Frage: Kind 3 will kaum essen

Hallo, mein Kleiner wird noch zum Schlafen gestillt. Ansonsten haben wir in den letzten 4 Woche fast nur Rückschritte gemacht, er hat auf gar nichts Lust zu essen, außer Kekse oder Pudding, das würde er immer wollen. Sonst hat er auch gerne mal grüne Gurke, Äpfel oder Banane gegessen, an Gemüse Mais und Blumenkohl. Kartoffeln gingen auch meistend ganz gut oder zumindest eine Nudelsuppe oder Pfannkuchen. Letzterer natürlich auch mit Puderzucker. Jetzt will er das alles nicht mehr und auch nichts neues probieren. Er fragt was er essen darf und ich zähle ihn alles auf - er will es alles nicht. Wenn ich etwas koche und hinstelle isst er es zu 98% auch nicht. Kann sogar sein er will etwas, wenn ich es ihm dann hinstelle bricht er in Trränen aus und will doch nicht. Das einzige was er noch gut ist sind morgens im Kindergarten 2 Scheiben Salami, 1/2 Scheibe Käse und etwas Brezel. Und wie gesagt stillen zum einschlafen mittags und abends. Ist das nur eine Phase oder sollte ich mir Sorgen machen? Ich bin für jeden Tipp dankbar. Danke und viele Grüße!

von Karlafrodo am 13.02.2019, 07:36



Antwort auf: Kind 3 will kaum essen

Hallo Karlafrodo dein Kind hat Appetit und isst (gerne Kekse und Pudding) und er bekommt zusätzlich abends die Gelegenheit gestillt zu werden. Er hat nur nicht immer Appetit und Lust das zu essen, was du dir wünschst. Dein Kind ist gesund und meistens fröhlich und wächst und gedeiht normal? Wenn dein Kind nun momentan weniger Lust auf Essen hat, abgesehen von einer ausgeprägten Vorliebe für Süßes und Mumi), könnte es sich um eine vorübergehende Phase handeln, die für dieses Alter nicht allzu ungewöhnlich wäre. Den besten Tipp, den ich dir geben kann ist der allgemeine Rat: du als Mama darfst und solltest das Essensangebot bestimmen und vorgeben und dein Kind darf aus diesen Möglichkeiten wählen und die Mengen verzehren, die es schafft. Bedenke: Mumi ist bei euch auch eine Auswahlmöglichkeit. Kinder sind "schlau" und der Spruch, dass ein gesundes Kind nicht vor vollen Tellern verhungeren würde, hat seine Berechtigung. Du musst jetzt Vertrauen haben, dass euer Sohn gut ernährt sein wird, wenn er eine regelmäßige Auswahl an gesunden Speisen zu festgelegten Mahlzeiten erhält. In Gemeinschaft schmeckt es auch noch mal so gut, weshalb ihr unbedingt zusammen essen solltet. Aber ja, es ist immer etwas anstrengend und frustrierend, wenn man sich als Mama um eine gute Ernährung bemüht und die lieben Kinder ihre eigenen Vorstellungen dazu haben. Kinder essen, wenn es ihnen schmeckt oder wenn sie hungrig sind. In der Altersphase um den 3. Geburtstag (+/-) herum beginnen die meisten Kinder ihre Speisenauswahl plötzlich drastisch einzuschränken. Viele Dinge, die sie zuvor gerne gegessen haben werden plötzlich nicht mehr angerührt. Viele Kinder entwickeln phasenweise eine Vorliebe für eine bestimmte Speise, die sie am liebsten wochenlang essen. Aber eines Tages ist auch hier wieder Schluss und sie erklären etwas anderes zu ihrem Favoriten. Mit etwa dem Beginn des 3. Lj beginnt eine Zeit, in der viele Kinder sehr einseitige Essensvorlieben entwickeln und neue Speisen gar nicht mehr probieren möchten. Begegne dieser Situation jetzt am besten mit einer liebevollen Strenge und Gelassenheit. Je weniger du dich sorgst, je weniger du deinen Sohn aktiv, d.h. mit Worten aufforderst bzw zum Essen animieren möchtest, und je weniger du sein Verhalten kommentierst, desto weniger nervenaufreibend wird diese Zeit für dich sein. Das Verhalten deines Sohnes löst natürlich Unmut und Unbehagen bei dir aus und erschwert damit eine unbeschwerte Esszeremonie. Das könnte sich in einer Negativspirale weiter verschlimmern und schlimmstenfalls in einem Machtkampf enden. Das wäre blöd. Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten hilft das Erstellen von Regeln. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen. Hast du schon eine Idee, welche Regeln funktionieren können, die auch du konsequent befolgen kannst und willst? Bleibe dabei auf jeden Fall authentisch. DIe Regeln müssen zu dir /zu eurer Familie passen. Nur dann kann die konsequente Umsetzung erfolgen. Vertraue auf langfristige Veränderungen. Hab also einfach Geduld, esst zusammen, esst vielseitig, habt Spaß beim Essen und biete viele Essanreize - zusätzlich zum Vertrauten. Thematisiere nie die Eigenheiten deines Kindes und kontrolliere nicht zu viel. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 13.02.2019