Mai Mamis

Forum Mai Mamis 2015

Grosse Überwindung

Thema: Grosse Überwindung

Ich hab gestern den Aufnahmeantrag für eine Krabbelstube für Jonas ausgefüllt und hatte totale Bauchschmerzen dabei. Schon komisch. Er ist unser Letzter und absoluter Prinz und Nesthäkchen. Warum fällt mir das so schwer? Ich suche ja erst für nächstes Jahr im September, denn ich hab bis mitte Nov. Elternzeit genommen. Fällt es Euch leicht oder auch eher schwer, der Gedanke Eure Maus abzugeben? Ich meine jetzt in eine Kindereinrichtung abzugeben und ggf. wieder arbeiten zu gehen?

von filinchen1977 am 17.09.2015, 10:03



Antwort auf Beitrag von filinchen1977

Ich kann dich total verstehen - ich muss ja in 2 Wochen schon wieder arbeiten gehen (wohnen in der Schweiz und da gibt es keine Elternzeit ). Unsere Kleine ist dann genau 6 Monate alt und bei dem Gedanken sie dann nicht mehr den ganzen Tag bei mir zu haben wird mir ganz schlecht . Immerhin wird sie zuerst innerhalb der Familie betreut und kommt dann ab Dezember mit 8 Monaten in die Krippe....das einzige was mich derzeit troestet ist die Tatsache, dass es mir wahrscheinlich deutlich schwerer fallen wird als ihr.... Ausserdem weiss ich auch, dass ich auf Dauer zu Hause nicht gluecklich werden wuerde und ich einfach die Abwechslung brauche und ich bin ueberzeugt, dass die Kleinen von einer ausgeglichenen Mama mehr haben auch wenn sie sie weniger sehen...schwer wird es mir trotzdem fallen und ich beneide alle die zumindest das erste Jahr zu Hause bleiben koennen....

von Devil82 am 17.09.2015, 10:31



Antwort auf Beitrag von filinchen1977

Leicht fällt es glaube ich keiner Mama. Meine Kleine wird ja jetzt schon mit einigen Stunden pro Woche fremdbetreut. ich arbeite wieder mit 15 Stunden und davon viel in Homeoffice, aber ins Büro und zu Meetings muss ich halt zwischendurch auch genügend. Ich habe für mich akzeptiert, dass es so ist. In meinem Beruf ist ein längerer Austieg nur schwer möglich, vll. wenn ich 10 Jahre älter wäre und etablierter, aber dann wäre es für Kinder zu spät eventuell. Kinder, Familienleben und Karriere ist aber schon eine riesen Herausforderung. Auch das Bild hat sich in einer Generation stark gewandelt, viele Frauen sehen sich nicht mehr nur in der Rolle der Mutter und Hausfrau, sondern wollen auch ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen, aber auch eine tolle Mutter sein. Das ist ein Drahtseilakt. Für anderer wiederum ist es sogar eine finanzielle und existenzielle Notwendigkeit früh wieder arbeiten zu gehen. Die Schwierigkeit kommt auch zum Teil daher, dass es noch nicht so akzeptiert ist in Deutschland U3 Kinder fremdbetreuen zu lassen. Der gesellschaftliche Druck auf die Mama ist auch enorm. Viele haben keine Vorstellung, was U3 Betreuung heisst und haben die große Ü3 Kitagruppen im Kopf mit lauter kleiner U3 Kindern. Dementsprechend kommt tatsächlich viel Druck von außen. In anderen Ländern ist dieses anders. Ich denke jede Minute an meine Kinder, wenn ich arbeite. Unsere Kita hält mich die ganze Zeit auf dem Laufenden. Jede Gruppe hat ein Smartphone und ich kriege Fotos, Videos und andere Updates der Kinder. Wir haben einen sehr guten Personalschlüssel (2,2 Kinder auf eine Betreuungsperson in U3), die Kinder werden sehr individuell betreut. der eigene Kinderwagen, Wippe, Schlafsachen, Spieltrapez darf alles mit, jedes Kind hat eine Bezugserzieherin, die sich intensiv um das Kind kümmert. Für die U1 Kinder ist der Personalschlüßel noch enger (was die Bezugspersonen angeht) Trotzdem ersetzt es natürlich nicht die Liebe und Fürsorge der Mutter. Ob es tatsächlich schadet? Das weiss ich nicht. Die Studienlage zeigt da widersprüchliche Aussagen. Die Studien, die eine negative Auswirkungen zeigen, haben wenig Fokus auf die Qualität der Fremdbetreuung gelegt und auf Faktoren wie wirklich sanfte Eingewöhnung.

von lilule am 17.09.2015, 10:45



Antwort auf Beitrag von filinchen1977

als ich damals die bestätigung zum kigaplatz bekam, hab ich mich gefreut, da wir bis dahin nur absagen bekommen hatten und im nächsten moment hab ich angefangen zu weinen, weil mein kleiner dann weg sein würde. er ist dann mit 1 jahr 3 monate in den kiga gekommen. jetzt beim zweiten werde ich anfang oktober wieder anfangen zu studieren und mein mann bleibt ein jahr zu hause. sie kommen dann immer in die uni zum stillen, aber es ist irgendwie trotzdem komisch und ich mag nicht so richtig dran denken, obwohl ich auch gern wieder zurück will, vor allem um fertig zu werden. der kleine geht dann auch mit 1 jahr 3 monate in den kiga. nach dem einen jahr zu hause beim großen war ich auch froh, dass er in den kiga kam. ich hab gemerkt, dass ich an meine grenzen kam mit ihm und ihm nicht das bieten konnte, was er in seiner gruppe erhält. wir haben eine sehr innige beziehung zu ihm und wenn dann hat der kiga ihm geholfen, anstatt ihn zu traumatisieren. ich denke es fällt mir jetzt leichter, da ich jetzt kein schlechtes gewissen mehr hab ihn dann in den kiga zu bringen wie damals.

von Biene88 am 17.09.2015, 13:56



Antwort auf Beitrag von filinchen1977

Ja ein komisches Gefühl ist es schon. Bei uns gehts ab Juni los. Beim Großen habe ich die Eingewöhnung gemacht und bin durch die Hölle gegangen. Beim Kleinen macht mein Mann die Eingewöhnung. Ich mache das nicht nochmal mit, bin dafür zu sensibel. Ich gehe ab 1. Geburtstag wieder arbeiten. Allerdings erstmal nur Teilzeit, 30h. Ab nächste Woche gehen wir zur Babymassage und Babyschwimmen. Anschließend suche ich mir noch eine Krabbelgruppe, damit er schon Umgang mit Gleichaltrigen hat. Ich bin nicht unbedingt wehmütig, weil er dann in die Krippe geht, denn ich finde, der Kontakt zu gleichaltrigen Kindern ist wichtig. Ich bin eher wehmütig, weil die Zeit so rast. Ruckzuck ist das Jahr vorbei und ich muss wieder los. LG

Mitglied inaktiv - 18.09.2015, 13:00



Antwort auf Beitrag von filinchen1977

Wir werden den Kleinen nächstes Jahr im August in die Kita geben. Er ist dann 15 Monate alt. Ich finde das Alter eigentlich super und finde den Gedanken bisher noch nicht so schwer. Aber es ist ja auch noch lange hin, wer weiß wie es mir dann damit geht. Aber ich möchte ja dann auch wieder arbeiten, sonst fällt mir ja die Decke auf den Kopf. Nur Mama sein und Haushalt machen ist einfach nicht so mein Ding. Und ich habe beim Großen gemerkt, dass ich viel entspannter mit ihm war als er in der Kita war und ich habe die Zeit mit ihm viel mehr genutzt und auch genossen. Er kam mit 11 Monaten in die Kita. Das war im Nachhinein etwas früh, aber mitten im Kita-Jahr bekommt man eben kaum Plätze. Dafür haben wir eine sehr sanfte Eingewöhnung gemacht (ca 3 Monate), weil er einfach etwas brauchte. Darauf lege ich auch beim zweiten Kind nächstes Jahr viel wert, aber ansonsten finde ich die Vorstellung noch ganz schön wieder ein bisschen was anders zu machen.

von Lotta_macht_Krach am 18.09.2015, 21:40