:20
Antwort auf:
Einschlafprobleme
Liebe Diana, Sie verwöhnen Ihre Tochter keineswegs damit, daß sie bei Ihnen schlafen kann und von Ihnen in den Schlaf gestillt wird. Was sie erreichen, ist die Erfüllung normaler Bedürfnisse von Säuglingen, und diese Erfüllung ist notwendig für die Erzeugung positiver, seelischer Gefühle. Hierdurch entwickelt sich eine günstige Ausgangslage für die gesamte weitere Entwicklung und es festigt sich eine intensive und sichere Mutter-Kind-Bindung. Wer diese Vorgänge mit radikalen Ratschlägen torpediert und die Mütter verunsichert, gefährdet die kindliche Seele. Das wäre ungefähr so, als würde man eine kleinen Säugling mit schlechter Milch füttern. Übrigens können Sie auch im zweiten Lebenshalbjahr Ihre Tochter noch in den Schlaf stillen. Das machen sehr viele Mütter so. Nur zum Ende des 1. Lebensjahres müssen Sie ein neues, attraktives Einschlafritual einsetzen. Aber da haben Sie ja noch ein bißchen Zeit. "Einschlafritual" ist übrigens ein Stichwort für den Suchlauf. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.10.2005
Antwort auf:
Einschlafprobleme
PS: das "Buch" legen Sie bitte in die hinterste Ecke, die Sie im Haus haben. Es verbreitet keine guten Ansichten. Unter "Ferber-Methode" gibt es hier im Form viele Antworten dazu. Noch einmal viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.10.2005