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Enttäuscht und Tief traurig

Thema: Enttäuscht und Tief traurig

Heute habe ich es meinen Geschwistern "erzählt", dass bei uns noch mal Nachwuchs kommt. Mein Bruder hat noch gar nicht reagiert und meine Schwester hat mich mit Vorwürfen zugeschüttet. Das letzte Jahr war nicht leicht, meine Eltern mussten mir viel zur Seite stehen und haben sich große Sorgen gemacht. Noch ein Kind ist wohl in vielen Augen Wahnsinn. Dennoch hatte ich auf etwas Verständnis gehofft. Zumal sie vor Jahren selber Probleme hatte und unseren Eltern schlaflose Nächte bereitete. Da gab ich zu ihr gestanden, ihr Mut zu ihren neuen Weg gemacht. Ich habe nur Vorhaltung und ein schlechtes Gewissen erhalten. Ich könnte mich so Ärgern, es ihr geschrieben zu haben. Ich hatte gehofft, dass sie sich etwas für uns freut. Aber Anscheinend wird es nur ne Belastung und unsere Eltern noch mehr Sorgen bereiten. Sie hat mich nun auch überzeugt, es unseren Eltern erst nach Weihnachten zu sagen. Ich finde es blöd, je länger ich warte, umso böser werden sie vielleicht, weil ich es so lange verheimlicht habe. Nach Weihnachten bin ich dann schon Ende 4. Monat. Irgendwie möchte ich Ihnen aber auch nicht das Fest versauen. Was würdet ihr machen?

von Mine74 am 16.12.2016, 22:50



Antwort auf Beitrag von Mine74

Ich würde abwarten wie die stimmumg weihnachten ist und "aus dem bauch" entscheiden ;)

von NeNeLe am 16.12.2016, 23:08



Antwort auf Beitrag von Mine74

Absurd, das tut mir leid für dich. Sag es deinen eltern gleich, dann renkt sich das bis weihnachten alles ein. Wer braucht gespieltes weihnachten. Deine Eltern wollen bestimmt auch wissen, was Sache ist. Ich wünsche dir von Herzen, dass sie bis Juni alle das Freuen drauf haben.

von reetta am 17.12.2016, 07:22



Antwort auf Beitrag von Mine74

Lass dich mal fest drücken Die Reaktion deiner Geschwister tut mir richtig leid. Ich wünsche dir, dass sie sich bald mit euch freuen können. Ich würde es Weihnachten auch spontan entscheiden, aber so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Geht es dir selber besser, wenn du es noch nicht erzählst? Wenn ja, würde ich warten.

von 0815baby am 17.12.2016, 07:40



Antwort auf Beitrag von 0815baby

Danke euch! Ich habe das Gefühl, je länger ich mit dem Outing warte, umso schlechter nehmen Sie es auf. Dann hatte ich Tagelang ein Geheimnis, wo sie mir immer noch helfen. Ich weiß nicht, ob sie sich dann verraten fühlen. Ich glaube ich würde schon traurig sein, wenn man sowas wichtiges so lange vor mir verheimlicht. Aber ich weiß eben, dass es ein Schock für sie sein wird und schlaflose Nächte bedeutet. Weihnachten möchte ich Ihnen aber nicht vermiesen. Das letzte Jahr war schon hart für sie. Keine leichte Entscheidung.

von Mine74 am 17.12.2016, 08:25



Antwort auf Beitrag von Mine74

Wir haben auch einiges an Gegenwind bekommen, dass wir uns auf ein drittes Kind eingelassen haben, weil die Behinderung beim zweiten halt rezessiv vererbbar ist und auch dieses Kind zu 25% betroffen sein kann. Auch wir haben beim zweiten Kind SEHR viel Hilfe gebraucht, nicht zuletzt, damit das älteste nicht untergeht, wenn man den ganzen Tag mit Magensonde und Therapien vom zweiten beschäftigt ist und von Arzt zu Arzt rennt, damit dann mal (nach über 2 Jahren) eine Diagnose gefunden wird. Da waren Reaktionen bei von: "Wie konnte DAS denn passieren", "Ihr seid bekloppt", "Naja, man muss ja nicht jedes Kind behalten" (persönlich mein schlimmster Spruch, der Kontakt zu der Person wurde auch DEUTLICH weniger.) Aber: Viele dieser Sprüche kamen quasi im ersten Schock (ok, bislang brauchten wir auch Kinderwunschbehandlung, dieses Mal hat es so geklappt, nichtsdestotrotz sind wir das "Risiko" einer Schwangerschaft bewusst und willens eingegangen) und die meisten Personen, besonders die wichtigsten, haben sich innerhalb der nächsten Tage beruhigt und freuen sich jetzt mit. Ich würde es vor Weihnachten sagen, dann können sie sich wieder beruhigen und ihr habt nicht das ganze Fest ein schlechtes Gewissen. Unsere Argumentation, es einem Teil der Leute, von denen Gegenwind zu erwarten war, erst spät zu sagen, war, wir wollten erst den dritten Monat rum haben, damit das Risiko einer Fehlgeburt nicht mehr so hoch ist. Das war eine schöne Ausrede, wo man nichts gegen sagen kann. Im vierten Monat fällt die allerdings weg bei euch. Vom Verstand her weißt du, dass die Vorwürfe nicht zuletzt auch aus Sorge um euch kommen. Trotzdem tun sie weh. Aber in ein paar Tagen könnt ihr darüber sprechen, noch mal klar sagen, dass ihr euch dieses Kind wünscht, dass ihr euch überlegt habt, dass ihr das trotz eurer Probleme schaffen könnt (wir haben dann aufgezählt, dass wir überlegt haben, dass ausreichend Geld, Räume, Platz im Auto, WISSEN um die Folgen der Behinderung, wenn sie noch mal auftritt und nötigen Therapien, und die Möglichkeit eine Erhöhung der Kindergartenzeiten der beiden Geschwister da sind und DANN erst das nächste Kind riskiert haben). Wenn die Leute sehen, dass ihr nicht blauäugig ein weiteres Kind bekommt, sondern euch Lösungsideen für welche Probleme auch immer ausgedacht habt, geht es meist wieder besser. Trotzdem darf man auch klar sagen: Wir fühlen uns so unvollständig, dieses Kind gehört dazu. Beziehungsweise bei Gläubigen: Der liebe Gott hat entschieden, dass in unserem Leben und Herzen noch ein Kind dazugehört. Bring es hinter dich, erzähl es und bis Weihnachten sind die Wogen wieder geglättet mit etwas Glück.

von tanzmit am 17.12.2016, 09:46



Antwort auf Beitrag von Mine74

Hi, diese Reaktion ist natürlich sehr traurig und enttäuschend. Wir haben auch einige negative Reaktionen bekommen. Wollt ihr es nochmal riskieren , das wird aber viel anstrengender mit 2 - müsst ihr wissen , und teilweise einfach keine Glückwünsche. Das ist enttäuschend. Zum Glück gibt es doch viele Menschen die sich richtig mit einem freuen. In eurem Fall würde ich dieses Wochenende alles klären. Selbst wenn ihr nichts sagt werdet ihr euch vielleicht verraten und dann ist das sehr unangenehm an Weihnachten. Ich wollte es einer Freundin so lange wie möglich nicht sagen. Vor 2 Wochen hat sie es mir aber am Bauch angesehen und natürlich weil ich auf Ihrer Party nichts trinken wollte. Selbst wenn sie es dir nicht anmerken kann sich auch einer von deinen Geschwistern verplappern. Warum braucht ihr denn so viel Hilfe von deinen Eltern? Lg Melanie

von MamiJuni2013und2017 am 17.12.2016, 10:27



Antwort auf Beitrag von MamiJuni2013und2017

Mein Mann hatte im Frühjahr einen Nervenzusammenbruch/burn out. Er war 8 Wochen in der Klinik. Ich musste von heute auf morgen sein Büro managen. Mein Jüngster, der noch nicht in den KiGa geht, war dann bei meinen Eltern. Ca 3 Monate jeden Tag. Natürlich waren sie mir auch psychisch eine große Hilfe. Mein Mann hat sein Büro/Selbständigkeit aufgeben und wird nach seiner Reha(da ist er noch bis Weihnachten) angestellt auswärts arbeiten. Was für uns natürlich ne Umstellung bedeutet. In der Woche bin ich so auf mich alleine gestellt, da er nur am WE zu Hause sein wird. Wenn es dann in der SS doch noch zu Problemen kommen sollte, werde ich Ihre Hilfe sicher wieder brauchen. Naja, und arbeitslos bin ich nun da das Büro zu ist auch. Da ich vor der Elternzeit ja bei meinem Mann gearbeitet habe. Ist natürlich nachzuvollziehen, dass sich meine Eltern eher Sorgen machen, als das sie sich freuen.

von Mine74 am 17.12.2016, 12:17



Antwort auf Beitrag von Mine74

Ich würde es auch vor Weihnachten sagen, bevor es dann an den Feiertagen irgendwie eskaliert. Eigentlich finde ich es immer doof, wenn man in der Familie oder in dem Freundeskreis auf solche Reaktion trifft. Die Reaktion der Mitmenschen ist aber auchschwer einschätzbar, wie ich bemerkt habe. Eine Kollegin von mir hat den Braten gerochen und fiel mir dann vor Freude um den Hals, eine andere, etwas ältere Kollegin daneben (kinderlos) reagierte nach erster Sprachlosigkeit sehr zurückhaltend. Wir haben beide eine ähnliche Krankheitsgeschichte, was Gebärmutterhals-Op angeht und ich weiß halt nicht, ob ihre Kinderlosigkeit so gewünscht ist oder nicht. Montag werde ich es der Teamleitung mitteilen, da hab ich auch null Plan, wie sie reagiert. Ich rechne von Fassungslosigkeit bis hin zur Freude mit allem. Ich drücke dir aber von die Daumen, dass das alles gut wird. Klar bedeutet ein Baby Stress, aber deswegen muss man doch nicht gleich von Wahnsinn sprechen

von frenzy87 am 17.12.2016, 17:40



Antwort auf Beitrag von Mine74

Hi, das tut mir sehr leid. Es klingt nach einem wirklich hartem Jahr. Ich bin auch selbständig und mein Mann macht mein Büro. Also genau andersrum wie bei euch. Der Druck ist schon enorm und wir haben es ein paar mal nur mit Glück geschafft. Mit Burn out hatte ich vor Jahren auch Probleme. Dann das Geschäft zu verlieren ist schon hart. Aber auch eine Ausnahmesituation. Ich finde da kann man schon etwas Hilfe von der Familie in Anspruch nehmen. Eigentlich doch ganz normal. Das ihr jetzt einen Neustart im Leben macht ist doch gut. Ein neues Baby gibt deinem Mann bestimmt richtig Auftrieb. War bei mir so. Und ein neuer Job ist doch prima. Das ist doch alles sehr positiv. Versuch doch das zu betonen wenn du mit deiner Familie sprichst. Und das du unter der Woche ohne Mann bist geht doch vielen so. Das schaffst du schon. Frag doch öfter mal ne Freundin. Wenn dein Kleiner jetzt im Kindergarten ist kannst du mittags spielverabredungen treffen. Dann hast du mittags auch mal Ruhe. Mach ich auch so. Dann geht meine kleine direkt nach dem Kindergarten bis abends mit zu einer Freundin. Lg Melanie

von MamiJuni2013und2017 am 18.12.2016, 08:24