Baghira222
Hallo Herr Prof. Dr. Wahn, Ich habe eine grundsätzliche Verständnisfrage zu Antikörpern, die von einer Mutter auf ihr Kind übertragen werden. Wenn ich es richtig verstehe entsteht der sogenannte Nestschutz bereits während der Schwangerschaft - die AK der Mutter gehen über die Nabelschnur direkt in das Blut des Babys über und sind dort dann auch noch mehrere Monate nach der Geburt vorhanden, mit der Zeit werden sie abgebaut, bis dann irgendwann gar keine mütterlichen AK mehr vorhanden sind (bitte korrigieren Sie mich, wenn das so nicht stimmt). Nun heißt es ja, dass durch Stillen ebenfalls AK von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Was ich nun nicht ganz verstehe - die AK aus der Muttermilch landen ja eigentlich im Magen und müssten dann durch die Verdauung wieder ausgeschieden werden, sie kommen also nicht wie die Nestschutz-AK ins Blut. Warum wird das Kind dann durch Stillen trotzdem zusätzlich geschützt? Gehen die AK vom Magen aus ins Blut über (wie?) oder gibt es auch AK, die für das Baby auch hilfreich sind, wenn sie nicht im Blut vorliegen? Zum Beispiel bei AK gegen Magen-Darm-Viren oder Atemwegsinfektviren oder Ähnliches? Oder verstehe ich da irgendetwas komplett falsch? Vielen Dank!
Die Frage wird häufig gestellt. Die Verwirrung kommt dadurch zustande, dass es verschiedene Arten von Antikörpern gibt. In einem Video habe ich versucht, das darzustellen bei https://youtu.be/lRq5QZUXp5Y (bitte Werbung überspringen). Der Nestschutz kommt durch IgG-Antikörper zustande, die schon während der Schwangerschaft über die Nabelschnur auf das Kind übertragen werden. Die Zufuhr endet mit der Abnabelung, die bei Geburt vorhandenen IgG-Antikörper werden danach alle 4 Wochen halbiert. Die Muttermilch ist reich an Antikörpern, die als Sekret-IgA bezeichnet werden. Sie geben dem Kind durch das Stillen einen gewissen Schutz insbesondere gegen Magen-Darm-Infektionen.
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