Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Sollte ich nach 2 normalen Entbindungen einen Kaiserschnitt machen lassen?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Sollte ich nach 2 normalen Entbindungen einen Kaiserschnitt machen lassen?

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Sehr geehrter Dr. Hellmeyer, ich bin in der 22 SSW, daher ist es evtl. noch früh, sich zu entscheiden, aber nach zwei "normalen" Geburten war für mich allein die Entscheidung für eine weitere Schangerschaft nur möglich, weil ich wusste, dass ich im Fall der Fälle auf einen Kaiserschnitt zurückgreifen kann. Meinen ersten Sohn bekam ich nach drei Tagen in den Wehen.....mein Mann und ich fragen uns immernoch wie ich das geschafft habe, weil ich bereits zwei Tage nichts mehr gegessen hatte und nur noch am Zittern war. Die am Ende des zweiten Tages gelegte PDA wirkte zunächst nur einseitig, was die Situation eher verschlimmerte als dass sie mir geholfen hätte (zunächst hat man nicht verstanden, warum ich einseitig extreme Schmerzen hatte). Am dritten Tag wurde die PDA korregiert und dann war die Geburt erträglich. Bei meinem zweiten Sohn bekam ich gar keine PDA trotz meiner Bitten danach, weil der MuMu bereits 5cm offen war und die Hebamme die Geburt nicht verzögern wollte. Außerdem sagte man mir dort, dass ich möglicherweise zu den Frauen gehören würde, bei denen es anatomisch bedingt Probleme bei der PDA geben kann (???!?!?!?) - Hintergrund war wahrscheinlich die Info, die sie von mir erhalten haben von der PDA bei der ersten Geburt. Schmerzmittel wurden mir zwar angeboten, aber ich bekam keine (ich bekam nur einen Tropf mit Salzlösung) - obwohl ich danach geradezu verlangt habe. Dummerweise wollte sich dann die Plazenta auch nicht lösen, wodurch ich die Zeit nach der Geburt meines Kindes nur noch mit mehr Schmerzen verbrungen habe (nach Medis und Akupunktur half dann nur noch die rohe Gewalt mit extremen Drücken auf den Bach seitens der Ärzte und Hebammen). Beide Geburten waren mit Dammschnitt verbunden sowie mit richtig starken Problemen mit Homorrhoiden. Was die Narbe vom Dammschnitt angeht, so habe ich immernoch kein angenehmes Gefühl beim Geschlechtsverkehr. Aufgrund dieser Erfahrungen denke ich immer mehr über einen Kaiserschnitt nach. Außerdem bin ich mir ganz sicher, dass mein drittes Kind auch mein letztes sein soll. Daher denke ich über eine Sterilisation nach (in einem Zug mit dem Kaiserschnitt) - ich bin übrigens 31 Jahre alt. Mein FA ist dagegen und sagt, dass es unsinnig sei nach zwei vaginalen Geburten einen Kaiserschnitt machen zu lassen und dass die Hormonspirale eine sehr gute Alternative sei für die langfristige Verhütung. Und ich frage mich jetzt natürlich, was ich machen soll, ich möchte keine Schmerzen mehr erleiden wie bei den beiden ersten Geburten, ich glaube auch nicht, dass ich nach einem Kaiserschnitt etwas "vermissen" würde. Und das Einsetzen und Entfernen der Spirale ist wiederum mit Schmerzen verbunden. Ich weiß, Sie können mir die Entscheidung nicht abnehmen, aber ich hätte trotzdem so gerne eine weitere Meinung eines Spezialisten gehört. Vielen Dank für Ihre Einschätzung und entschuldigen Sie den super langen Text. LG Tatjana


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Ja, guten Tag. Eigentlich hat Ihr Frauenarzt recht, dass man nach 2 normalen Geburten keinen Kaiserschnitt machen soll, zumal es beim 3. Kind sehr häufig schnell und problemlos klappt. Der Kaiserschnitt schafft neue Wunden in Ihrem Körper, die auch mit Problemen einhergehen können. Ich rate Ihnen, sich rechtzeitig in der Klinik, in der sie entbinden wollen, vorzustellen und genau die Probleme ansprechen. Lassen Sie sich eine PDA legen und bestehen Sie darauf. Gut ist aber, wenn alle diese Details vorher festgelegt sind, damit sie mit "Sicherheit" und einem besseren Gefühl in die Geburt gehen. Die Sterilisation sollte niemals der Grund für eine unnötige Bauchoperation sein. LG und alles Gute


heliundmama

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hallo ich kann dich total verstehen.... ich hatte zwar keine normale geburten aber ich kenn die angst und den schmerz der mit negativen gedanken verbunden ist und sowas muss man auch erst mal verarbeiten was nicht von heute auf morgen passiert. lass dir von deinem fa nicht reinreden. es ist nicht richtig das er dir seine persönliche meinung aufzwingen will. er sollte dich nach deiner leidensgeschichte her medizinisch beraten. wenn du dich in deinem krankenhaus vorstellst dann schildere genau das was du hier geschrieben hast. wenn es keine idioten sind, gehen sie aufjedenfall auf dich ein. bis dahin kannst du es dir noch durch den kopf gehen lassen ob ks oder normal. ks ist auch nicht ohne aber es geht viel schneller, du hast keinen leidensweg bis dein kind da ist. und der meiste schmerz nach dieser op ist eher ein ziemlich starker muskelkater im bauchbereich, also keine probleme einen stock tiefer. vielleicht hilft dir auch eine pro und kontra liste???


Sira

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Hallo, ich wollte nur kurz folgendes hinzufügen: Kaiserschnitt bedeutet ja keinesfalls "schmerzfrei". Ich hatte einen Kaiserschnitt und noch Wochen später Schmerzen im Bauch. Das ist halt eine der größten OPs übrhaupt, das solltest du nicht vergessen. Zudem kann es ja auch beim KS zu Komplikationen kommen, bei mir ist die Narkose (Spinal) aufgestiegen, sodass ich mich übergeben hab, Panik wegen Atemnot bekam und mein Baby erst 20min nach der Geburt zu mir nehmen konnte... das war auch nicht schön. Vielleicht kannst du ja versuchen dich von der Angst frei zu machen, eine offene Haltung bewirkt ja oft eine entspanntere Geburt. Da gibts dann Yoga, Meditation, Hypnose etc. oder auch Massage, Wellness etc., was gut hilft. Alles Gute für dich und deine Kinder!


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