Frage: Vegetarische Ernährung

Hallo, Meine Tochter (im April 5 Jahre) möchte seit kurzem kein Fleisch mehr essen. Jetzt bin ich etwas ratlos was ich ihr kochen kann. Bei Gemüse ist sie sehr mäkelig. Generell wird Unbekanntes eher abgelehnt. Auf was sollte ich denn nun achten? Haben sie Ideen was ich ihr anbieten könnte? Mfg, Bettina

von bettina_7 am 07.01.2018, 18:07



Antwort auf: Vegetarische Ernährung

Hallo Bettina Das Verhalten deiner Tochter ist nicht ungewöhnlich. Viele Kinder entwickeln plötzlich manchmal besondere Vorlieben und Abneigungen gegenüber bestimmten Speisen oder ganzen Lebensmittelgruppen. Bei den meisten Kindern reguliert sich das ganz schnell wieder von alleine. Nur ganz wenige bleiben wirklich dabei. Wenn dein Kind also zuvor gerne und gut bzw viel oder sagen wir mal tierische Produkte in normalen Mengen gegessen hat, wird sich das wieder geben. Mach einfach kein großes Aufhebens aus der Sache und lass sie zunächst einfach mal gewähren. Zeige ihr in keinster Weise, dass du dir Sorgen machst. Heutzutage wird eine vegetarische Lebensweise nicht mehr kritisch beurteilt. Es ist auf jeden Fall möglich, dass du deine Tochter vegetarisch ernährst. Ein paar Dinge gilt es allerdings zu beachten, damit sich deine Tochter gesund ernähren kann. Der kritischste Nährstoff ist das Eisen, das besonders der heranwachsende Organismus in ausreichender Menge benötigt. Bei einer ausgewogen zusammengestellten und abwechslungsreichen Ernährung, ist das aber überhaupt kein Problem. Heutzutage ist eine vegetarische Lebensweise völlig normal und gilt auch als für Kinder gut geeignet - im Gegensatz zur veganen Ernährung, ist der Vegetarismus für Kinder gut geeignet. Denn in der vegetarischen Ernährung sind Milchprodukte (und Einer) ein wichtiger Bestandteil. Sie liefern Vit B12 und Eiweiß. Ich beschreibe dir einfach mal kurz die wesentlichen Punkte der vegetarischen Ernährung. Ganz allgemein gesprochen, bildet die Grundlage für eine gesunde Ernährungsweise die sog. optimierte Mischkost = Optimix. http://www.optimix-schmeckt.de/ Ganz allgemein geschildert so: das tägliche Essen* sollte bestehen aus: Reichlich Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag gefolgt von Milch- und Milchprodukten Fleisch, Fisch Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein Wenn man nun die Lebensmittelgruppe Fleisch/Fisch weg lässt, muss man diese Gruppe durch adäquate Produkte ersetzen. Das sind bspw Hülsenfrüchte, Nüsse bzw Nussmuse, bestimmte Gemüse- und Getreidekombinationen, bspw auch Soja (Tofu, Tempeh) u.v.m. Auch Hafer ist gut geeignet. Die vegetarische Ernährungsweise sollte, zumal für Kinder, allerdigs nicht einfach nur das Weglassen von Fleisch sein. Die vegetarische Küche sollte vielseitig sein. Versuche es bspw mal mit Grünkern oder roten Linsen. Mit Kichererbsen oder abgekochten Sprossen..... Betreffs Eisen ist hier besonders Hafer zu empfehlen und vor allem verbessert das gleichzeitige Vorhandensein von Vitamin C die Resorption von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln. Das kennst du ja vermutlich noch aus der Beikostzeit. Milch hemmt die Eisenresorption, weshalb du im Laufe des Tages bspw ab und zu darauf achten kannst, dass deine Tochter nicht ständig Milchprodukte statt Fleisch isst. Vermische häufig mehrere Getreidesorten und backe daraus bspw Brot. Vermische mehrere Gemüsesorten und bereite daraus eine Cremesuppe zu. Das Kombinieren erhöht jeweils die biologische Wertigkeit der Proteine. Auch sehr empfehlenswert in der vegetarischen Küche sind Keime/Sprossen. Sie sind wahre Nährstoffbomben. Hast du schon einmal Sprossen/Keimlinge selbst gezogen? Sprossen gibt es auch fertig und frisch in gut sortierten größeren Supermärkten im Kühlregal (als Konserve im Glas sowieso). Sie sind wahre Schätze an Nährstoffen und sollten ab und zu ruhig einmal in der vegetarischen Küche dabei sein. Sprossen für Kinder immer abkochen!!!!. Lies auch einmal diesen Text: www..rund-ums-baby.de/ernaehrung/vegetarisch-fuer-kinder.htm Noch mal eine Zusammenfassung: Gemüse und Getreide bilden bei der vegetarischen Ernährungspyramide die Basis. In der vegetarischen Ernährungsweise sollten möglichst viele verschiedene Getreidesorten (auch Vollkorn) gegessen werden und diese am besten immer mit mehreren Gemüsesorten kombiniert werden, damit sich der Eiweißgehalt verbessert. Auch Nüsse (für Kleinkinder als Mus) und Saaten (evtl eingeweicht oder stark zerkleinert) , sowie ggf Sprossen/Keimlinge und Hülsenfrüchte und ab und zu Sojaprodukte (wenn gefällt) sollten ihren regelmäßigen Platz in der Ernährung haben, sowie Milchprodukte und Ei. Als Brotbelag eignen sich Nussmuse, die du ggf, je nach deinem Küchengerät, selbst herstellen kannst. Nussmus gibt es in allen Sorten und Variationen im Naturkosthandel/Reformhaus zu kaufen. Ausserdem eignet sich Avocado (pur zerdrückt und leicht gesalzen) oder zu Aufstrichen verarbeitet. Auch gibt es herzhafte Brotaufstriche auf Sojabasis zu kaufen, mit Hefeanteil oder ohne Hefeanteil, manche mit Nussmusen und Gemüse/Kartoffel, Ölen. Und Selbermachen ist selbstverständlich auch möglich. Und ich empfehle dir im Besonderen: Haferflocken in allen Variationen: in Müsli, in Gebäck, in herzhaften Gerichten. Probiert sämtliche Getreideprodukte aus und findet leckere Gerichte. Mit Haferflocken kannst du so allerlei zaubern. Vom Müsli über Bratlinge bis zu Gebäck....Hafer ist proteinreich und enthält viel (gutes) Fett, außerdem Mineralien wie Eisen, Zink und Kalzium, viele B-Vitamine, Folsäure. Auch wichtig in der vegetarischen Kinderküche sind Hülsenfrüchte wie rote Linsen (für Kinder) und Kichererbsen. Hier kannst du experimentieren und ein Rezept finden, das euch schmeckt. Einmal die Woche kann ein Gericht auf Tofu(Soja)Basis.dabei sein. 1-2 x die Woche ein Gericht mit Ei und 2-3 mal die Woche ein Gericht mit Getreide und Käse. Die Zeit ist jetzt etwas heikel und braucht deine sensible Unterstützung. Zum Einen solltest du die Tatsache, dass deine Tochter kein Fleisch (mehr) essen möchte nicht überbewerten und dies auch nicht verbal ständig kundtun. Zum Anderen gilt es behutsam deine Tochter an neue Lebensmittel heranzuführen, welche die Lebensmittelgruppe "Fleisch" ersetzen und ausreichend adäquate Nährstoffe liefern. Die Schwierigkeit besteht für dich zunächst erst einmal darin, deiner Tochter Ersatzprodukte wie Getreide und Gemüse, ggf Tofu (Soja), Hülsenfrüchte u.a schmackhaft zu machen. Wofür brauchst du zunächst die intensiverer Unterstützung? Brauchst du eher neue Anregungen für die Küche, Rezepte? Oder siehst du die größere Herausforderung für dich eher darin, deiner Tochter vorsichtig die neue Essweise nahe zu bringen? Brauchst du Tipps, wie du neue Lebensmittel in euren Essalltag einbauen kannst? Rezepttipps: Rezeptvorschläge: Haferbratlinge: 1 Tomate roh pürieren, etwas Tomatenmark zugeben, würzen, feine Haferflocken zugeben, so dass eine dicke Masse entsteht. Etwas Paniermehl/Semmelbrösel zugeben, bis die Masse ganz fest ist. Quellen lassen. Anschließens mit den Händen Bratlinge formen und in Öl braten. verfeinerte Version mit Mengenangaben: Haferflockenbratlinge 1-2 kleine Tomaten (roh) mit ggf frischem Basilikum pürieren 1,5 Tl Öl zugeben, 50-60g feine Haferflocken. 15-20g Mehl, würzen 1 kleine Zwiebel ganz fein schneiden, in etwas Öl/Wasser gar und weich dünsten. Die Haferflocken mit den Tomaten und Gewürzen, den gedünsteten Zwiebeln vermengen. Danach das Mehl zugeben. Masse ca 20 min quellen lassen. Esslöffelweise in eine Pfanne mit heißem Fett geben und braten. Schmecken auch kalt und aufgewärmt sogar noch besser Chinakohl, 1 kleinen Chinakohl in feine Streifen schneiden, waschen (eigentlich dazu: eine kleine Möhre, klein geschnitten, für die Farbe) ein ca 2 cm Stück Ingwer (in groben Stückchen) 1 große Zehe Knoblauch in Scheiben geschnitten zusammen in ca 1 TL Butter oder Öl in einem Topf dünsten Mit Kokosmilch (ca 100- 150 ml), aufgiessen und würzen mit Salz, Pfeffer, edelsüßem Paprikapulver (geht das?), Prise Zucker .... aufkochen lassen und schliesslich den Chinakohl zugeben. Umrühren und Deckel aufgeben Den Chinakohl weich garen und anschliessend nochmals abschmecken. dazu: Süßkartoffelbratlinge 150g Süßkartoffel 1 mittelgroße Zwiebel fein gewürfelt 2 TL getrocknete Petersilie 1 EL Margarine/Öl Salz Öl 50g Haferflocken, zerkleinert Gegarte Süßkartoffel kurz abkühlen lassen, schälen und dann zerstampfen. Den Stampf mit den Haferflocken, dem Ei, 2 Esslöffeln Öl, den gedünsteten Zwiebeln, der Petersilie sowie etwas Salz und Pfeffer vermengen. Anschließend kannst du die Süßkartoffel-Masse zu vier Bratlingen formen. deluxe Version - ausserdem in die Süßkartoffelmenge dazu geben: 1 Ei Semmelbrösel geriebene Möhre und Zucchini mischen Bratlinge formen und braten Linsenbratlinge 100g rote Linsen in 200ml Wasser weich kochen, ca 20 min. 200g Zucchini grob raspeln und ausdrücken, 2 EL Öl, Mehl, Gewürze, Semmelbrösel braten auch eine Idee: Kichererbsen (eingewecht und gekocht oder fertig aus der Dose) sowie Kidneybohnen kannst du ab und zu als Fingerfood (evtl platt gedrückt) anbieten. siehe auch einmal hier: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=40117&suche1=vegetarier&seite=1 https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/7jaehriger-Vegetarier_29904.htm Brokkolicremesuppe mit French Toast: https://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=6&forum=kochen-fuer-kinder#start Blumenkohlcremesuppe: Blumenkohl großzügig vom Strunk befreien, die Röschen abteilen und gut waschen. Die Röschen in Salzwasser/Gemüsebrühe (etwa 2/3 bedeckt)* kochen, bis sie weich sind. Einen Teil (ca 100 ml) des Garwassers in ein Gefäß füllen. Den Blumenkohl mit dem Kochwasser pürieren. In die zuvor abgenommene Flüssigkeit mit dem Schneebesen Mehl (ca 1 EL) einrühren. Das Pürierte im Topf nochmals zum Kochen bringen und die Mehlpaste dazu geben und aufkochen. Dabei immer Rühren. Einen Schuss Sahne zugeben, nachwürzen (Salz, Zucker, Gemüsebrühe Instant, Hauch Muskat) und einen guten Stich Butter. Umrühren, abschmecken, fertig. Wenn die Suppe zu krümelig ist, nochmals pürieren und/oder durch ein Sieb streichen. Kräftig abschmecken. Am besten schmeckt die Suppe, wenn sie eine Weile durchgezogen ist und nicht ganz frisch gekocht gegessen wird. Ähnlich kannst du auch Brokkolicremesuppe herstellen. Bei der Brokkolicremesuppe ist es gut, den Brokkoli großzügig vom Strunk zu befreien und ca 3-5 min zu blanchieren. Derweil in einem Topf 1 kleine Zwiebel in Butter (ca 1 EL) anschwitzen und ggf Wasser zum Garen zugeben. Wenn die Zwiebel gut weich ist, ca 1 -2 EL Mehl mit dem Schneebesen einrühren (= Mehlbutter) und den Brokkoli sowie ca 1/2 l Wasser (= Gemüsebrühe) zugeben. Alles aufkochen und ca 20 min köcheln. Pürieren, Sahne zugeben, nachwürzen (Zucker, Salz, Pfeffer, Muskat). * so dass die Konsistenz nach dem Pürieren von Röschen und Wasser leicht cremig wird dazu: French Toast 2 Sch Toastbrot mit etwas Milch beträufeln,sodass das Brot etwas weich wird. ca 1 kleines Ei verquirlen die Toastbrot scheiben darin wenden, anschliessend in Semmelbröseln wälzen. In etwas Butter in einer beschichteten Pfanne wie Schnitzel knusprig braten. Nach dem Braten etwas auskühlen lassen und in kleine Stücke schneiden. Ca 2-3 P Nudelsuppe: 150g Buchstabennudeln, ca 1 TL Gemüsebrühe, 1/2 TL getr. Petersilie (oder frische) mit ca 500(-700ml) Wasser und 2 EL TK-Erbsen in ca 8 min weichkochen. 1 EL Butter und 1 kleine Dose Mais zugeben. Abschmecken. Pro Person ein Wienerchen in die Suppe geben. Mit Brot/Brötchen servieren Bei den Brötchen kannst du mit verschiedenen Getreidesorten experimentieren. Ich empfehle dir als Getreidesorten als Weizenalternative den beliebten Dinkel aber auch unbedingt den Emmer. Er schmeckt gut und hat hervorragende Backeigenschaften sowie viele Nährstoffe. Tipps zum Brotbacken und Rezepte gebe ich dir gerne auch..... Frische grüne Erbsencremesuppe: TK-Erbsen in leicht gesalzenem Wasser kochen. Nach dem Kochen pürieren und anschliessend noch mal durch ein Haarsieb streichen. Mit Sahne nochmals aufkochen, abschmecken (Zucker, ganz wenig Salz) - Toll! Erstens knallgrün, zweitens lecker, und in kleinen Mengen auch gut verdaulich. Die blähenden Häutchen sind entfernt. orientalischer Reis 1 kleine Zwiebel, klein gewürfelt in 1 TL Öl glasig dünsten 5 getrocknete Aprikosen, kleingeschnitten mit ¼ TL Zimt 1/2 EL Honig in 2 EL Butter ebenfalls mitdünsten 100g Risottoreis zufügen, sowie eine Handvoll Rosinen. Umrühren, salzen, und Wasser zufügen, ach und nach, ca 500 ml, immer wieder rühren. So viel Wasser nachgiessen, wie es in der Garzeit in ca 20-30 min notwendig wird. Mit 2 EL Mandelstifte oder Mandelblättchen, in der Pfanne kurz trocken angeröstet, servieren. Dazu Gemüse ezept zur Herstellung von Mandeldrink: 1. ca 50g Mandeln in eine Schüssel mit Wasser geben (darf ruhig ordentlich viel Wasser sein) und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. 2. Mandeln in ein Sieb abgießen, unter fließen kaltem Wasser gründlich abspülen 3. ca 2 Datteln entsteinen, grob zerkleinern. 4. Mandeln, Datteln und ca 150-170 ml Wasser in den Mixer geben. Alle Zutaten gut mixen, bis ein Brei entsteht. 5. Den Brei in ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb geben, abtropfen lassen, dann vorsichtig auswringen. 6. Sofort konsumieren oder den Mandeldrink aufkochen und nach dem Abkühlen im Kühlschrank aufbewahren. Hier sind Tipps, wie du deine Tochter zum Probieren neuer Speisen animieren kannst: Um Gemüse in großer Sortenvielfalt zu bieten, kannst du Cremesuppen kochen. Cremesuppen werden meistens gut akzeptiert, weil die Konsistenz den meisten Kindern gut gefällt. Eine Gemüsecremesuppe könntest du täglich als Vorspeise (zu Beginn in kleinen Mengen, bspw servriet im Puppengeschirr) anbieten. Mit der Routine steigt die Bereitschaft, diese einfach aufzuessen. Hilfreich kann sein, wenn du bspw zum Würzen die jeweils gleichen Gewürze verwendest und immer die gleiche Gemüsebrühe (Instant?) als Grundlage verwendest. Auch möglich für den Mahlzeiteneinstieg ist das Anbieten einer kleinen Portion Rohkost - fein geriebene Möhre, Kohlrabi, Zucchini, etc. Zu Anfang würde eine täglicher Teelöffel ausreichen. Die Menge könnt ihr steigern und im Alter deiner Tochter kann sie sich die Rohkost evtl auch selbst verfeinern, indem du ihr verschiedene Gewürze zum Probieren gibst, die sie sich dazu mischen kann. Verwende getrocknete Gewürze oder auch mal frische Kräuter. Lass deine Tochter auch beim Kochen und Zubereiten sämtlicher Speisen mithelfen. Dabei kann sie auch Probieren und das vorsichtige Nachfragen nach ihrer Meinung, kann Berührungs-und Probierängste nehmen. Wenn Essen nicht als Zwang empfunden wird, steigt die Bereitschaft, Neues einfach "nur" mal zu kosten. Über das Probieren wächst die Neugier und die Gewöhnung daran. Auch sehr empfehlenswert in der vegetarischen Küche sind Keime/Sprossen. Sie sind wahre Nährstoffbomben. Hast du schon einmal Sprossen/Keimlinge selbst gezogen*? Sprossen gibt es auch fertig und frisch in gut sortierten größeren Supermärkten im Kühlregal (als Konserve im Glas sowieso). Sie sind wahre Schätze an Nährstoffen und sollten ab und zu ruhig öfter in der vegetarischen Küche dabei sein. Sprossen für Kinder allerdings immer !!!! abkochen!!!!. *Für den Anfang der Sprossenzucht empfehle ich dir dazu den Kauf eines Keimglases (gibt's im Naturkostladen*) und einer dazugehörigen Anleitung sowie bspw Alfalfa Mungobohnen. Diese schmecken bspw in Frühlingsrollen oder asiatischen Nudelgerichten. Frische Sprossen (ganz allgemein) solltest du für die Kinderküche immer (!) vor Verzehr garen oder zumindest blanchieren. Wir ziehen unsere Sprossen einfach in einem ausgedienten Gurkenglas und gießen das Wasser mit einem Sieb ab. Die Sprossen werden, je nach Sorte, ein paar Stunden eingeweicht. Das Wasser wird anschließend abgegossen. Danach werden die Sprossen im Glas, zwei Mal am Tag, jeweils mit Wasser befüllt/gespült und das Wasser abgegossen. Wenn die Sprossen groß genug sind, schwimmen beim Wässern die Hülsen oben. Diese schöpfe ich ab und blanchiere die Sprossen. Danach wandern sie in den TK, wenn ich sie nicht direkt verbrauche. Deiner Tochter wird das Sprossenziehen bestimmt Spaß machen. Pizza ist übrigens auch eine gute Möglichkeit, um verschiedene Gemüsesorten schmackhaft zu machen und um sie zu kombinieren. Hilfreich kann auch sein, den Gerichten phantasievolle Namen zu geben, die zu den Interessen deines Kindes passen. Welche "Helden" mag dein Kind, Lillifee? Benenne die Gerichte entsprechend. Zutaten bspw als Bild (Gesicht z.B.) auf den Teller legen. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden, dann die Nase und die Haare... Richte die Teller schön her, übersichtlich, mit kleinen Portionen, das animiert zum Essen. Für die tägliche Vitamin C-Zufuhr empfehle ich dir frisch gepressten Mandarinensaft (bzw Clementinen oder was auch immer es im Supermarkt zu kaufen gibt). Denn der schmeckt süß und mild, überhaupt kein bisschen sauer. Ganz besonders fein wird der Saft, wenn du ihn durch ein Haarsieb streichst, so dass etwaige Fruchtstückchen entfernt werden, wodurch die Konsistenz ganz flüssig wird. oder wie wär´s mit Nachtisch Obstsalat: 1/2 Banane, 1Kiwi, 1Apfel, 1 Birne in kleine Stückchen schneiden. Mit 2 TL Bourbon-Vanillezucker bestreuen, 100 ml Orangensaft (am besten frisch gepresst) zugeben. Umrühren. Essen. Hier noch ein sehr leckeres Milchreisgericht: Ca 3 P 100g Milchreis mit ca 15 Rosinen plus 1 Msp Zimt und 1 EL Zucker mischen. Lass dein Kind daran riechen. Denn das riecht so gut und appetitlich, dass man am liebsten sofort essen möchte... Die Mischung in 300 ml Milch und 100 ml Wasser kochenEinmal aufkochen lassen und unter Rühren (ab und zu) auf kleiner Flamme köcheln lassen - ca 1/2 h bis der Reis gut weich ist. Wenn der Reis noch hart ist und Flüssigkeit benötigt, bitte Wasser nachgießen und weiter köcheln, bis der Reis gut weich ist. Fertig. Nach Geschmack kannst du noch kleingeschnittene Fruchtstücke zugeben. Statt Rosinen kannst du auch andere Trockenfrüchte mitkochen, kleingeschnittene getrocknete Apfelringe oder Datteln sind besonders lecker. Und zu guter Letzt: Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten, hilft es, Regeln aufzustellen. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen. Welche Regeln sind bei euch bspw für alle Beteiligten sinnvoll? Überlege einmal. Dränge deine Tochter im Allgemeinen auch nicht zu sehr zum Essen und thematisiere nicht zu oft ihre Eigenheiten. Wichtig für die Esserziehung sind auch Routine, Rituale und persönliches Vorleben. Besonders schön hat das einmal der bekannte dänische Familientherapeut, Jesper Juul, formuliert. Er bezeichnet Erziehung als "Osmose", Erziehung ginge vielmehr durch die Haut. Mehr als durch Worte gesprochen zähle die Haltung, die innere Einstellung - all das nähmen die Kleinen viel stärker wahr als Worte. Das Vorleben steht bei ihm an erster Stelle - persönliche Maßstäbe und Überzeugungen - unausgesprochen - prägten Kinder daher sehr. Welches vegetarische Gericht findest du demnach besonders interessant und lecker und hast Lust es auszuprobieren? Viel Spaß und guten Appetit! Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 08.01.2018