Frage: Beißen

Sehr Herr Dr. Posth, mein Sohn ist drei Jahre alt. Vo kurzem waren wir beim Kindersport, dort nahm ihm ein anderer Junge den Ball weg. Er fing ihn dann daraufhin an zu beißen und krallte sich in seinem Gesicht fest. Da es nicht das erste Mal war, verließ ich darauf hin die Turnhalle und der Sport war damit für ihn beendet. Habe ich mich richtig verhalten? Ich habe ihn des öfteren vorher ermahnt und dies interessiert ihm nicht. Er möchte auch nicht das ich mit ihm zusammen Sport machen möchte. Er möchte alles allein machen und wenn es sich nach seiner Nase geht, dann wird er wütet und fängt an zu bocken. Im Kindergarten hat er auch schon einige Kinder gebissen. Warum verhält sich mein Sohn so und was kann ich hier machen? Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage. Mit freundlichen Grüßen Nadine Bagusch

Mitglied inaktiv - 29.03.2004, 12:52



Antwort auf: Beißen

Liebe Nadine, offenbar steht Ihr Sohn unter dem Druck, seinen Trotz und seine Selbstbehauptung aggressiv zu untermauern. Dem liegen entweder anlagemäßige Faktoren zugrunde, viel häufiger ist die Ursache aber in einer bisher zu schwachen Selbstentwicklung zu suchen. Das hängt in der Regel mit Erlebnissen zu Hause zusammen. Dort erfährt ein solches Kind zu wenig positive Resonanz. In meinem Text über das emotionale Bewußtsein habe ich in Teil 3 die Möglichkeiten zur positiven Stärkung von Kleinkindern aufgezählt (positive Attribute). Was ein Kind dahingehend zu Hause erfährt, macht es stark und verhindert es, daß die Aggression zu stark nach draußen eingesetzt werden muß. An diesem Punkt müssen Sie ansetzen. Einfach gesagt, Ihr Sohn braucht positive Attribute. Dabe ist die elterliche Zuwendung, Verläßlichkeit und Fürsorge die wichtigste Grundlage. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.03.2004



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