Frage: Wie steht es bei einem späten Frühchen um den Nestschutz?

Zuerst einmal möchte ich ein großes Lob für dieses Forum aussprechen. Nun zu meiner Frage: Unser, mittlerweile 10 Wochen alter, Sohn wurde bei 35 + 0 per Kaiserschnitt auf die Welt geholt, da man einen Riss in der Fruchtblase festgestellt hat. Er wurde einen Tag beatmet und war weitere 10 Tage in der Kinderklinik, da er seine Temperatur nicht halten konnte, eine Trinkschwäche hatte und er bekam eine Glucose-Infusion. Wie sieht es bei ihm mit dem Nestschutz aus? Wurden bis zu diesem Zeitpunkt bereits Antikörper von mir auf ihn übertragen? Mir geht es zum Beispiel auch um einen Schutz vor Masern, Mumps, Röteln und Windpocken ( bin geimpft bzw. Windpocken hatte ich als Kind ) , da kann er ja erst mit 11 Monaten geimpft werden, oder auch Antikörper gegen Herpes. Sollten wir Kontakt zu anderen Menschen und vor allem Kindern meiden, oder meinen Sie sein Immunsystem arbeitet mittlerweile wie bei jedem reif geborenen Säugling auch? Bzw. wenn er keinen Nestschutz hat, was ist dann zu beachten?

von Tina 242 am 24.08.2017, 16:00



Antwort auf: Wie steht es bei einem späten Frühchen um den Nestschutz?

Der Nestschutz wird hergestellt durch mütterliche Antikörper, die während der Schwangerschaft über die Plazenta auf das Kind übergehen. Dieser Übergang ist zwar in der 35. SSW noch nicht vollständig, aber doch recht gut. Der Nestschutz dürfte in Ihrem Fall nur geringfügig verkürzt sein. Zwischen dem 4. Monat bis zum Zeitpunkt 2 Wochen nach der MMRV Impfung besteht vermutlich kein Schutz. Daher in dieser Zeit Kontakt zu Masern, Windpocken etc. vermeiden. Ein Wermutstropfen: Gegen Herpes gibt es keinen Nestschutz.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 24.08.2017



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