Frage: defensive Verhaltensstrategien

Hallo Dr Posth, T, 2,5 J, sensibel, nähebedürftig, defensiv, ängstlich. gem Forum. Können Sie mir ein paar Anleitungen zu defensiven Verhaltensstrategien geben? Habe Stichwort gelesen. Ich bin selbst offensiv und tue mir schwer mit entsprechender Begleitung. Mein Mann ist defensiv. Ich sehe, dass er oft mehr Erfolg hat in der Umsetzung seiner Ziele als ich mit meiner Hau-Drauf-Taktik, daher würde ich T die Werkzeuge auch gerne in die Hand dafür geben. Streitet sich T zB mit anderen Kindern um ein Spielzeug, hält es wohl eine zeitlang fest, aber lässt es dann aus und rennt weinend zu mir. Bisher sage ich, dann warten wir eben, bis das andere Kind mit dem Spielzeug fertig gespielt hat und nehmen es dann wieder. Manchmal, wenn sie sich zu viel streiten, schreite ich ein und sage, dass das Spielzeug zuerst meine T hatte und fordere das andere Kind zur Herausgabe auf (ist das sinnvoll?) Ansonsten sage ich T, sie solle etwas zum Tausch anbieten, aber das funktioniert leider nicht gut.

von bebe.bluna am 04.11.2013, 07:10



Antwort auf: defensive Verhaltensstrategien

Hallo, es ist natürlich schwierig, ein Kind in seiner eigene Art Ratschläge zu geben. Denn Sie fühlen in der entsprechenden Situation ja nur ihren eigenen Impuls und nicht den Ihrer Tochter. Und da Sie sich mit Ihrer Strategie als erfolgreich betrachten, fällt Ihnen zu einem anderen Vorgehen spontan nicht so viel ein. Am besten, Sie lassen Ihre Tochter so weit ganz alleine agieren, als Sie den Eindruck haben, dass sie mit dem Ergebnis zufrieden ist. Erst wenn sie anfängt zu leiden, können Sie mit ihr eine Taktik ausarbeiten, wie sie sich von diesem Leid oder der Enttäuschung befreien kann. Am besten ist es immer, dass sie dabei selbst auf das Ergebnis kommt und sie nur mit offenem Ergebnis erklären. So ist z.B. ein abwartendes Verhalten mit Beobachtung der Fortgangs der Ereignisse und dann das eigene Bedürfnis im richtigen durchsetzen eine richtige Strategie, auf die die Kinder meist schon allein kommen. Der Tausch ist eine andere Methode, auf die man tatsächlich erzieherisch etwas einwirken kann. Dabei ist bei eine 2 1/2-jährigen Kind aber wichtig zu erklären, warum dieser Tausch überhaupt vorteilhaft ist. Also der eingetauschte Gegenstand muss nutzbringend herausgestellt werden, sonst funktioniert das noch nicht. Ein anderes Kind als Mutter oder Vater zur Hergabe von Spielzeug zu überreden, um damit dann das eigene Kind zufriedenzustellen, ist zwar solidarisch dem Kind gegenüber, aber hat wenig Lerneffekt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.11.2013



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