Monatsforum Juni Mamis 2015

Wutanfall

Wutanfall

Mönchen1988

Hallo, wie haben sich eure wutanfälle verändert und wie äußern sich diese? Ich muss sagen so richtige Anfälle sind eher seltener geworden aber wenn, dann wütet hier ein richtiger Sturm durch die Wohnung mit allem was dazu gehört, Hauen, treten, Möbel schmeißen, Sachen kaputt machen. Kennt ihr das? Meine kleine hat noch öfter aber noch nicht in dem Ausmaß wie die große Schwester mit Sachen kaputt machen... Wie reagiert ihr? Lg


Junijunge

Antwort auf Beitrag von Mönchen1988

Hallo, das klingt anstrengend! Wir sind auch in einer anstrengenden Phase, aber die äußerst sich eher wieder mal durch extreme Sturheit. Er will immer alles mit Worten lösen und tritt, haut und zerstört eigentlich nie. Wenn man dann aber nicht an ihn ran kommt, weil er sich so in seine Gedanken verrennt und sich von seinen (teilweise absurden) Ideen nicht abbringen lässt, dann wird es auch mal etwas ungemütlich. Laut werden kann er dann schon und mal ist man geduldiger damit, mal halt nicht. Prinzipiell hilft es hier, wenn man ihm zuhört und ihn wahrnimmt. Machen lässt sich dann halt trotzdem leider nicht immer alles, aber wenn man wenigstens die Themen versucht, mit ihm durchzugehen, dann findet sich oft ein Kompromiss und er beruhigt sich irgendwann auch wieder. Hier freuen wir uns auf den Schuljahresstart. Er geht zu keiner Ferienbetreuung (weil er nicht will und nicht muss) und ich organisiere relativ viele Treffen mit Freunden, dann ist er ausgeglichener und wir können mal durchatmen.


Libelle07

Antwort auf Beitrag von Mönchen1988

Bei unserem Sohnemann ist die Frustrationstoleranzgrenze die Ursache für viele Tränen und Wutanfällen bei denen geschlagen, getreten, Dinge fliegen etc. Die Leute dachten immer, ganz schön verzogen. Er hat hohe Anforderungen an sich selbst. Wenn er diese nicht schafft und jemand ihm Druck macht, oder was blödes sagt, geht er hoch. Wir haben eins gelernt und sind noch dabei. Er ist hoch sensibel und sehr gefühlvoll. Im Kita sagten sie uns auch: ein sensibles Kind kann man nicht bestrafen, wenn es hoch geht. Sie sind bestraft durch ihre Schwäche. Schuhebindenlernen war extrem. Als er es dann konnte und es mal nicht klappte, kam er Tasmanischeteufel durch. Inzwischen sagen wir ihm Minuten vorher schon bescheid, das er die Schuhe anziehen soll, damit er Zeit hat. Viele Pausen, Ruhepause und zeitliche Abläufe bringen die Nerven zur Ruhe. Das ganze dauert seine Zeit. Auch Brettspiele sind eine Herausforderung. Wir reden über Gefühle ganz viel. Eie er sich fühlt, wenn er gewinnt und wie such der dauernde Verlierer wohl fühlt. Das ein Gleichgewicht schöner ist und er seinem Mitspieler ins Gesicht gucken soll, wenn dieser mal gewinnt. Mich macht es jetzt schon fertig, wenn ich an den ersten Schultag denke. Alles was neu ist, macht ihn fertig. Durchhalten....in 10 Jahren lachen wir hoffentlich drüber


Junijunge

Antwort auf Beitrag von Libelle07

Dann wünsche ich starke Nerven für den ersten Schultag! Die brauchten wir letztes Jahr auch, da unserer auch mit Neuerungen nicht so gut klarkommt. Zum Glück hat er es hervorragend angetroffen und er konnte sich bald entspannen und alle Herausforderungen dort gut meistern. Aber die ersten Tage waren der reinste Horror für alle Beteiligten... Ich drücke Euch die Daumen fest, dass es gut verlaufen wird!


Baerchie90

Antwort auf Beitrag von Mönchen1988

Von meiner Tochter (Juni15) kenne ich das tatsächlich gar nicht. Sie ist eher Typ "stillschweigend über sich ergehen lassen und dann weinend zusammenbrechen, wenn es zu viel ist". Das ist für uns Eltern zwar deutlich entspannter als unser Pulverfässchen (März13), allerdings mache ich mir bei ihr viel mehr Sorgen, dass sie zum Mitläufer wird oder Dinge mit sich machen lässt, die nicht in Ordnung sind bzw die sie nicht möchte. Wenn sie mal einen ganz schlechten Tag hat, haut sie ihren Bruder, aber das war es dann auch schon. Das kommt, seit die Schule vor 3 Wochen wieder angefangen hat, vielleicht einmal die Woche vor. Das wird sich aber sicher auch wieder schnell geben, wenn sich alles etwas eingespielt hat. Unser Sohn (9) ist da wie oben angedeutet schon ein anderes Kaliber. Er explodiert noch immer recht regelmäßig. Inzwischen wirft er eher weniger, dafür geht es dann trampelnd, schreiend und Türen zu knallend ins Badezimmer, wo er sich dann einschließt und weiter rumtrampelt, bis a) jemand zu ihm geht und es schafft ihn zu beruhigen oder b) (weil ich manchmal keine Lust auf "a)" habe oder ihn nicht beruhigt bekomme) er resigniert und dann so raus kommt. Letzteres dauert allerdings gefühlt ewig, daher entscheide ich mich meistens für "a)". Er ist allerdings auch Entwicklungsverzört und hat eine schwere Sprachstörung und es steht noch AD(H)S / Autismus im Raum. Da sind wir derzeit (mal wieder ) in der Abklärung, da sich da bis jetzt noch kein Arzt festlegen wollte. Vielleicht kommt ja diesmal was bei raus, ich habe gehört "alle guten Dinge sind drei". Nächste Woche ist das Abschlussgespräch. Bei ihm hilft vor allem viel Ruhe, besonders nach der Schule braucht er erstmal eine gewisse Zeit, wo nichts von ihm gefordert wird, trotz Schulbegleitung, die ihn vormittags unterstützt. Danach muss er was essen und erst dann darf ich mit den Hausaufgaben um die Ecke kommen, die dann auch meistens mit vielen Pausen gestaltet werden müssen und dann dementsprechend viel Zeit in Anspruch nehmen. Es ist echt lästig, da wir gefühlt nichts anderes am Tag schaffen, als die (wirklich sehr überschaubaren) Hausaufgaben und das tägliche üben (bisschen lesen, bisschen 1x1 und neu dazu gekommen: bisschen das ABC lernen...) aber so läuft es tatsächlich am besten, daher machen wir das Häppchenweise.


Libelle07

Antwort auf Beitrag von Baerchie90

So, unser Sohnemann hat seine Einschulung heute geschafft. Wir haben uns vorab mit der Lehrerin zusammengesetzt und uns darüber unterhalten. Es lief alles super!!! Die Lehrerin war ganz wunderbar und hat sich ihm vorgestellt und mit ihm geredet. Er war sofort voll dabei und konnte die Feier in der Turnhalle ohne Mama-Klammern, Angst und Panik bestehen. LG