Huhu, wir haben es ebenfalls geschafft!!! Unser kleiner Mann kam am 17.8. spontan nach Einleitung mit 3300g auf 48cm und mit 36cm KU zur Welt. Eingeleitet wurde wegen sinkendem Fruchtwasser und stark verkalkter Plazenta. Auf meinen Wunsch einigten wir uns mit den Ärzten auf einen Tag natürlicher Einleitung bevor es medikamentös versucht werden sollte. Caulophyllum hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits drei Tage in Einleitungsdosis genommen. Im Krankenhaus ging's dann los mit wehenanregendem Bauchmassageöl und einem Wehencocktail. Anderthalb Stunden nach dem Cocktail waren schmerzlose Wehen alle 5 Minuten auf dem CTG, die nach einer weiteren Stunde zu schmerzhaften Wehen wurden. Witzigerweise hatte der Cocktail trotz Rizinusöl keinerlei abführende Wirkung, aber ich wehte ca. sechs bis sieben Stunden alle drei bis fünf Minuten bis ich darüber eingeschlafen bin. Am nächsten Morgen war das CTG wieder wehenlos und wir entschieden uns zur medikamentösen Einleitung mit Cytotec. Die erste Tablette um 9 Uhr brachte gut erträgliche Wehen in unregelmäßigen Abständen alle fünf bis zehn Minuten. Nach vier Stunden hätte die zweite Tablette gelegt werden sollen, aber weil die Ärzte im OP waren verzögerte sich das ganze um zwei Stunden. In der Zeit produzierte mein Körper eigene Wehen im gleichen Abstand. Der Befund um 15 Uhr ergab nach wie vor einen verschlossenen Muttermund und stehenden Gmh. Die zweite Tablette mit doppelter Dosis schlug gut an. Wehen kamen alle drei bis fünf Minuten und waren gut zu veratmen. Bis 18 Uhr kam ich mit der Atmung gut klar. Doch dann kamen die Wehen teilweise ohne oder nur einminütiger Pause und ich wusste nicht mehr wie ich durch diese Wehen kommen sollte. Also zurück in den Kreißsaal. Die Hebamme stellte fest, dass der Muttermund bereits 2-3cm geöffnet war und riet mir zu einem Schmerztropf. Zu dem Zeitpunkt war mir bereits alles egal^^ und ich nahm was sie mir empfahl. Mit dem Schmerztropf und der nachlassenden Wirkung der Einleitungtablette nach ca. vier Stunden wurden auch die Wehenpausen wieder etwas größer und ich konnte wenigstens etwas Kräfte sammeln. Während der Wehen hab ich Laute von mir gegeben, von denen ich nicht wusste, dass ich dazu imstande bin. Tönen ist da die Untertreibung schlechthin, aber die Hebammen fanden das überhaupt nicht schlimm und haben mich sogar ermutigt. Ich hab nur gehofft, dass sonst grad keine andere Schwangere in der Nähe ist^^. Zwischen den Wehen hab ich wohl ziemlich geflucht und hatte immer etwas Sorge um meinen Kreißlauf. Wegen der schnell einsetzenden starken Wehen waren wir nicht mehr zum Essen gekommen und ich fand diese heftigen Wehen sehr kräftezerrend. Um 19:30 Uhr meinte die Hebamme, ich würde klingen als wäre der Muttermund vollständig und untersuchte mich. Dem war dann auch so. Ich meinte, dass ich dafür gerne eine andere Position einnehmen würde und sie half mir beim Aufrichten. Ich kniete dann auf dem Kreißbett und konnte mich mit den Armen über die Kopflehne stützen. Das fand ich super, so hatte ich vor mir nur die Wand, neben mir meinen Mann und bekam nicht mit wie hinter mir die Hebammen und der Arzt ihre Utensilien vorbereiteten. Dann ging es ans Pressen. Das fand ich im Vergleich zu vorher gar nicht mehr so schmerzhaft, nur wahnsinnig unangenehm. Aber die Hebammen haben mich angeleitet und angetrieben. Zum Ende hin fragte sie mich ob ich die Haare fühlen will, aber ich hab ehrlich gesagt überhaupt nicht damit gerechnet, dass der Kopf soo weich ist und dachte ich würde ihn gar nicht richtig erreichen. Die Geburt des Kopfes war noch mal mega unangenehm und ich hab gehört, dass sie sich schnell zu einem Dammschnitt entschieden. Den habe ich auch bemerkt, aber nicht als schmerzhaft. In der Situation war das nur ein Mini-Detail. Nach zwei weiteren Presswehen war das Baby da und ich fragte mich wo denn die Glücksgefühle aus dem Fernsehen seien. Ich war zwar mega erleichtert, dass es nun endlich rum war, aber die Freude über das kleine Kerlchen war noch nicht da. Mir wurde dann erstmal beim Umdrehen und hinlegen geholfen. Dann bekam ich den kleinen Mann auf die Brust. Er war super süß und es war ein unbegreifliches Gefühl, aber nach wie vor kein glückliches. Mit einer weiteren Presswehe kam die Plazenta und der Arzt machte sich bereit zum Nähen. Ich befürchtete schlimmes und bettelte um eine Vollnarkose, die mir aber verwehrt wurde…. Ich bekam Lachgas und atmete wahrlich kontinuierlich das Zeug, aber die Stunde nähen fand ich trotzdem am grausligsten. Trotz Lokalanästhesie fand ich es sehr unangenehm und schmerzhaft. Letztlich war es ein Dammriss und ein Dammschnitt mit dem man verhindern wollte, dass der Riss den Schließmuskel erreicht. Dennoch, das nächste Mal bestehe ich auf die Vollnarkose. Fazit: Ich hatte mich mit Hypnobirthing auf die Geburt vorbereitet und kam Dank der Atemtechniken bis 18 Uhr und somit anderthalb Stunden vor Ende der Geburt sehr gut zurecht. Im letzten Teil der Geburt hat mich das Wissen um die tiefe und gleichmäßige Atmung für die Versorgung des Kindes vor Panik bewahrt. Meinen Mann hatte ich im Vorhinein geimpft was er alles tun und lassen soll und er war mir eine wahnsinnig gute Unterstützung, hat mir gut zugeredet, an die Atmung erinnert etc. Auch hatte ich dank Hypnobirthing eine Liste mit Wünschen/ Anliegen für die Geburt in den Mutterpass gelegt und die Hebammen haben wirklich versucht die Wünsche zu erfüllen. Beispielsweise wollte ich den Öffnungsgrad des Muttermundes während der Geburt nicht wissen, weil ich mir dachte, dass mich das eventuell deprimiert. So war ich zwar teilweise etwas unsicher wie lang die Geburt noch dauert, weil ich einen mehrtägigen Einleitungsmarathon befürchtet hatte. Aber umso erleichterter war ich, als die Hebamme sagte, dass wir vor Sonnenuntergang schon Eltern wären. Auch wollte ich möglichst wenig vaginale Untersuchungen und ich bin jedes Mal vorher gefragt worden. Das Krankenhaus war die richtige Entscheidung! Ich hab danach entschieden wo ich mich am wohlsten fühle und wo ich mir eine ruhige, stressfreie Geburt am ehesten vorstellen konnte. Ich will unbedingt nochmal mit meiner Hebamme sprechen wegen dieser unglaublich schnellen Geburt. Bedenkt man den Befund um 15 Uhr waren erst ab da muttermundwirksame Wehen und somit die Geburt mit 5,5 Stunden eine superschnelle Geburt für ein erstes Kind. Waren Akupunktur und Globuli gemeinsam doch zu viel des Guten? Seit gestern sind wir mit dem kleinen Zwerg zu Hause und mit nachlassendem Muskelkater in sämtlichen Körperbereichen und nachlassenden Schmerzen, die Dank Ibuprofen gut erträglich sind, kommen die Glücksgefühle! Das Gespräch mit der entbindenden Hebamme bei Entlassung hat mir nochmal sehr geholfen. Wahnsinnserlebnis so eine Geburt und nun liegt der kleine Krümel, den man so lang mit sich rumgetragen hat neben einem und macht so lustige, süße Geräusche im Schlaf :) Wir sind definitiv verliebt und freuen uns riesig auf die nächste Zeit!
von Sternchenhimmel am 20.08.2017, 20:40