Unsere Tochter (30.Mon.-schon immer sehr anspruchsvoll+schlecht geschlafen) ist zur Zeit sehr anstrengend.
Tagsüber hat sie etliche Wuntanfälle mit Schreiattacken und Herumschmeißen von Gegenständen.
Und nachts kommt sie auch nicht zur Ruhe... Sie fordert dann nur mich als Mutter. Sobald mein Mann sich ihr zuwendet, schreit sie sich in Rage und schlägt um sich. Oft beruhigt sie sich, wenn ich mich dazu lege. Oft war es nun aber so, dass sie dann immer wieder aufsteht, um nach ihrem Papa zu schauen. Versucht er dann, sie ins Bett zu legen, geht die Schreierei von vorne los...
Ist das auch eine Form des Trotzes?Oder Verlustängste? Wie geht man am besten damit um bzw. vor? Wir wollen sie ungerne schreien lassen, haben aber manchmal das Gefühl, dass leider nur das hilft....
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 24.01.2011, 09:55
Antwort auf:
Durchschlafprobleme und Schreiattacken wie geht man damit um?
Stichwort: Väter
Hallo, Ihre Tochter befindet sich, was ihre psychosoziale Entwickling angeht in der Loslösungphase (/s. gezieltes Stichwortverzeichnis). Da ist eigentlich der Vater besonders wichtig. Der bekommt aber nur dann seine ihm gebührende Bedeutung, wenn er sich intensiv mit seinem Kind befasst und vor allem, wenn er seinem Kind unter Beweis stellt, dass er letztendlich dieselbe Versorgungsleistung erbringen kann wie die Mutter. Damit soll er nicht in Konkurrenz zur Mutter treten, sondern nur ihre Kompetenz unter geänderten Vorzeichen erweitern.
Dieser Loslösungsprozess scheint bei Ihnen nicht gut zu funktionieren. Und so gerät Ihre Tochter in einen Konflikt. Einerseits sehnt sie nach dem Vater, andererseits misstraut sie ihm auch. Damit muss sie zurück in die Bindung (zur Mutter, also zu Ihnen), weht sich aber zugleich innerlich dagegen, weil sie merkt, dass es die falsche Richtung ist. Daraus ist zu schließen, dass die Lösung des Problems mit Ihrem Mann, dem Vater Ihrer Tochter, zu tun hat. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 28.01.2011