Juni Mamis

Forum Juni Mamis 2015

Wir müssen in die klinik

Thema: Wir müssen in die klinik

Hallo, Saskia muss nächste Woche in die Klinik, weil sie operiert werden muss. (Sie hat rechts einen zusätzlichen Daumen, der soll entfernt werden) Da hab ich mal zwei Fragen: Leider ist es zur Zeit so, dass sie panische Angst beim Arzt bekommt. Beispiel: Ich musste vor einigen Wochen hin, weil sie Bauchschmerzen hatte und viel geweint hatte. Seitdem sagt sie bei jedem Sturz, wenn sie weint: "nicht Aua, nicht Arzt". Wie können wir sie trotzdem auf den Klinikaufenthalt vorbereiten? Ich möchte es nicht verschweigen oder sie damit überraschen. Wir schauen uns zur Zeit immer wieder Kinderbücher über das Krankenhaus an und ich versuche, alles kindgerecht zu erklären. Gibt's sonst noch was? Wer sollte sie am besten begleiten? Einerseits ist es so, dass sie sehr an mir hängt. Im Alltag ist viel bei mir. Wenn Papa da ist, darf er kaum was machen, wenn ich dabei bin. Wenn ich weg bin, ist sie bei ihm aber auch fröhlich und alles klappt. Andererseits ist er der deutlich entspanntere Part, wenn was ist. Als er mit ihr (kurz nach dem oben genannten Arztbesuch) beim Kardiologen war, war sie auch erst sehr ängstlich und weinte, konnte sich aber langsam beruhigen, sodass alle Untersuchungen (EKG, Sonografie, Größe/Gewicht...) möglich waren. Papa strahlt sehr viel Ruhe aus. Soll ich mit in die Klinik, obwohl ich selbst sehr nervös sein werde und vermutlich mitweine oder Papa, obwohl sie mehr an mir hängt? Ich bin so hin- und hergerissen. Nicht direkt bei ihr zu sein, macht mich vermutlich ziemlich kirre. Es geht auch hauptsächlich um die Nächte, tagsüber werden wir beide bei Saskia sein. Ich danke euch schonmal. Ich hab die Frage auch Frau Ubbens gestellt, mal schauen, was sie denkt.

von MamaBea am 17.10.2017, 15:12



Antwort auf Beitrag von MamaBea

Ich kenne die Papa und Mama Situation sehr gut und auch das Thema Angst vorm Doc noch von meiner Grossen. Wir haben sie mit zum Arzt genommen, Bücher angesehen, Doctor Koffer gekauft und ihr erklärt das ein Doktor alles wieder gut macht und ihr hilft. Ich muss dazu sagen, wir hatten auch schon Behandelte Ärzte gehabt die ein Albtraum waren. Die hätte ich an liebsten den Hals umgedreht. Dann gab es wieder welche da ging es Supi. Einfach locker und positiv angehen und dieses ausstrahlen. Alles was jetzt passiert und kommt ist gut. Ich weiß nicht wie, aber die Kurzen riechen das. Dann hat sie auch eine Belohnung bekommen. Geweint habe ich bei Angst und Stress erst abends wenn sie geschlafen hat.

von Libelle07 am 17.10.2017, 19:48



Antwort auf Beitrag von MamaBea

Ich würde sagen dass mama und papa mit gehen und vielleicht papa mehr in den Vordergrund rückt aber ganz weg bleiben würde ich nicht. Versuche dich zusammen zu reißen ich weiß is schwer... Ja und ich würde sie auch überall mit zum arzt nehmen auch wenn ihr z.b. geht. Seit ich schwanger bin geht sofia zu allen Untersuchungen mit. Sie hat spritzen gekriegt von den helferinnen und kennt sich schon gut aus. Untersucht alles und jeden. Und hat auch keine angst mehr. Am anfang hat sie geschriehen schon als ich blutdruck gemessen bekommen habe vor sorge. Jetzt kennt sie das alles und hat überhaupt keine angst mehr um mich. Ich würde auch einen arztkoffer für saskia kaufen. Und mit ihr oft arzt spielen. Es gibt vielleicht auch eine tolle serie die sie vielleicht schauen kann doc mc stuffin spielzeugdoctor... ja sorry aber das sind so die sachen die ich machen würde. Und immer wieder sagen dass der arzt hilft es geht einem dann besser.

von Mönchen1988 am 17.10.2017, 20:59



Antwort auf Beitrag von MamaBea

Ich würde mit der Beschreibung den papa dort lassen! Aber ganz andere Frage: warum muss der zusätzliche Daumen weg? Stört er, hängt er nur nutzlos mit dran, tut er weh oder nutzt sie ihn vielleicht sogar? Ich würde nämlich wenn es keinen anderen als Ästhetischen Grund gibt, nix wegschnippeln lassen womit ihr nun über zwei Jahre zurecht gekommen seid. Und wenn sie groß ist und es immer noch weg haben will, kann sie das selbst entscheiden. Nur meine Meinung, du musst dich natürlich nicht vor mir rechtfertigen, des interessiert mich einfach.

von Lovie am 18.10.2017, 08:33



Antwort auf Beitrag von Lovie

Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Bisher hat der zusätzliche Daumen nicht gestört. Aber früher oder später wird er es, da die Stelle, an der die zwei zusammen gewachsen sind immer breiter wird. Wichtiger war für uns aber die psychische Komponente. In meinem beruflichen Alltag sehe ich täglich, welche Auswirkungen Äußerungen von anderen auf jemanden haben können. Manche Kinder können wirklich sehr verletzend sein. Sicherlich kann immer was gefunden werden, wenn was gesucht wird und man jemandem weh tun möchte. Aber das wäre ja quasi ein Angebot auf dem Silbertablett. So langsam kann man bei unseren Mäusen auch die Persönlichkeit, Stärken und Schwächen beobachten. Und so wie es aussieht, hat Saskia eher ein zartes Gemüt und nimmt sich Dinge eher zu Herzen als andere, die Negativerlebnisse besser wegstecken. Ich möchte einfach kein Experiment starten, ob der zusätzliche Daumen für Hänseleien oder Ablehnung sorgen wird und falls ja, wie sie damit umgeht.

von MamaBea am 20.10.2017, 13:32



Antwort auf Beitrag von MamaBea

Danke für die Auskunft :-) Dass ihr das gründlich Überdacht habt, hatte ich sowieso angenommen! Alles gute!

von Lovie am 20.10.2017, 20:11



Antwort auf Beitrag von MamaBea

Ich würde tagsüber alles gemeinsam machen, nachts wäre ich dabei. Die Nächte sind ja in der Regel undramatisch, einfach nur lang und unbequem. Dann ist die Frage, wer geht mit rein bei Dingen wie EKG oder Röntgen. Wenn Du zu Nervosität neigst, würde ich den Papa ranlassen. Ich würde mich an Deiner Stelle informieren, welche Untersuchungen im Vorfeld der OP noch vorgesehen sind, Ich stelle mir mal vor, Röntgen und Blutabnehmen. Beim Röntgen würde ich mir keinen großen Kopf machen, da soll Papa mitgehen, beruhigen und ratzfatz ist das fertig. Wenn sie wieder rauskommt, bekommt sie von Dir ein Schleichtier, das Du ihr vorher angekündigt hast, und gut is. Blutabnahme ist zumindest bei uns eine ganz andere Liga. Bisher mussten sie immer mindestens zwei Schwestern festhalten, damit die dritte Blut abnehmen konnte. Ich wurde höflich hinausgebeten und habe mich ebenso höflich geweigert, zu gehen. Die Maus hat trotzdem geschrien und sich gewehrt, aber immerhin war sie nicht allein. Beim Blutabnehmen würde ich einfach sagen: Augen zu und durch. Ich hab nach bestimmt 10 Blutabnahmen in den letzten zwei Jahren immer noch keinen Plan, was ich machen kann, damit es nicht so schlimm ist. Bei der OP selbst wird die Trennung wahrscheinlich kein Problem sein, weil sie sicherlich vorher eine Beruhigungstablette nimmt? So war das bei uns, sie war dann schon halb weggetreten und die Trennung lief ganz ok ab. Ansonsten würde ich auch mit Büchern vorbereiten. Wir hatten www "Bald bin ich wieder gesund", das ist aber nicht spezifisch zu Krankenhäusern, bestimmt gibt es noch etwas Sinnvolleres. Ach ja, und die Routineuntersuchungen - in den Hals schauen, in die Ohren schauen, Lymphknoten tasten und Brust abhören - habe ich mit ihr immer nachgespielt, Lymphknoten und Brust abhören immer in Form von Kitzeln. Das hattatsächlich etwas geholen, sie wusste dann, was auf sie zukam, und fand es nciht mehr schlimm. Alles Gute, ich drück Euch die Daumen! Und erzähl mal, wie es lief.

von Joaninha am 18.10.2017, 09:04