Teddybär2021
Guten Tag, vergange Woche wurde unsere Tochter ganz überraschend und vier Wochen früher in 36+0/36+1 per Kaiserschnitt geboren (BEL und vorzeitiger Blasensprung als Ursache). Wir haben eine große Tochter (fast 4), die in den KiGa geht. Nun machen wir uns natürlich Gedanken wegen der üblichen Kita Viren. Ich habe in der Schwangerschaft die Keuchhusten Impfung bekommen; die Influenza Impfung habe ich nicht mehr geschafft,da der Impfstoff noch nicht vorhanden war. Die große Schwester hat alle Impfungen zzgl jedes Jahr Influenza und zzgl Men B sowie Men ACWY und FSME (wohl weniger relevant). Müssen wir etwas Bestimmtes beachten, da vermutlich der Nestschutz noch nicht so ausgeprägt ist wie bei reif geborenen Kindern? Sollten wir die Große für eine Weile aus dem KiGa nehmen (vermutlich für wiederum ihre Entwicklung nicht so optimal)? Ich war in der Schwangerschaft sehr häufig erkältet durch meine Tochter und die KiTa Keime; daher hoffe ich ein bisschen, dass dadurch schon etwas "mehr" vorhanden ist. Ich stille, zwar noch nicht voll, aber auf dem Weg dahin. Sie bekommt täglich entweder Muttermilch aus der Brust oder abgepumpte Muttermilch und aktuell noch Pre. Vielen Dank
Mit 36+0 ist die Placentaschranke schon sehr gut auf die Übertragung von IgG von Mutter auf Kind vorbereitet, so dass der Nestschutz fast so ausgeprägt ist wie bei einem 40+0 Baby. Der Impfstatus von Mutter und Kind erscheint mir optimal. Die Große aus dem KiGa zu nehmen halte ich für nicht gerechtfertigt, da ja auch sie ihre Bedürfnisse hat. Nur dann, wenn die Große offensichtlich einen Atemwegsinfekt hat, sollten Sie den Kontakt zum Baby unterbinden.
Teddybär2021
Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Die Kleine bekommt in einem Monat die RSV Prophylaxe; die Influenza Impfung ist jedoch erst ab 6 Monaten. Wird über die Muttermilch dennoch etwas an sie übertragen, wenn ich mich impfen lasse?
Der Nestschutz kommt durch IgG-Antikörper zustande, die über die Placenta von Mutter auf Kind übertragen werden und so in den Körper des Kindes gelangen. In der Muttermilch sind vorwiegend IgA-Antikörper, die im Darm des Kindes eine Schutzfunktion haben, aber nicht über den Darm in den Körper aufgenommen werden. Daher ist eine Impfung der Mutter mit dem Ziel, das Kind zu schützen, nur während der SS sinnvoll. Die RSV-Prophylaxe wird inzwischen allgemein empfohlen und ist gut begründet.
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