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Wunsch nach "intimer" Hochzeit, Schwiegereltern stellen sich quer

Thema: Wunsch nach "intimer" Hochzeit, Schwiegereltern stellen sich quer

Hallo! Hat jetzt nicht direkt was mit dem "Bauchbaby" (wie mein Sohn sagt) zu tun, aber geht mir grad arg im Kopf rum. Am 2.5. werden mein Freund und ich heiraten. Vorwiegend, um dem Papierkram (Sorgerecht, Vaterschaftsanerkennung, Patientenverfügungen) ein Schnippchen zu schlagen und weil ich nicht alleine anders heißen will in der Familie. Dafür haben wir uns vor etwa eineinhalb Wochen angemeldet und dabei unseren Termin nächsten Montag bekommen. Bewusst haben wir unsere Familien (wohnen in Stuttgart, Landshut i.Bay., München und Herne, wir selber bei Köln) nicht eingeladen, weil sich die lange Anfahrt einfach nicht lohnen würde, da es für uns nicht mehr als ein bürokratischer Verwaltungsakt ist. Wir wollen auch keine Geschenke und kein Fest. Mit diesen festgefahrenen Hochzeitstraditionen haben wir beide gleichermaßen einfach nix am Hut. Und selbst wenn, das Geld dafür hätten wir auch nicht. Meine Eltern sind zwar ein wenig traurig, dass die einzige Tochter nie in weiß vor den Altar treten wird, aber sie akzeptieren unsere Entscheidung als das was es ist, nämlich unser Ding. Seine Eltern sind da ganz anders: Seine Mutter redet nicht mehr mit ihm, der Vater muss vermitteln (aber er denkt auch so, ist aber diplomatischer): Sie fühlten sich um ein Fest betrogen, es sei doch ein so wichtiger Moment für uns und die Familie, wenn ich in diese aufgenommen werde und sie fühlten sich überhaupt übergangen und tief verletzt. Das nervt! Es gibt so viele Momente in unserem Leben, in denen wir unsere Eltern nicht missen wollen, so wie bei der Entwicklung unseres 2,5-Jahre alten Sohnes oder der der kleinen Pupseblume in mir. Aber das gehört eben nicht dazu, weil es uns auch nicht wichtig ist. Das prallt irgendwie an ihnen ab. Dabei habe ich letzten August, als ihre Tochter groß und pompös geheiratet hat, darauf hingewiesen, dass unsere Hochzeit nicht mehr als ein Besuch beim Standesamt sein wird, sollte sie jemals stattfinden. In Jeans und ohne Blümchen ;) Jetzt überlegen wir, ob wir sie um des lieben Freidens willen doch einladen sollten? Meine Mama und ihr Mann würden wohl auch aus Herne dazu kommen, aber mein Papa ist nicht mehr gut unterwegs und wohnt im höchsten Niederbayern. Ich will ihm dasnicht zumuten, aber ihn auch nicht übergehen. Was meint ihr, die ihr es bis zum Ende dieses dusseligen Textes geschafft habt? Liebe Grüße!

von Hadriana am 26.04.2016, 14:39



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Wir haben einfach heimlich geheiratet Wollen aber irgendwann noch kirchlich mit Party heiraten. Weil WIR das wollen. Aber da freuen sich schon alle drauf. Sonst wäre zumindest meine Mum auch arg traurig. Aber trotzdem wäre es UNSER Weg. Fazit: Euer Leben - Eure Entscheidung

von februar2007 am 26.04.2016, 14:44



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ja, da hast du recht! Wir wollen vielleicht auch irgendwann mal eine Feier machen für die ganze Familie. Einfach, um das Leben zu feiern, etc. Das finden die Schwiegereltern (in ganz spe) auch nich so doll, weil das ja keinen Sinn hätte und der ach so wichtige Moment ja eh schon passé sei. Wir haben es extra gesagt, dass wir bald heiraten werden, weil wir wussten, dass wir eine Katastrophe herauf beschwören würden, würden wir sie vor vollendete Tatsachen stellen. Wir haben offenbar nicht weit genug gedacht...

von Hadriana am 26.04.2016, 14:56



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Hallo, hmmm....die Frage ist, ob ihr euer Ding durchziehen wollt und eben nur für euch den bürokratischen Akt vollzieht. Mehr als eine Unterschrift und ein "ja" ist es ja nicht. Das hätte nur zur Folge, dass du eben beleidigte Schwiegereltern hast, die es dir dann immer wieder aufs Brot schmieren, ihnen eine tolle Hochzeitsfeier vorenthalten zu haben. Oder aber ihr nehmt den diplomatischen Weg und ladet sie für nächsten Montag ein und geht danach noch irgendwo essen und belasst es dann dabei. Für Variante 1 spricht, dass ihr euer Ding macht, so wie es eigentlich auch sein sollte. Ihr habt schließlich eure Meinung beim Hochzeitsthema und das sollte jeder (auch die Eltern) akzeptieren. Für Variante 2 spricht, dass ihr dadurch die Gemüter beruhigt. Die Frage ist, ob du bereit bist, hier Kompomisse einzugehen oder eben nicht. Mehr kann ich nicht helfen... Bei mir gab es auch die Schwiegerseite, die sich in unsere Hochzeit eingemischt hat, sodass am Ende Dinge gelaufen sind, die wir gar nicht so gewollt hätten. Im Nachhinein betrachtet ärgere ich mich, damals nicht stärker meine Standpunkte vertreten zu haben. Mittlerweile kann ich das besser

von CharleenBrown am 26.04.2016, 14:59



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Die Idee mit der Feier um das Leben zu feiern, finde ich gut. So könntet ihr für euch heiraten, so wie ihr es wollt. Den Schwiegereltern kann man ja die noch kommende Feier als verspätete Hochzeitsfeier verkaufen...dann sind die auch zufrieden. (ich merke gerade, ich scheine einen Hang dazu zu haben, auch die anderen glücklich zu machen)

von CharleenBrown am 26.04.2016, 15:02



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Ja, den Hang habe ich eben auch. Und auf der anderen Seite denke ich wie du: hoffentlich bereue iches nicht, wenn ich (wenn WIR uns) jetzt nicht durchsetzen. Die verspätete Hochzeitsfeier fänden sie eben auch nicht so doll, weil ja "DER Moment" (die Eheschließung) nicht mehr greifbar wäre. Und warum solle man einfach so das Leben feiern? Hmpf... Ich mag sie echt gern, aber manchmal, da könnte ich... Meine Mama hat ihren Mann übrigens 2012 im Juli in Kanada auf einer Reise geheiratet. Heimlich. Im September gabs ne Hochzeitsfeier und keiner wusste, dass die ohne Hochzeit war, sondern nur mit einer Videovorführung der Eheschließung in Kanada. Wir Kinder wurden 2 Tage vor der Feier informiert. Keinjer hat es ihnen übel genommen und alle haben sich für sie gefreut! Wenn ich dran denke, wie die Schwiegermutter reagiert hätte, wenn wir so etwas getan hätten... ich denke, sie hätte wortlos auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre abgerauscht.

von Hadriana am 26.04.2016, 15:25



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Tja, so unterschiedlich ist das. Wir mussten mit putzigen Blicken und Kommentaren zurecht kommen, weil wir ne riesige Hochzeit planten, für das Geld eines gut ausgestatteten Mittelklassewagens. Sowas gab es hier noch nie in der Gegend aber wir wollten es so und es war absolut wunderbar. Muss dazu sagen, wir sind aber halt auch so. Ich nur Kleidchen, er Anzug und Klaviermiusik :-) Ich meine daher bleibt Euch treu! Es geht ausschließlich um Euch! Eltern müssen lernen den Willen und die Entscheidungen der Kinder zu respektieren/ akzeptieren. Mir wäre die Gefahr beim Nachgeben zu groß, dass das bei anderen Themen dann auch so läuft. Gute Entscheidung :-)

Mitglied inaktiv - 26.04.2016, 15:21



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Bei uns kam es ein Jahr ganz dicke -meine Schwester erzählt auf Mutters Geburtstag beiläufig das sie auf nerKreuzfahrt geheiratet haben-da sagt mein Bruder glatt -dann kann ich es ja auch sagen wir haben schon vor nem Jahr heimlich geheiratet -meine Eltern haben das so akzeptieren müssen,genauso wie wir die Geburtstermine unserer Kinder nicht bekannt geben(meine Schwiegereltern haben bei der ersten die Dreistigkeit besessen bis in den Kreissaal zu kommen-die Hebamme hat mich auch nicht gefragt )das will ich nie wieder haben,ich bekomme unsere Kinder und wenn wir bereit sind dann rufen wir alle an Ich denke Deine Schwiegereltern haben einfach keinen Anspruch darauf euch da hineinzureden,wir haben unsere Hochzeit auch anders gefeiert als meine Verwandtschaft es gewohnt ist,es sind auch einige nicht gekommen,aber wir haben alles selber bezahlt, also war es auch unsere Feier. Ladet alle ein wenn das zweite Kind da ist,so ein Baby beruhigt die Gemüter bestimmt

Mitglied inaktiv - 26.04.2016, 16:10



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Hey, Vor 3 Jahren befanden wir uns in einer ähnlichen Lage. Wir haben uns überlegt, nach 7 Jahren Beziehung nun endlich zu heiraten und mit der Familienplanung auch nicht mehr länger zu warten. Als wir unsere Eltern in die Pläne einweihten, ging der "Spaß" los: meine Eltern meinten, dass sie sich was anderes gewünscht hätten, aber unseren Wunsch respektierten. Bei den Eltern meines Mannes sah es schon ganz anderes aus. Die Hochzeit sollte um 1 ganzes Jahr verschoben werden und ziemlich stark an ihre Wünsche und die ihrer Sippschaft angepasst werden. Leider war mein Mann nicht in der Lage hinter unseren Wünschen zu stehen und wir mussten jede Menge "Kompromisse" eingehen. Zu dem Zeitpunkt war ich auch schon schwanger und es war der blanke Horror. Im Endeffekt bereue ich es sehr mich darauf eingelassen zu haben, habe im Nachhinein auch nur Vorwürfe seitens des Schwiegermosters und ihrer Sippschaft zu hören bekommen. Mit der Geburt unserer Tochter hat der Horror eine neue Dimension angenommen. Würde zum Teil angeschrieen weil ich etwas nicht so gemacht habe wie die und die Sippschaft es sich vorgestellt haben... Es ab dann Sprüche wie "Ihr könnt es nicht alleine entscheiden, es ist nicht nur euer Baby!" Mein Mann war leider nie in der Lage unsere kleine Famlie zu schützen und die Grenzen abzustecken. Als ich dann damit anfing, hieß es sofort ich würde mich im Ton vergreifen... Im Endeffekt kann ich nur eins sagen: ich bin der Frau dankbar für ein Beispiel welche Mutter und Oma kein Kind der Welt braucht. Für euch beide: Wie groß wäre eurerseits der Kompromiss? Solange es es im Rahmen bleibt und keine Feier mit 100 Personen daraus wird, ist es bestimmt vertretbar. Allerdings muss den Eltern beiderseits klar werden, dass ihr für euch eine eigene Familie seid und das Recht habt Entscheidungen selbst zu treffen. Umso früher es ihnen klar wird, dass da gewisse Grenzen sind, umso besser. Wie schon gesagt, ihr müsst euch wohl fühlen und euch treu bleiben!

von Ira86 am 26.04.2016, 19:50



Antwort auf Beitrag von Ira86

Au weia. Das ist bei dir ja der Prototyp des Schwiegermonsters! Du Arme... Ich bin sehr froh, dass mein Freund teilweise noch genervter ist als ich von seinen Eltern und er deswegen seine Vorstellungen sehr gut durchsetzen kann und will (zur Abi-Zeugnis-Vergabe ist er z.B. in zerrissenen Jeans und barfuß gegangen :) Da hat seine Mutter drei Wochen lang kein Wort mehr mit ihm geredet :) :) ). Und in die Erziehung greifen sie nicht ein. Vielmehr übernehmen sie unseren Stil. Und solche Ideen wie Töpfchen-Training, indem sie unseren Sohn mit Gummibärchen konditionieren, lassen sie gleich bleiben, wenn wir sie darum bitten. Wie groß also wäre der Kompromiss? Wir würden ausschließlich die Eltern (keine Geschwister) einladen und mittags Essen gehen. Basta. Aber trotzdem würde es sich wie eine Niederlage anfühlen. Deswegen lassen wir es wohl bleiben!

von Hadriana am 27.04.2016, 11:35



Antwort auf Beitrag von Hadriana

Ich seh's ähnlich wie charleenbrown. Und ich glaube, wenn es Euch WICHTIG ist KEINE Feier zu haben, würde ich auch dabei bleiben. Ich persönlich finde die Idee, einfach nach einer schlichten Zeremonie nett Essen zu gehen eigentlich ganz nett, und es wäre für mich auch akzeptable wenn ich keine große Feier haben wollte. Ist nur die Frage, ob das den Schwiegereltern dann auch reicht. Bei uns war's umgekehrt, wir haben NUR aus romantischen Gründen geheiratet. Der "Staatsakt" war meinem Mann ziemlich zuwieder (hat dann aber doch im Standesamt zu heulen angefangen, vor Rührung). Aber unsere Feier war dann ziemlich "Low-Budget" und unkonventionell und nahezu perfekt. Ich mag die Idee, der "Familienfeier" , schade, dass das nicht zu reichen scheint, dabei geht es ja dabei um etwas wirklich wichtiges...

von ylvabella am 26.04.2016, 22:26



Antwort auf Beitrag von Hadriana

Grüße aus dem August 15. Wir haben einfach heimlich geheiratet und den Tag so verbracht, wie wir es wollten. Ein paar Tage später haben wir dann die engsten Leute, denen wir es sagen wollten, einzeln zum Essen eingeladen. Wir bereuen es nicht. Ist mir egal, was die denken. Da der Termin bei euch nun bekannt ist...vielleicht könnt ihr sagen, ihr wollt für euch heiraten und macht später mit Zwerg besuche bei der Familie und ladet sie einfach zum Essen ein? Sag, dir ist das mit Bauch derzeit zu viel;)

von Tiffy_78 am 28.04.2016, 22:17