sehr geehrte frau carstensen,
ich bin 30 jahre alt, nichtraucherin, trinke nicht. bin zusammen mit meinem mann in der zweiten icsi - behandlung (die erste ist erfolglos geblieben, der schwangerschaftstest für die laufende zweite ist am 2.dezember). in der ersten icsi habe ich mit lamuna und enantone down-reguliert, mit puregon stimuliert, mit ovitrelle ausgelöst. mir wurden 10 eizellen entnommen, drei haben sich befruchtet, zwei wurden transferiert. 3x tägl. 2 utrogest vaginal haben eine allergische reaktion ausgelöst, habe es jedoch zwei wochen ausgehalten. ergebnis: negativ.
diesmal analog down - regulierung und stimulation. 5 eizellen entnommen, davon nur eine befruchtet, transferiert.1x tägl. crinone. vertrage diese besser, habe dennoch eine reaktion auf das präparat. denke, das ergebnis wird negativ ausfallen, da ich, genauso wie vor dem 1. s-test, ab und zu bauchschmerzen verspüre, wie ich sie vor meiner periode bekomme.
meine erste frage lautet: kann diese allergische reaktion auf utrogest und die crinone eine negative auswirkung auf die einnistung haben?
die zweite frage: mir wurde gesagt, meine eizellen weisen eine schlechte qualität in form von irgendwelchen einschlüssen im cytoplasma auf, deswegen wurden die ersten 7 und die zweiten 4 nicht kryokonserviert, sondern verworfen. kann man es behandeln, oder kann ich selbst etwas tun?
desweiteren beschäftigt mich die frage: ist es besser, ein embryo so früh wie möglich nach der angefangenen zellteilung zu transferieren? habe gehört, in russland transferieren sie ca. am 5. tag.
vielen dank im voraus für Ihre antwort!
mit freundlichen grüßen: olga stecklein
Mitglied inaktiv - 29.11.2011, 17:22
Antwort auf:
icsi- behandlung
Liebe Olga, ob die schlechte Befruchtungsrate an der Eizellqualität oder an der Spermienqualität liegt ist schwer zu sagen. Unbefruchtete Eizellen kann man nur vor der ICSI einfrieren. Wenn es gar nicht erst zu einer Befruchtung gekommen ist, macht es natürlich gar keinen Sinn. Überzählige Embryonen würde man nur einfrieren, wenn man gute Chancen für eine Weiterentwicklung nach dem Wiederauftauen sieht. Einschlüsse und Vakuolen sind da eine Negativkriterium. Da man in Deutschland bislang überwiegend nur 3 Embryonen weiterkultivieren darf (Embryonenschutzgesetz) ist es egal ob der Transfer an Tag 2,3 oder Tag 5 erfolgt, da die Auswahl am Tag nach der Eizellentnahme vor der Verschmelzung der mütterlichen und väterlichen Gene stattfinden muss. Da bei Ihnen maximal 3 Embryonen vorhanden waren, ist eine längere Kultur auch nicht weiterführend. Hätte man 5-6 Embryonen, sähe das evtl. anders aus. Aber wie gesagt, ist in Dtl. eigentlich nicht erlaubt (Ausnahme Bayern, Baden-Württemberg). Verglichen mit dem Ausland sind die Ergebnisse in Deutschland aber kaum schlechter, da wir hier unsere Techniken einfach ausgefeilt haben. Dazu gibt es auch Studien, z.B. Vergleich USA mit Deutschland. In Ihrem Fall wäre die Frage die Stimulation mal umzustellen auf ein anderes kurzes Protokoll, ohne Pille vorweg. Falls Ihr BMI >30 ist, sollte man ggf. eine Insulinresistenz ausschließen. Wenn so eine vorhanden ist, kann man mit Metformin auch in der IVF/ICSI behandeln So wäre die Chance möglicherweise höher, die Eizellreifung zu verbessern. Aber wie gesagt, ohne genauere Details, ist es schwer, mehr zu sagen.
Was verstehen Sie unter einer allergischen Reaktion? Haben Sie eine Nussallergie, so kann so eine Reaktion unter dem alten Utrogest aufgetreten sein, da dieses Erdnussöl enthielt. Progesteron allein ist eigentlich nicht allergieauslösend, es können aber die Trägerstoffe der Präparate dran schuld sein. Eine wirkliche allergisch Reaktion heisst , dass das Immunsystem heftig reagiert. Dass dies einer Einnistung schadet, ist grundsätzlich vorstellbar. VG, a. Carstensen
von
Dr. Angela Carstensen
am 30.11.2011