Eingewöhnung in der Krippe klappt nicht sollten wir eine Tagesmutter suchen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Eingewöhnung in der Krippe klappt nicht sollten wir eine Tagesmutter suchen?

Hallo, Dr. Posth, unsere Tochter 23,5 Mon. geht seit 9 Tagen in die Krippe. Die Kleine war fast ausschließlich von mir betreut. Erste 10-min. Trennung am 3.Tag war ok. Die zweite 30-min. Trennung am 4.Tag und dritte 45-min. Trennung waren eine Katastrophe. Meine Tochter hat fast die ganze Zeit nach mir geschrieen: „Mama, zu Hause“ und ließ sich kaum beruhigen. Am Ende war sie einfach schreiend stehen gelassen und keiner hat sich um sie gekümmert. Ich wurde aber trotzdem nicht zurückgeholt mit der Begründung dass mein Kind einfach stur sei und nicht mal richtige Tränen hatte. Der Kleinen macht es jetzt kaum Spaß da, ganz häufig will sie nach Hause und weint sobald eine Erzieherin ihr zu nah kommt. Auch im Bus oder bei Verwandten ist das gleiche. Hat sie da einen Schock erlebt dass ich nicht zurückkomme? Ich bin auch noch weinend ausgegangen. Sollen wir die Krippe 1-2 Wochen nicht besuchen damit sie alles vergisst oder lieber Betreuung durch Tagesmutter, nur Vormittagsbetreuung suchen?

Mitglied inaktiv - 17.10.2011, 08:03



Antwort auf: Eingewöhnung in der Krippe klappt nicht sollten wir eine Tagesmutter suchen?

Stichwort: Fremdbetreuung Hallo, ja, man kann tatsächlich sagen, dass dramatisch erzwungene Ablösungsversuche von Kleinkindern in die Fremdbetreuung regelrecht traumatisierende Wirkung haben. So etwas muss man unbedingt sofort abbrechen, egal was die Erzieherinnen dazu sagen. Erstens sind Erzieherinnen keine Psychologinnen, zweitens haben Sie weder institutionell noch persönlich emotional die Ressourcen, kindgerechter mit der Ablösung umzugehen und drittens wissen sie oft gar nicht, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf das Kind in späterer Zukunft hat. Aber die Probleme, die dann einsetzen, haben Sie oder alle andere Eltern. Das muss man einmal ganz klar so sagen. Eine Unterbrechung von ein bis zwei Wochen bzw. bis zum Normalverhalten des Kindes wieder zu Hause ist der einzige Weg der sofortigen Rückentwicklung des einsetzenden Traumas. Aber die Chance hat man noch. Bei 2. Versuch muss aber unbedingt eine sanfte Ablösung stattfinden und kein modifiziertes Berliner Modell etc. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.10.2011



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